Bambusgewächse



Bambusgewächse

Bambus im Schlosspark von Richelieu in Frankreich

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Bambusgewächse
Wissenschaftlicher Name
Bambusoideae
Luerss.

Die Bambusgewächse (Bambusoideae) oder auch Bambusse (im weiteren Sinne) sind eine vielgestaltige Unterfamilie aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie enthält etwa 80 bis 90 Gattungen mit etwa 1000 bis 1500 Arten.

Es gibt zwei grundsätzliche Typen von Bambusgewächsen, die der taxonomischen Einteilung in zwei Tribus entsprechen:

  • Tribus Bambus (Bambuseae): Baumartig wachsende verholzende Taxa mit schlanken, verholzenden, nicht selten verzweigten, oft meterlangen Halmen, luftigen, zierlichen Blätterkronen, grasartigen Blättern und bisweilen riesigen Blütenrispen. Diese Tribus umfasst etwa 1447 Arten.
  • Tribus Olyreae: Taxa, die wie „normale“ Gräser wachsen, Horste bilden und nicht verholzen, diese Bambus-Arten werden auch selten höher als einen Meter, dazu gehören etwa 130 Arten.

Verbreitung

Die Bambusgewächse sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Europa und der Antarktis beheimatet. Die 130 Arten der Olyreae stammen überwiegend aus Südamerika. Allein 500 Arten der Bambuseae sind in China beheimatet und weitere 100 meist kleinwüchsige Arten in Japan, die hohen Bambusarten Japans scheinen aus China importiert zu sein. Eine große Zahl weiterer Arten stammt aus (Nord- und Süd-) Amerika, allein 130 Arten wachsen in den Anden Südamerikas. Aus Afrika stammen 17 Arten, aus Australien weitere drei.

Systematik

Die Unterfamilie Bambusoideae wird in zwei Tribus gegliedert: Bambuseae und Olyreae.

Tribus Olyreae

Nicht verholzende Bambus-Arten mit 21 Gattungen.

Tribus Bambuseae

Holzige Bambus-Arten, nach Clayton & Renvoize 1986, Soderstrom & Ellis 1987, Dransfield & Widjaja 1995, Li 1998 oder Ohrnberger 1999 gegliedert in neun Subtribus mit etwa 62 bis 77 Gattungen. Die Subtribus Bambusinae ist nach molekulargenetischen Untersuchungungen monophyletisch (Sungkaew 2008/2009) und damit ist eine neue Gliederung erforderlich, dazu sind weitere Untersuchungen nötig.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Yun-Jie Zhang, Peng-Fei Ma & De-Zhu Li: High-Throughput Sequencing of Six Bamboo Chloroplast Genomes: Phylogenetic Implications for Temperate Woody Bamboos (Poaceae: Bambusoideae), In: PLoS ONE, Volume 6, Issue 5, 2011, e20596. ISSN 1932-6203 doi:10.1371/journal.pone.0020596
  • Jimmy K. Triplett & Lynn G. Clark: Phylogeny of the Temperate Bamboos (Poaceae: Bambusoideae: Bambuseae) with an Emphasis on Arundinaria and Allies, In: Systematic Botany, Volume 35, Issue 1, 2010, S. 102–120.
  • Sarawood Sungkaew, Chris M. A. Stapleton, Nicolas Salamin & Trevor R. Hodkinson: Non-monophyly of the woody bamboos (Bambuseae; Poaceae): a multi-gene region phylogenetic analysis of Bambusoideae s.s., In: Journal of Plant Research, Volume 122, 2008/2009, S. 95–108. doi:10.1007/s10265-008-0192-6 Fulltext-Online.
  • L. G. Clark, S. Dransfield, J. K. Triplett & J. G. Sánches-Ken: Phylogenetic relationships among the one-flowered, determinate genera of Bambuseae (Poaceae: Bambusoideae), In: Aliso, Volume 23, 2007, S. 315–332. ISSN 0065-6275
  • Simon Crouzet und Oliver Colin: Bambus. Agrarverlag 2003, ISBN 3-8001-4195-7.

Siehe auch

Commons: Bambusoideae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

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