Boerhavia



Boerhavia

Boerhavia intermedia, Details

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae)
Gattung: Boerhavia
Wissenschaftlicher Name
Boerhavia
L.

Die Boerhavia sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae).

Beschreibung

Boerhavia-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Viele Arten verholzen zumindest an ihrer Basis. Sie bilden lange seilartige oder spindelförmige Pfahlwurzeln aus. Die unverzweigte, zwischen den Arten sehr variable Sprossachse kann kriechend, herabhängend, kletternd oder aufrecht sein. Bei einigen Arten sind die Internodien klebrig.

Bei den gestielten, gegenständig angeordneten Laubblättern sind die Blätter eines Paares verschieden groß. Die Gestalt der Spreite variiert stark über die Arten und kann sehr dünn, oder dick und fleischig sein. Die Form ist symmetrisch oder asymmetrisch.

Die end- oder seitenständigen Blütenstände sind gestielt oder nicht klar, durch eine fortlaufende diffuse Verzweigung, gestielt. Auch die Gestalt des Blütenstands variiert stark über die einzelnen Arten, er ist häufig breit cymoid oder in der Form eines Thyrsus. Endständige Blütenstände können cymoid, rispig, ährig, schirmrispig oder kopfig sein. Ein bis drei schlanke, lanzettförmige und durchscheinende Tragblätter stehen unter jeder Blüte.

Die Blüten sind zwittrig. Es ist nur ein Kreis verwachsener Blütenhüllblätter vorhanden. Die radiärsymmetrische oder leicht zygomorphe Blütenhülle ist glockenförmig oder breit röhrenförmig, und unterhalb des Fruchtknotens eingeschnürt. Die Blütenröhre erweitert sich abrupt in vier oder fünf Lappen. Jede Blüte enthält zwei bis acht Staubblätter, die aus der Blüte herausragen können. Bei einigen Arten ist der Griffel länger als die Staubblätter, überragt sie also. Die Narbe ist schildförmig gewölbt.

Die Früchte sind wie bei den Wunderblumengewächsen typisch Anthokarpi, das heißt Früchte bei denen die Blütenhülle den Fruchtknoten eng umschließt und damit zu einem Teil derselben wird. Sie sind spindelförmig und oft sehr variable. Häufig sind sie drei- oder fünfrippig oder -flügelig.

Verbreitung

Boerhavia-Arten sind in den ganzen Tropen und Subtropen, sowie in den warmen Gebieten der gemäßigten Zonen heimisch. Sie lieben sandige Böden.

Etymologie

Die Gattung ist nach dem niederländischen Mediziner und Botaniker Herman Boerhaave (1668-1738) benannt, der sich allerdings mit doppel-a schreibt. Viele Autoren, vor allem im 18. und 19. Jahrhundert, haben die Schreibung Linnés nach Boerhaavia korrigiert, Boerhaavia Mill., orth. var.[1]. Diese Schreibweise hat sich aber nicht durchgesetzt.

Boerhavia acutifolia
Boerhavia coccinea
Habitus von Boerhavia intermedia.
Boerhavia repens

Systematik

Die Gattung Boerhavia ist morphologisch sehr variabel, entsprechend schwierig gestaltet sich auch die Abgrenzung gegenüber verwandten Gattungen. Francis Raymond Fosberg zum Beispiel stellt die Gattungen Anulocaulis, Commicarpus, and Cyphomeris zu den Boerhavia, dieser Ansicht wird aber im Allgemeinen nicht mehr gefolgt.[2]

Auch innerhalb des Artniveaus variieren die einzelnen Pflanzen stark. Vor allem die Arten in der Sonora-Wüste und der pantropische B. diffusa - B. coccinea-Komplex sind oft so verschieden, dass sie sich kaum einordnen lassen. Insgesamt werden etwa 20 bis 40 Arten zur Gattung gezählt, einige davon sind [1],[3]:

  • Boerhavia anisophylla Torr.
  • Boerhavia ciliata Brandegee
  • Boerhavia coccinea Mill.
  • Boerhavia coulteri (Hook. f.) S.Wats.
  • Boerhavia diandra L.
  • Boerhavia diffusa L.
  • Boerhavia erecta L.
  • Boerhavia gracillima Heimerl
  • Boerhavia herbstii Fosberg
  • Boerhavia hualienense S.H.Chen & M.J.Wu
  • Boerhavia intermedia M.E.Jones
  • Boerhavia linearifolia Gray
  • Boerhavia mathisiana F.B.Jones
  • Boerhavia megaptera Standl.
  • Boerhavia procumbens Banks ex Roxb.
  • Boerhavia pterocarpa S.Wats.
  • Boerhavia purpurascens Gray
  • Boerhavia repens L.
  • Boerhavia rubicunda Steud.
  • Boerhavia scandens L.
  • Boerhavia spicata Choisy
  • Boerhavia torreyana (S.Watson) Standl.
  • Boerhavia triquetra S.Wats.
  • Boerhavia vulvarifolia Poir.
  • Boerhavia wrightii Gray

Quellen

  • F. Raymond Fosberg: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). In: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). Band 39. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Washington 1978.
  • Richard W. Spellenberg: Nyctaginaceae in der Flora of North America , Volume 4, S. 17: Boerhavia - Online. (englisch)
  • Dequan Lu & Michael G. Gilbert: Nyctaginaceae in der Flora of China, Volume 5, S. 430: Boerhavia - Online. (englisch)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eintrag bei GRIN.
  2. N. A. Harriman: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). In: Sida. Band 1, 1999, S. 678–684.
  3. Richard W. Spellenberg: Nyctaginaceae in der Flora of North America , Volume 4, S. 17: Boerhavia - Online. (englisch)

Weblinks

Commons: Boerhavia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien