Palaechthonidae



Palaechthonidae ist der Familienname von 17 Primaten, die ab dem frühen Paläogen (Paläozän) im Danium vor 66 Millionen Jahren bis 61,6 Millionen Jahren lebten. Viele Überreste wurden in Vereinigte Staaten von Amerika (USA) gefunden.

Die Mitglieder der Familie Palaechthonidae sind primitive Plesiadapiformes, die vor allem aus der letzten Phase des frühen Paläozäns (Danium) aus dem Westen Nordamerikas bekannt sind, obwohl einige Gattungen bis in die geologische Stufe des frühen Seelandiums vor etwa 60 Millionen Jahren überlebten [1].

Sie ähnelten Purgatorius in vielen Details des Gebisses, einschließlich der üblichen Präsenz eines semimolariformen vierten Prämolaren, stehen aber auf einer etwas fortschrittlicheren Stufe, da sie nur zwei untere Schneidezähne und in der Regel drei untere Prämolare einschließlich eines einwurzeligen unteren P2 aufweisen. Diese semimolariformen Prämolare treten bei den Gattungen Palaechton und Plesiolestes auf und scheinen ein primitives Merkmal der Familie Palaechthonidae zu sein.

Fundorte

Zähne und Schädel

Die meisten Arten haben eine Zahnformel von 2.1.3.3, aber die Eckzähne und vordersten Prämolaren waren sehr klein und fehlten bei einigen Arten möglicherweise sogar ganz. Die vergrößerten, lanzettähnlichen ersten unteren Schneidezähne bilden eine scharfe, schöpflöffelähnliche Vorrichtung - eine Anpassung, die auf eine teilweise herbivore Ernährung hindeutet. Doch die Molare haben im Vergleich zu vielen lebenden Primaten relativ spitze Höcker, was darauf hindeutet, dass Insekten ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Nahrung waren.

Steckbrief
Die Welt zur Zeit von Palaechthonidae
Landmassenverteilung im Paläozän
Ernährung/Lebensraum
Basierend auf den Fossilien glaubt man, dass die Familie Palaechthonidae waren. Ihr Leben verbrachen die Tiere vermutlich in den Bäumen (arboreal), wo sie auch ihre Nahrung fanden.
* Daten nach Gunnell, 1989
Geographie, Epoche
Lebte im:
System: Paläogen
Serie: Paläozän
Stufe: Danium
Verbreitung:
Nordamerika
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Physiologie
Gewicht: ?
Schwestertaxa

Einige Forscher sind der Ansicht, dass die geringe Körpergröße sowie die Schädelmerkmale von Plesiolestes darauf hindeuten, dass das Tier wahrscheinlich auf dem Boden auf Nahrungsuche ging und nachtaktiv war [4]. Plesiolestes könnte schnüffelnd wie ein Hund nach versteckten Insekten gesucht haben, wobei sich das Tier eher auf sein Gehör, auf seinen Geruchssinn und auf seine sensible Schnauze als auf seine Augen verlassen haben könnte. Leider gibt es keine entsprechenden Knochenteile, die diese Theorien über seine Gewohnheiten und seinen Bewegungsapparat untermauern könnten.

Systematik


Literatur

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