Cross-Over-Studie
Eine Cross-Over-Studie dient dem Ausschließen von falschen Effekten bei klinischen Studien in der Medizin. In einer Studie möchte man beispielsweise den Unterschied zwischen zwei Behandlungsmethoden nachweisen (z. B. zwischen Musiktherapie und atemstimulierender Einreibung). Die Probanden erhalten zuerst die Musiktherapie und anschließend atemstimulierende Einreibungen (verbundene Stichprobe). Man kommt zu dem Ergebnis, dass die Einreibungen einen größeren Effekt auf "Zufriedenheit" haben als Musiktherapie. Dieser Effekt muss jedoch nicht immer stimmen, da er von anderen Faktoren abhängen kann:
- die Musiktherapie wirkt erst (z. B.) zwei Wochen später, so dass ihr Effekt (erst) bei den Einreibungen auftritt, dort "mitgemessen" und den Einreibungen zugeschrieben wird
- die Musiktherapie strahlt auf die Einreibungen aus
- die Pflegenden, welche die Einreibungen durchführen, sind viel netter
Um diesen "falschen" Nachweis eines Effekts auszuschließen, werden Cross-Over-Studien durchgeführt. Das bedeutet, die Probanden werden in zwei Gruppen (A,B) aufgeteilt. Gruppe A erhält nun zuerst Musiktherapie und anschließend die Einreibungen, Gruppe B erhält zuerst die Einreibungen und anschließend die Musiktherapie. Von einem "echten" Unterschied kann man erst dann sprechen, wenn bei Gruppe A und B derselbe Unterschied nachgewiesen werden kann.
siehe auch Doppelcrossover