Ganglion Gasseri
Das Ganglion Gasseri, benannt nach dem Beschreiber Johann Lorenz Gasser, einem österreichischen Anatomen (1723–1765), auch als Ganglion trigeminale oder Ganglion semilunare bezeichnet, ist ein sensibles Ganglion („Nervenknoten“) des fünften Hirnnerven, des Nervus trigeminus.
Das Ganglion Gasseri liegt innen an der Felsenbeinpyramide. In ihm liegen die Nervenzellkörper der afferenten Neurone des V. Hirnnerven, die pseudounipolare Nervenzellen unterschiedlichen Myelinisierungsgrades darstellen. Das Ganglion trigeminale entspricht damit dem Spinalganglion eines Rückenmarksnerven. Die Blutgefäßversorgung erfolgt über die Arteria meningea accessoria.
Von Bedeutung ist das Ganglion Gasseri v. a. in der Behandlung der Trigeminusneuralgie, da mit der Ausschaltung der entsprechenden Nerven – heute meist mittels perkutaner Thermokoagulation – oft eine deutliche Schmerzlinderung erzielt werden kann. Dies ist möglich, weil die schmerzleitenden C-Fasern weniger stark myelinisiert sind und damit leichter ausgeschaltet werden können. In Kurznarkose wird das Ganglion aufgesucht und gezielt thermischen Reizen ausgesetzt, wodurch die C-Fasern zugrunde gehen und die Schmerzleitung unterbrochen wird.