Europa-Hornmelde
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Europa-Hornmelde | ||||||||||||
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Europa-Hornmelde (Krascheninnikovia ceratoides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Krascheninnikovia ceratoides | ||||||||||||
(L.) Gueldenst. |
Die Europa-Hornmelde oder Europäische Hornmelde (Krascheninnikovia ceratoides) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Chenopodioideae innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Sie ist in Zentral- und Ostasien verbreitet und tritt an wenigen Standorten in Europa als eiszeitliches Kaltsteppenrelikt auf.
Merkmale
Die Europa-Hornmelde ist ein kleiner Strauch, erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 100 cm und seine Zweige hängen meist bogig herab. Die Pflanzenteile sind dicht mit Sternhaaren besetzt, die sich beim Trocknen rotbraun verfärben. Die Laubblätter sind ganzrandig, 1 bis 4,5 cm lang und 0,3 bis 1,6 cm breit.
Die Europäische Hornmelde ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die eingeschlechtigen Blüten erscheinen zwischen Juli und September. Die männlichen Blüten besitzen vier Blütenhüllblätter, aber keine Vorblätter. Die weiblichen Blüten besitzen keine Blütenhüllblätter, aber Vorblätter. Die zwei 4 bis 9 mm langen Vorblätter sind zur Fruchtreife zu 2/3 bis 3/4 verwachsen und schließen die Nussfrucht völlig ein.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n=36.[1]
Vorkommen
Die Europäische Hornmelde hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zentral- und Ostasien. In Europa tritt sie inselartig in Spanien, Ungarn, Russland, der Ukraine und auf der Balkanhalbinsel sowie im pannonischen Gebiet Österreichs auf. Die österreichischen Fundorte befinden sich am Blauen Berg bei Oberschoderlee sowie bei Goggendorf, beide im niederösterreichischen Weinviertel gelegen. Die europäischen Vorkommen gelten als Kältesteppenrelikt der letzten Eiszeit. Die Europäische Hornmelde gedeiht auf kiesigen und felsigen Gebirgssteppen, sowie auf trockenen Lösshängen. Es wird vermutet, dass sie eine Zeigerpflanze für Bor ist.
Gefährdung und Schutz
In Niederösterreich gilt die Europäische Hornmelde als stark gefährdet. In Oberschoderlee werden vom Niederösterreichischen Naturschutzbund gemeinsam mit der Gemeinde Stronsdorf laufend Schutzmaßnahmen, wie die Entfernung konkurrierender Gehölze, vorgenommen.
Systematik
Diese Art wurde als Axyris ceratoides durch Carl von Linné erstveröffentlicht. Johann Anton Güldenstädt hat sie 1772 in Novi Comment. Acad. Sci. Imp. Petrop., 16, S. 555 in die Gattung Krascheninnikovia verschoben.
Synonyme für Krascheninnikovia ceratoides (L.) Gueldenst., die auf demselben Typusexemplar beruhen, sind Axyris ceratoides, Diotis ceratoides (L.) Willd. und Eurotia ceratoides (L.) C.A.Mey.[1] Als weitere Synonyme gelten Ceratoides latens (J.F.Gmel) Reveal & N.H.Holmgren, Ceratoides papposa Botsch. & Ikonn., Ceratospermum papposum Pers., Krascheninnikovia latens J.F.Gmel.[2] sowie Eurotia lenensis Kumin., Krascheninnikovia lenensis (Kumin.) Tzvelev und Eurotia ferruginea Moq.[3]
Quellen
- M. A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- Datenblatt zur Europa-Hornmelde bei Botanik im Bild - Flora von Österreich, 2005. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eintrag bei Tropicos, abgerufen 20. Februar 2012
- ↑ Eintrag bei GRIN.
- ↑ Pertti Uotila, 2011: Chenopodiaceae (pro parte majore): Krascheninnikovia ceratoides – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity., abgerufen 20. Februar 2012
Weblinks
- Verbreitungskarte für Europa
- Illustration in: Helmut Freitag et al.: Chenopodiaceae. In: Flora of Pakistan, Vol. 204 - Missouri Botanical Garden Press & University of Karachi. 2001, ISBN 1930723105