Gemeiner Hallimasch
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Gemeiner Hallimasch | ||||||||||||
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Gemeiner Hallimasch (Armillaria mellea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Armillaria mellea | ||||||||||||
(Vahl : Fr.) P. Kumm. s. str. |
Der Gemeine, Goldgelbe oder Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), auch Stuppling genannt, ist im Herbst einer der am häufigsten fruktifizierenden Pilzarten. In manchen Jahren bildet er massenhaft Fruchtkörper. Da er meist um den 28. September herum erscheint, dem Namenstag von Wenzel, bezeichnet man ihn in manchen Landstrichen auch als „Wenzelspilz“. In den österreichischen Alpenregionen wurde er Halamarsch oder Halawatsch genannt und soll als Heilmittel gegen Hämorrhoiden genutzt worden sein.
Merkmale
Der Hut wird 4–14 cm breit, bräunlich bis honiggelb, mit dunklen, büscheligen und haarigen Schüppchen. Die Lamellen sind weiß bis rötlichgelb. Der bis zu 15 cm lange, gelblichbraune Stiel ist wegen seines büscheligen Wachstum oft gebogen.[1][2][3]
Ökologie und Phänologie
Der Gemeine Hallimasch besiedelt Laub- und Nadelholz. Dort gedeiht er vor allem an Baumstümpfen, auf versteckten Wurzeln und an Bäumen. Für letztere bedeutet das den sicheren Tod. Seine schnürsenkelähnlichen schwarzen Hyphenstränge, sogenannte Rhizomorphen, infizieren die Baumwurzeln und bilden unter der Borke ein weißliches Fächermyzel. Er wird auch Kambiumkiller genannt, weil er das Kambium des Baumes zerstört. Er lebt von ihnen so lange als Parasit, bis sie abgestorben sind, kann sich aber auch als Saprobiont von bereits totem Holz ernähren. In bestimmten Wachstumsphasen bringt er das Holz, auf dem er gedeiht, im Dunkeln zum Leuchten (Biolumineszenz).
Er tritt in Mitteleuropa in der zweiten Jahreshälfte von Juli bis Dezember auf, wobei ein Massenerscheinen in den Monaten August bis November erfolgt.
Verbreitung
Der Hallimasch ist weltweit verbreitet beziehungsweise wurde durch Menschen weltweit ausgebreitet.
Taxonomie und Systematik
Die verschiedenen Arten (Armillaria mellea und Verwandte) unterscheiden sich äußerlich kaum voneinander.
Im Jahre 1790 wurde der Gemeine Hallimasch als Agaricus melleus erstmals beschrieben. Die Übersetzung des Wortes „melleus“ führte zu den – heute allerdings unüblichen – deutschen Namen Honigschwamm und Honigfarbener Blätterschwamm. Weitere synonyme Bezeichnungen für diese Art oder deren Kleinarten sind Armillaria mellea var. glabra, Armillaria mellea var. cepistipes, Armillaria mellea var. obscura, Armillaria mellea var. ostoyae, Armillariella mellea.
Bedeutung
Forstschädling
Neben dem Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ist der Hallimasch einer der ökonomisch bedeutendsten Krankheitserreger in Wäldern der gemäßigten Zone.
Speisewert
Der Gemeine Hallimasch wird als Speisepilz gesammelt, ist allerdings nicht für jeden verträglich. In rohem Zustand ist er schwach giftig. Dafür verantwortlich sind Magen-Darm-Reizstoffe unbekannter chemischer Struktur. Entgegen vielfach kolportierter Ansichten sind auch die Stiele der Hallimasch-Fruchtkörper essbar, so lange sie noch innen weiß und nicht zähfaserig sind; auch muss das Brühwasser nicht weggeschüttet werden. Allerdings müssen Hallimasch-Pilze genügend durchgekocht werden: gut acht Minuten lang. Ein guter Verwendungszweck für diese Pilze ist das Einlegen in Essig, allerdings erst nach dem gründlichen Abkochen. Dazu werden vorzugsweise die Kappen der kleineren Pilze verwendet.
Quellen
- ↑ Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2001, ISBN 978-3-440-12408-6, S. 164.
- ↑ Hans E. Laux: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Pilze sammeln – aber richtig. Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-440-10240-4, S. 85.
- ↑ Gerlinde Hausner: Pilze. Die wichtigsten Speise- und Giftpilze. 2. Auflage. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1991, ISBN 3-405-13811-6, S. 66.