Feuerwanzen
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Feuerwanzen | ||||||||||
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Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pyrrhocoridae | ||||||||||
Amyot & Serville, 1843 |
Die Feuerwanzen (Pyrrhocoridae) sind eine Familie der Wanzen (Heteroptera). Weltweit gibt es über 400 Arten, davon kommen fünf Arten in Europa vor, von denen zwei aus der Gattung Pyrrhocoris in Mitteleuropa leben. Ihr Hauptverbreitungsgebiet befindet sich in den Tropen und Subtropen. Die Feuerwanzen werden im Volksmund oft fälschlicherweise als Feuer- oder Franzosenkäfer bezeichnet.
Merkmale
Die Wanzen erreichen eine Körperlänge von 8 bis 30 Millimetern. Sie haben einen etwas langgestreckten Körper, der oft lebhaft gelb, rot, schwarz oder weiß gefärbt ist. Die Färbung der Tiere ist meist variabel und abhängig von der Temperatur, welche die Bildung der Pigmente in der Cuticula beeinflusst. Auch während der Entwicklung, bei der sich die Nymphen fünf Mal häuten, kann sich die Farbe verändern. Der Halsschild der Imagines ist trapezförmig, das mittelgroße Schildchen (Scutellum) ist dreieckig. Neben den Facettenaugen haben sie keine Punktaugen (Ocelli). Ihre Fühler sind viergliedrig und in etwa halb so lang wie der Körper. Ihre Flügel sind bei manchen Arten reduziert, andere haben gut entwickelte Flügel und können fliegen. Bei diesen Arten gibt es aber je nach Tier große Unterschiede von gut entwickelten bis zu verkümmerten Flügeln. Auf dem häutigen Teil der Hemielytren, die den Hinterleib nicht vollständig bedecken, befinden sich zahlreiche Flügeladern. Die Weibchen haben einen zurückgebildeten, plattenförmigen Legeapparat (Ovipositor).
Einige rot und schwarz gefärbte Arten sehen manchen Vertretern der Bodenwanzen (Lygaeidae) ähnlich.
Lebensweise
Feuerwanzen siedeln sich oft in großer Zahl in hohlen Baumstämmen oder auf Steinen an, in deren Umgebung es reichlich Nahrung gibt. Sie ernähren sich phytophag von Pflanzensäften, die sie unter anderem aus abgefallenen Samen von Bäumen und anderen Pflanzen saugen. Sie haben eine Vorliebe für Malvengewächse (Malvaceae) und kommen daher häufig in der Nähe von Linden vor. Sie greifen aber auch andere Insekten und deren Eier an oder saugen an toten Wirbellosen. Auch Kannibalismus kommt gelegentlich vor. Ihre Verdauung wird bei manchen Arten durch symbiotische Darmbakterien unterstützt. Die Wanzen können zu ihrer Verteidigung aus Stinkdrüsen eine Flüssigkeit absondern. Die Tiere leben gesellig, wobei die Gruppe durch Pheromone, die sie aus Drüsen aussondern, zusammengehalten wird. Bei Gefahr zerstreut sich die Gruppe durch Alarmpheromone. Die Wanzen überwintern in Mitteleuropa als ausgewachsene Tiere. An warmen Tagen ab Mitte März verlassen sie ihre Überwinterungsquartiere im Boden und bereiten sich auf die Paarungszeit von April bis Mai vor.
Unter den Feuerwanzen gibt es auch Schädlinge, z.B. die Arten der Gattung Dysdercus, die an Baumwollpflanzen saugen.
Arten (Europa)
- Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) (Linnaeus, 1758)
- Pyrrhocoris marginatus (Kolenati, 1845)
- Pyrrhocoris niger Reuter, 1888
- Scantius aegyptius (Linnaeus, 1758)
- Scantius forsteri (Fabricius, 1781)
Referenzen
- Pyrrhocoridae. Fauna Europaea, abgerufen am 6. Dezember 2006.
- British Insects: the Families of Hemiptera
- Discover Life - Hemiptera:Pyrrhocoridae
Literatur
- Ekkehard Wachmann: Wanzen beobachten - kennenlernen, Neumann-Neudamm: Melsungen, 1989, ISBN 3-7888-0554-4