Echte Sumpfzypresse



Echte Sumpfzypresse

Echte Sumpfzypresse (Taxodium distichum)

Systematik
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Taxodioideae
Gattung: Sumpfzypressen (Taxodium)
Art: Echte Sumpfzypresse
Wissenschaftlicher Name
Taxodium distichum
(L.) L. C. Rich.
Varietäten

Die Echte Sumpfzypresse (Taxodium distichum), auch Sumpfeibe genannt, ist die bekanntere der zwei Pflanzenarten aus der Gattung der Sumpfzypressen, die zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehört. Sie umfasst zwei Varietäten, die vom äußeren Eindruck deutlich unterscheidbar sind und früher als zwei eigenständige Arten eingeordnet wurden. Die mit Abstand bekanntere Varietät Taxodium distichum var. distichum wird hier als Echte Sumpfzypresse beschrieben; die seltenere Varietät Taxodium distichum var. imbricarium hat den deutschen Namen Aufrechte Sumpfzypresse und wurde früher T. ascendens genannt.

Beschreibung

Die Echte Sumpfzypresse (T. distichum var. distichum) ist ein sommergrüner Baum (sie wirft also im Herbst ihre Blätter ab), der Wuchshöhen von bis 35 Meter und einen Stammumfang von gut 5 m erreicht. Sie kann über tausend Jahre alt werden. Die Echte Sumpfzypresse wächst ziemlich langsam, selten sind mehr als 30 cm Jahreszuwachs beobachtbar. Die Borke ist blass rötlichbraun und weist zahlreiche senkrechte oder spiralig verlaufende Furchen und Fasern auf. Die kegelförmige Baumkrone besitzt eine abgerundete Spitze. [1] Der Austrieb beginnt sehr spät und zaghaft im Juni. Jungtriebe sind bläulichgrün. Die Blätter stehen spiralig an Langtrieben. Die Seitenzweige sind etwa 10 cm lang und tragen die etwa 80 bis 100 dünnen, etwa 10 mm langen und etwa 2 mm breiten wechselständigen Blätter. Beim Austrieb sind die Blätter frischgrün, später dunkeln sie deutlich nach. Auf der Unterseite hat jedes Blatt zwei graue Bänder. Die Blätter werden etwa Ende Oktober abgeworfen und haben dann eine fuchsrote bis dunkelbraune Herbstfärbung. [2]

Die Echte Sumpfzypresse ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die etwa 5 cm langen männlichen Blüten stehen meist schon im Winter als zu dritt bis viert an den Zweigspitzen zusammen; sie strecken sich im März bis zur Länge von 8 bis 10 cm und werden im April gelblich. Die kurz gestielten, etwa 3 cm langen Zapfen sind kugelig mit wenigen Schuppen und einem Dorn in der Mitte.

Systematik

Die Art Taxodium distichum hat zwei Varietäten:

  • Taxodium distichum var. distichum, die Echte Sumpfzypresse.
  • Taxodium distichum var. imbricarium, die Aufrechte Sumpfzypresse (Syn.: Taxodium ascendens).

Die beiden Varietäten unterscheiden sich deutlich in mehreren Merkmalen; typisch für die Aufrechte Sumpfzypresse sind die aufgerichteten Seitenzweige und die fast einen Monat früher austreibenden Blätter, die frischgrün bleiben, bei der Echten Sumpfzypresse dagegen im Jahresverlauf deutlich nachdunkeln.

Verbreitung

Die Areale von T. distichum var. distichum reichen von den südlichen USA bis Mexiko und Guatemala. Natürliche Standorte in den USA reichen von Delaware bis Texas, entlang des Mississippi River und nordwärts bis in den Bundesstaat Missouri. Dort gedeiht sie bevorzugt in den feuchten Niederungen der Everglades und anderen periodisch überschwemmten Standorten. Bekannt sind die Sumpfzypressen-Sümpfe des Mississippi-Deltas.

Im Tertiär war T. distichum auch in Europa beheimatet und bildete mit anderen Bäumen die Grundlage der Braunkohlevorkommen im Rheinischen Braunkohlerevier. [2][3] In europäischen Gärten und Parks ist die Echte Sumpfzypresse nicht selten anzutreffen. Sie benötigt zum guten Gedeihen jedoch warme Sommer.

Standort

Die Echte Sumpfzypresse bevorzugt feuchte Böden, sie kann aber auch Trockenheit vertragen. Häufig wird sie an Gewässerufern gepflanzt und gedeiht oft auch in seichten Gewässern stehend, wo sie dann markante Atemknie (Pneumatophoren) ausbildet, die in der Funktion den Brettwurzeln tropischer Bäume vergleichbar sind. Die Atemknie erinnern im Aussehen an Termitenhügel und werden bis 40 cm hoch. Innen enthalten sie ein schwammiges Gewebe, das die Durchlüftung der im Wasser stehenden Wurzeln fördert. Diese Wurzeln sollen jedoch vor allem der Verankerung der Bäume im Boden dienen. [4] Es kommt auch zur Ausbildung von Adventivwurzeln. Als Parkbaum in Ufernähe wurde die Sumpfzypresse in Deutschland besonders von Lenné bevorzugt. Sehr schöne alte Exemplare gibt es am Schweriner See. Sie wachsen besonders gut im Erlenbruchwald und zeigen, dass die Art das einheimische Klima sehr gut verträgt. Das wertvolle Holz lässt eine forstwirtschaftliche Nutzung attraktiv erscheinen.

Bilder

Quellen

  • Christopher J. Earle: Taxodium distichum. In: The Gymnosperm Database. 23. Januar 2011, abgerufen am 20. Oktober 2011 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Forrest Service, Department of Agriculture: Taxodium distichum - Bald cypress, Oktober 1994, von Edward F. Gilman und Dennis G. Watson, PDF-Datei, 188 kB, abgerufen am 3. April 2010
  2. 2,0 2,1 http://www.boga.ruhr-uni-bochum.de/html/Taxodium_distichum.html
  3. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Braunkohle Meyers Konversationslexikon von 1905: Braunköhle
  4. U.S. Forest Service Silvics Manual: Taxodium distichum (L.) Rich.Baldcypress (engl.)

Weblinks

Commons: Echte Sumpfzypresse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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