Zitwerwurzel
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Zitwerwurzel | ||||||||||||
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Zitwerwurzel (Curcuma zedoaria) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Curcuma zedoaria | ||||||||||||
(Christm.) Rosc. |
Die Zitwerwurzel, Zitwer oder Weiße Curcuma (Curcuma zedoaria) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Curcuma in der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Die aus Indien stammende Safranwurz-Art wird vor allem in Ostasien als Heilpflanze verwendet.
Beschreibung
Die Zitwerwurzel ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Die duftende Pflanze bildet oberirdische Blattsprosse, die Wuchshöhen von bis 1 Meter erreichen. Es werden unterirdische, große und mehrmals verzweigte Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Das essbare Rhizom („Wurzelstock“) ist im Inneren weiß und duftet ähnlich wie Ingwer oder Mango; es hat einen sehr bitteren Nachgeschmack.
Der Blütenstand trägt rote und grüne Hochblätter und gelbe Blüten.
Verbreitung
Die Heimat der Zitwerwurzel liegt in Indien; vermutlich stammte sie ursprünglich aus dem nordöstlichen Indien.[1] Sie wächst im feuchten subtropischen bis tropischen Klima.
Nutzung
Aus der Pflanze wird eine Droge gewonnen. Die Droge, „Zedoariae Rhizoma“, besteht aus den getrockneten Rhizom-Wurzeln der Pflanze. Sie ähnelt der Kurkuma sehr und wird als Magen- Galle- und Lebermittel verwendet.
Bis heute wird der unterirdische Teil der Pflanze in China als 莪朮 / 莪术 (é zhú) und in Japan unter dem Namen ガジュツ (gajutsu) als Arznei benutzt; in Deutschland wurde die Zitwerwurzel als Rhizoma Zedoariae 1926 ins DAB 6 als pflanzliches Arzneimittel aufgenommen. Eine Überprüfung durch die Expertenkommission für pflanzliche Arzneimittel des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte kam 1988 zu dem Ergebnis, dass eine Heilwirkung nicht wissenschaftlich ausreichend begründet sei; sie wurde deshalb als Negativmonographie in das DAB 10 ab 1991 nicht mehr aufgenommen. Dagegen ist die ebenfalls zum Pflanzengenus Curcuma Linn. gehörende Curcuma longa L. und Curcuma xanthorrhiza Roxb., seit 1930 (Erg.B. 5) bzw. 1978 (DAB 8) im Deutschen Arzneibuch enthalten.
Das ätherische Öl wird bei der Parfum- und besonders in der Likörherstellung verwendet. Als Gewürz ist Zitwerwurzel heute jedoch nicht mehr bedeutsam: In Indien wird sie gelegentlich zum Einlegen von würzigen Pickles (Gemüse und Obst) und insbesondere in Indonesien auch für Currypasten verwendet. In Thailand werden die jungen Rhizome als sehr geschmackvolles Gemüse gegessen.
Verwechslungsgefahr: Die als Zitwerblüte bezeichnete Droge stammt nicht von Curcuma zedoaria, sondern vom Wurmsamen (Artemisia cina), einem giftigen russischen Beifußgewächs. Sie wurde früher in der Volksmedizin auch als Wurmmittel verwendet (Volksname: Wurmsamen). Aus dieser Droge wird der wurmtötende Stoff Santonin gewonnen und in der evidenzbasierten Medizin als Wurmmittel angewandt. Aufgrund ihrer Giftigkeit sollte sie nur in Fertigpräparaten oder äußerlich angewendet werden. Im Mittelalter wurde der Zitwer„wurzelstock“ auch mit dem sogenannten „Deutschen Zitwer“ (Acorus calamus) verfälscht.
Literatur
- Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold: Zander. Handwörterbuch der Pflanzennamen. 15. Auflage, korrigierter Nachdruck der 14. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-5072-7.
Weblinks
- Gernot Katzers Gewürzseiten (vormals Uni Graz)
- Heilkräuterlexikon
- Liste der in Deutschland registrierten Arzneipflanzen aus der chinesischen Medizin