†Prohylobates (Victoriapithecidae)
Prohylobates ist eine Primatengattung innerhalb der Familie Victoriapithecidae, deren 3 Mitglieder ab dem frühen Neogen (Miozän) im Aquitanium lebten, das vor ungefähr 23 Millionen Jahren begann und bis vor 20,4 Millionen Jahren andauerte. Viele Überreste wurden in Ägypten gefunden.
Prohylobates ist der Gattungsname eines Primaten aus der Überfamilie Cercopithecoidea, der im Miozän in Afrika verbreitet war.
Prohylobates ist neben Victoriapithecus der einzige Affe, der aus dem afrikanischen Miozän bekannt ist. Ursprunglich hielt man ihn für einen Vorfahren der Gibbons (Hylobates), so gab man ihm einen Namen, der auf diese Beziehung hinweisen sollte.
Ein paar Exemplare von Prohylobates stammen aus Buluk, wo sie zusammen mit dem Hominoiden Afropithecus aus der Familie Proconsulidae gefunden wurden, andere Forscher haben Prohylobates an nordafrikanischen Fundorten wie Wadi Moghara in Ägypten und Gebel Zelten in Libyen gefunden.
Physiologie | |
---|---|
Gewicht: | ? |
Schwestertaxa | |
Die Überreste, die bislang bekannt sind - zerbrochene Kiefer und Zähne - ähneln im Allgemeinen Victoriapithecus, aber es gibt noch viel zu erforschen. Findet man weitere Körperteile, kann die Geschichte wieder eine ganz andere sein.
Prohylobates tandyi
Das Fossil wurde im Wadi Maghara in Ägypten entdeckt und bereits 1918 wissenschaftlich beschrieben. Das Typusexemplar stammt aus der Moghara Fomation und ist zwischen 16,9 und 16,0 Millionen Jahre alt.
Prohylobates simonsi
Als Typusexemplar für Erstbeschreibung aus dem Jahr 1979 durch Eric Delson diente ein Fragment eines Unterkiefers mit erhaltenen linken Molaren M2 und M3 (Archivnummer A.M.N.H. 17768). Prohylobates simonsi war nach Prohylobates tandyi die zweite Art der Gattung Prohylobates. Die erhaltenen Zähne von Prohylobates simonsi sind der einzige Primaten-Fund aus Gebel Zelten. Sie sind annähernd 65 Prozent größer als die der Typusart Prohylobates tandyi, und der Zahn M3 ist länger; ansonsten ist die Morphologie beider Arten nahezu identisch.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
---|---|---|---|---|
Jabal Zaltan | Marada | Gebel Zelten | ||
Kommentar z. Stratigraphie | ||||
The Marada Formation represents a single depositional cycle that has evolved through transgression, still-stand, and regressive eustatic events that were overprinted by minor basinal tecton- ics. The terminal phase of the regressive events was marked by development of an unconformity that extends throughout north- east Africa (El-Hawat, 1980). Mastera (1985) divided the Marada Formation into two members: the Aquitanian–Burdigalian Garat Jahanam Member and the Aquitanian–Serravallian Ar-Rahlah Member, but ostracod faunas indicated a younger age for the upper part of the formation, extending it to the Tortonian age (Gammudi, 1996). |
Literatur
R. Fourtau 1918, . Contribution à l'étude des vertébrés miocènes de l'Égypte. , p. 1 - 109E. R. Miller, B. R. Benefit, M. L. McCrossin, J. M. Plavcan, M. G. Leakey, A. N. El-Barkooky, M. A. Hamdan, M. K. Abdel Gawad, S. M. Hassan, E. L. Simons 2009, Systematics of early and middle Miocene Old World monkeys. Journal of Human Evolution. 57, p. 195 - 211, DOI: 10.1016/j.jhevol.2009.06.006