†Sahelanthropus (Hominidae)
Sahelanthropus ist eine Primatengattung innerhalb der Familie Hominidae, deren 2 Mitglieder ab dem frühen Neogen (Miozän) im Messinium lebten, das vor ungefähr 7,2 Millionen Jahren begann und bis vor 5,3 Millionen Jahren andauerte. Viele Überreste wurden in Tschad gefunden.
Sahelanthropus aus der Familie Hominidae war im späten Miozän im nördlichen Zentralafrika verbreitet. Seine Überreste stammen aus Toros-Menalla in der Djurab-Wüste, werden auf ein Alter von etwa 7 Millionen Jahre datiert und sind möglicherweise die ältesten Zeugnisse eines aufrecht gehenden Menschenvorfahren.
Sahelanthropus tchadensis
Das Typusexemplar mit der Bezeichnung TM 266-01-060-1 ist ein fast kompletter Schädel aus Sandsteinsedimenten bei Toros-Menalla im Tschad. Sahelanthropus, von dem es augenscheinlich nur diesen teilweise erhaltenen Schädel gibt, ist einer breiten Öffentlichkeit als Toumaï bekannt geworden, was in der lokalen Sprache der Dazaga im Tschad "Hoffnung auf Leben" bedeutet.
Die Fossilien - ein relativ kleiner Schädel, fünf Kieferfragmente und einige Zähne - weisen eine Mischung aus abgeleiteten und primitiven Merkmalen auf. Die Hirnschale hat ein Volumen von 320 bis 380 Kubikzentimeter, sie ähnelt einem heute lebenden Schimpansen und ist deutlich kleiner als die Hirnschale der ersten Frühmenschen (500 bis 650 Kubikzentimeter bei Homo habilis). Zu den Merkmalen des Schädels gehören ein flaches Gesicht, u-förmige Zahnreihen, kleine Eckzähne, ein nach vorne verlagertes Foramen magnum und ausgeprägte Augenbrauenwülste.
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Schwestertaxa | |
Es gibt keine postcranialen Skelett-Elemente, die eine Fortbewegung auf zwei Beinen direkt beweisen könnten, jedoch läßt die Position des Foramen magnum diese Möglichkeit zu. Es scheint jedoch neben dem Schädel ein Oberschenkelknochen zu existieren, der aber nie veröffentlicht wurde (J. D. Hawks, 2011 - online).
Die Sedimente, in denen Sahelanthropus und seine fossilen Zeitgenossen eingebettet waren, deuten auf eine Dünenlandschaft mit flachen Seen hin, deren Ausdehnung sich nach starken Regenfällen ernorm vergrößern konnte. Viele der entdeckten Tierarten sowie zahlreiche Fossilien von Pflanzen zeigen, dass die Gewässer von Galeriewäldern und angrenzenden Savannen umgeben waren.