Zitterzahn
- Ohrlappenpilzartige
- Speisepilzart
Zitterzahn | ||||||||||||
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Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pseudohydnum gelatinosum | ||||||||||||
(Scop. : Fr.) P. Karst. |
Der Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum), auch Eispilz, Eiszitterpilz oder Gallertstacheling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Drüslingsverwandten. Wegen der Stacheln auf der Unterseite seines Hutes zählt er zur nicht-systematischen Gruppe der Stachelpilze. Er tritt in unterschiedlichen Farbvarianten von rein weiß bis fast schwarz auf.
Merkmale
Makroskopische Merkmale
Die gallertartig-gelatinösen Fruchtkörper wachsen oft dachziegelartig übereinander und sind habkreis bis muschelförmig; selten treten sie einzeln auf. Sie sind zwei bis acht Zentimeter lang beziehungsweise breit und 1 bis 1,5 Zentimeter dick. Die Oberfläche kann weiß, weißlich-grau bis graubräunlich aber auch violett- bis schwarzbraun oder annähernd schwarz gefärbt sein. Sie ist körnig-warzig und mit 4 bis 15 Mikrometer dicken Härchen besetzt. Die Unterseite wird mit ein bis vier Millimeter langen Stacheln überzogen. Der Stiel befindet sich meist seitlich; selten kann er auch zentral sitzen oder ganz fehlen. Er ist weißlich-grau bis graubräunlich gefärbt. Das Sporenpulver ist weiß.
Mikroskopische Merkmale
Unter dem Mikroskop erscheinen die Sporen rund oder fast rund mit Durchmessern zwischen 4,5 und 8 Mikrometern und einer glatten Oberfläche. Die Basidien sind längsseptiert und besitzen bis zu 20 Mikrometer lange Sterigmen.[1]
Variabilität
Da beim Zitterzahn mehrere Ausprägungen von Farbvarianten beobachtet werden können, lässt sich vermuten, dass diese durch ökologische, jahreszeitliche oder altersbedingte Faktoren hervorgerufen werden. Dies wurde jedoch bisher nicht bestätigt. Fruchtkörper mit unterschiedlichen Farbnuancen können am gleichen Substrat, zur gleichen Zeit und bei jungen wie alten Exemplaren auftreten.
Artabgrenzung
Der Zitterzahn ist der einzige Gallertpilz unter den Stachelpilzen und daher gut von anderen Pilzen abzugrenzen.[2] Junge Fruchtkörper, die noch keine Stacheln besitzen, können mit weißlichen Drüslingen verwechselt werden.[2]
Ökologie
Der Zitterzahn ist in feuchten Nadel- und Mischwäldern, wie beispielsweise an Nordhängen und in feuchten Schluchten, zu finden. Er wächst als Saprobiont auf morschem bis verrottetem Holz; gern auf feucht liegenden Stämmen und Stümpfen, aber auch auf kleineren Holzstücken am Boden. Bevorzugtes Substrat ist Nadelholz, vor allem auf Fichten und außerdem Kiefern und Tannen. Sehr selten kann er auch auf Laubholz vorkommen. Die Fruchtkörper erscheinen von Ende Juli bis Anfang November und teilweise auch im Dezember. Einzelne Exemplare können in geschützten Lagen bis in den April auftreten.
Verbreitung
Der Zitterzahn ist sehr weit verbreitet. Er ist in der Holarktis, in Mittel- und Südamerika, in Südostasien und Neuseeland zu finden. Außerhalb der Holarktis ist der Pilz in Amerika in Mexiko, Panama, Brasilien und Kolumbien, wo er meist auf tropischen Laubhölzern wächst, sowie in Asien in China, Vietnam und Indonesien anzutreffen. Innerhalb der Holarktis ist der Zitterzahn submeridional bis temperat und ozeanisch-subozeanisch verbreitet. So ist er in Nordamerika in Kanada und in den USA, in Asien in Japan und Südostsibirien sowie in Europa anzutreffen.
In Europa ist der Pilz in Mittel- und Osteuropa weit verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht von Großbritannien und Frankreich bis nach Ostpolen und das ehemalige Ostpreußen. In den Süden erstreckt sich das Vorkommen bis nach Italien, Griechenland (wo der Pilz sehr selten ist) und in die westliche Ukraine. Nach Norden reicht die Verbreitung zu den Hebriden und Fennoskandinavien. Dort kommt er bis über den 60. Breitengrad recht häufig vor, nimmt aber bis zum 50. Breitengrad schnell ab.
In Deutschland findet sich von der Küste bis in die Alpen eine relativ gleichmäßige Verbreitung. In den Alpen ist der Pilz bis in eine Höhe von 1300, manchmal auch bis 1500 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen.
Bedeutung
Der Zitterpilz gilt als essbar und kann sogar roh als Salat gegessen werden.[3] Allerdings ist dies wegen einer möglichen Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm bedenklich. Daher sollte der Pilz vorher zumindest kurz überbrüht werden.[2] Er besitzt keinen Eigengeschmack.[2]
Quellen
Literatur
- Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel und Porenpilze. In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-8001-3528-8.
Einzelnachweise
Weblinks
- Pseudohydnum gelatinosum bei MushroomExpert.com