Arenga (Gattung)
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Arenga | ||||||||||||
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Arenga engleri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arenga | ||||||||||||
Labill. |
Warnung: Der Anzeigetitel „<i>Arenga</i> (Gattung)“ überschreibt den früheren Anzeigetitel „<i>Arenga</i> (Gattung)“.
Arenga ist eine in Südostasien und Australien heimische Palmengattung. Von regionaler wirtschaftlicher Bedeutung ist die Zuckerpalme (Arenga pinnata). Die meisten Arten blühen nur einmal.
Merkmale
Die Vertreter sind kleine bis massive, einzel- oder mehrstämmige gefiederte Palmen. Sie sind vorwiegend monözisch, seltener diözisch. Die meisten Arten blühen nur einmal, sind also hapaxanth, wenige Arten sind mehrmals blühend. Der Stamm hat kurze oder lange Internodien, die meist durch die faserigen Blattbasen und Blattscheiden verdeckt sind. Selten ist der Stamm frei, dann ist er auffällig mit Blattnarben geringelt.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 32, eine Art ist tetraploid mit 2n = 64.
Blätter
Die Blätter sind fächerförmig und induplikat (Fiederchen sind im Querschnitt V-förmig) gerippt, oder induplikat ungeradzahlig gefiedert. Die Blätter vertrocknen an der Palme, selten fallen sie durch ihr eigenes Gewicht ab. Die Blattscheide ist unterschiedlichst mit Schuppen und Haaren besetzt und reicht häufig in Form einer Ligula über den Stielansatz hinaus. Die Scheide zerfällt mit der Zeit in eine Masse von schwarzen Fasern. Der Blattstiel ist meist gut ausgebildet. Die Fiederblättchen sind einfach gefaltet mit Ausnahme des endständigen. Sie stehen regelmäßig oder in Gruppen und stehen in mehreren Ebenen. Die Oberseite ist meist kahl oder verkahlend, die Unterseite dicht behaart und mit braunen Schuppen besetzt.
Blütenstände
Der Blütenstand steht zwischen den Blättern (intrafoliar), selten unter den Blättern (infrafoliar). Häufig bricht er durch die Blattscheiden durch. Bei den mehrmals blühenden Arten werden die Blütenstände in einer akropetalen Reihenfolge gebildet: von unten nach oben. Bei den hapaxanthen Arten werden sie basipetal gebildet: von oben nach unten. Die distalsten Blütenstände stehen meist in stark reduzierten Tragblättern. Die Blütenstände sind bisexuell. Sie können durch Unfruchtbarkeit eines Geschlechts auch unisexuell sein. Dann stehen die weiblichen distal im Vergleich zu den männlichen. Die Blütenstände sind meist ein- bis zweifach verzweigt.
Der Blütenstandsstiel ist kurz bis deutlich entwickelt und trägt ein eher unauffälliges, basal stehendes, zweikieliges Vorblatt und mehrere auffällige, spiralig stehende Hochblätter. Die Hochblätter an der Blütenstandsachse sind unauffällig und dreieckig. Die Seitenachsen, die die Blüten tragen (Rachillae) sind aufrecht oder hängend, können sehr schlank oder massiv sein. An ihnen stehen in spiraliger Anordnung die Blüten-Triaden.
Blüten
Die männlichen Blüten öffnen sich in bisexuellen Blütenständen vor den weiblichen. Sie haben drei rundliche, ledrige Kelchblätter. Die Krone ist an der Basis röhrig und trägt drei ovale bis längliche, ledrige Lappen. Meist sind viel mehr als 15 Staubblätter ausgebildet, selten nur 6 bis 9. Die Staubfäden sind kurz, die Antheren lang. Das Konnektiv endet manchmal in einer Spitze. Ein Stempelrudiment gibt es nicht. Der Pollen ist ellipsoidisch und eher bisymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse misst 27 bis 36 Mikrometer.
Die weiblichen Blüten sind meist kugelig, manchmal recht groß. Die drei Kelchblätter sind rundlich und ledrig. Die drei Kronblätter sind an der Basis etwa zur Hälfte verwachsen, die Endlappen sind dreieckig. Es gibt null bis drei Staminodien. Der Fruchtknoten ist kugelig, dreifächrig und trägt zwei bis drei Narben. Es gibt zwei bis drei fertile Fächer, die Samenanlagen sind semianatrop.
Früchte und Samen
Die Frucht ist kugelig bis ellipsoidisch, häufig leicht kantig. Sie enthält ein bis drei Samen. Die Narbenreste stehen apikal. Das Exokarp ist glatt und stumpf bis hell gefärbt. Das Mesokarp ist fleischig und mit zahlreichen irritierenden Kristallnadeln versehen. Das Endokarp ist nicht ausdifferenziert. Die Samen sitzen basal, sind glatt und haben ein homogenes Endosperm.
Verbreitung und Standorte
Das Verbreitungsgebiet der Gattung reicht von Süd-Indien, Süd-China, den Ryukyu-Inseln und Taiwan über ganz Südostasien, Malesien und die Weihnachtsinsel bis Nord-Australien. Die meisten Arten wachsen in primären Wäldern im Tiefland und den Hügeln der perhumiden Tropen. Einige Arten sind hohe Palmen, die in Gruppen wachsen und große Mengen Falllaub bilden. Sie haben einen deutlichen Effekt auf die Walddynamik. Kleinere Arten, die früher in die Gattung Didymosperma gestellt wurden, sind Arten des Wald-Unterwuchses.
Systematik
Die Gattung Arenga wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Caryoteae gestellt. Die Gattung ist monophyletisch. Ihre Schwestergruppe ist Wallichia.
In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]
- Arenga australasica
- Arenga brevipes
- Arenga caudata
- Arenga distincta
- Arenga engleri
- Arenga hastata
- Arenga hookeriana
- Arenga listeri
- Arenga longicarpa
- Arenga longipes
- Arenga micrantha
- Arenga microcarpa
- Arenga mindorensis
- Arenga obtusifolia
- Arenga pinnata
- Arenga plicata
- Arenga porphyrocarpa
- Arenga retroflorescens
- Arenga ryukyuensis
- Arenga talamauensis
- Arenga tremula
- Arenga undulatifolia
- Arenga westerhoutii
- Arenga wightii
Fossilgeschichte
Ein Blütenstandsstiel aus Indien, Palmostroboxylon arengoidum, wurde in die Nähe von Arenga gestellt. Ein Samen, Iriartea collazoensis, aus dem mittleren Oligozän von Puerto Rico, ähnelt stark denen von Arenga und Iriartea. Die Pollengattung Arengapollenites stammt aus dem unteren Eozän Indiens und ähnelt sehr stark dem von Arenga.
Belege
- John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 300-303.
Einzelnachweise
- ↑ Arenga in der World Checklist of Selected Plant Families, abgerufen 20. November 2009.
Weblinks
- Arenga auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden