Hakenlilien
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Hakenlilien | ||||||||||||
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Busch-Hakenlilie (Crinum moorei) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crinum | ||||||||||||
L. |
Die Hakenlilien (Crinum) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die etwa 65 bis 130 Arten sind in den Küstengebieten der Tropen und Subtropen beheimatet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Crinum-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von etwa 80 Zentimeter erreichen. Sie bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Die meisten Arten ziehen als Geophyten in der Trockenperiode ihre Blätter ein. Die meist nur in einer grundständigen Rosette angeordneten, selten auch zweireihig am Stängel verteilten, ungestielten, meist langen Laubblätter sind linealisch bis schwertförmig und parallelnervig. Der Blattrand ist glatt.
Generative Merkmale
An einem kräftigen, langen Blütenstandsschaft stehen viele Blüten in einem doldigen Blütenstand; selten stehen die Blüten einzeln. Im knospigen Zustand umhüllen zwei breite Tragblätter den Blütenstand. Oft stehen unter den Blütenstielen lineal oder fadenförmige Deckblätter, die häutig sind oder manchmal farbig sind. Die Blütenstiele sind mehr oder weniger lang. Die lilienförmigen, großen Blüten sind zwittrig und dreizählig. Die Blüten können radiärsymmetrisch (dann gehören sie zur Untergattung Crinum) oder leicht zygomorph sein (dann gehören sie zur Untergattung Codonocrinum). Die sechs gleichgeformten Blütenhüllblätter sind bei vielen Arten weiß, rosa- bis violettfarben ist auch häufig, manchmal sind sie zweifarbig. Die sechs Staubblätter sind je nach Art unterschiedlich gebogen. Drei Fruchtblätter sind zu einem dreikammerigen, unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält zwei oder mehrere anatrope Samenanlagen. Der lange, manchmal gebogene Griffel endet mit einer kleinen, kopfigen oder schwach dreilappigen Narbe. Die Nektarsekretion erfolgt am Gynoeceum.
Es werden fast kugelige bis verkehrt-eiförmige Kapselfrüchte gebildet. Die großen Samen enthalten viel ölhaltiges Endosperm und können geflügelt oder ungeflügelt sein.
Bei einigen Arten werden die duftenden Blüten von langrüsseligen Nachtfaltern bestäubt.
Nutzung und Inhaltsstoffe
Als Zier- und Zimmerpflanze wird vor allem die in Südafrika beheimatete Kaplilie (Crinum × powellii) kultiviert; dabei handelt es sich um eine Hybride der beiden südafrikanischen Arten Crinum bulbispermum und Crinum moorei.
Einige Arten dienen als Aquariumspflanzen.
Folgende Giftstoffe sind enthalten: Alkaloide: Isochinoline u. a. Lycorin.
Systematik
Der Gattungsname Crinum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 291 erstveröffentlicht.
Die Gattung Crinum gehört zur Subtribus Crininae im Tribus Amaryllideae aus der Unterfamilie Amaryllidoideae in der Familie der Amaryllidaceae. Früher wurde sie auch in die Familie der Liliaceae eingeordnet. [1] Der botanische Gattungsname Crinum leitet sich vom griechischen Wort krinon für Lilie ab.
Man gliedert die Gattung Crinum in drei Untergattungen:
- Untergattung Stenaster
- Untergattung Crinum
- Untergattung Codonocrinum:
- Crinum abyssinicum
- Crinum bulbispermum
- Crinum fimbriatulum Baker
- Crinum graminicola Verdoorn
- Crinum latifolium L.
- Crinum scabrum Herbert
- Crinum jagus
- Crinum macowanii
- Crinum moorei Hook. f.
- Crinum scabrum
- Crinum zeylanicum
Arten (Auswahl alphabetisch)
Die Gattung der Hakenlilien (Crinum) umfasst etwa 65 bis 130 Arten:
- Crinum abyssinicum Hochst. ex A. Rich., Heimat: Äthiopien
- Crinum acaule Baker
- Crinum americanum L.
- Crinum ammocharoides Baker
- Crinum amoenum Roxb. ex Ker Gawl.
- Crinum asiaticum L. (Syn.: Crinum amabile Donn ex Ker Gawl.), Heimat: Indien, Sri Lanka, tropisches Südostasien, Polynesien, Australien
- Crinum baumii Harms
- Rosa Hakenlilie (Crinum bulbispermum (Burman f.) Milne-Redh. & Schweick.), Heimat: Südafrika
- Crinum buphanoides Welw. ex Baker
- Schmalblättrige Hakenlilie oder Dauerwellen-Hakenlilie (Crinum calamistratum Bogner & Heine)
- Wasser-Hakenlilie (Crinum campanulatum Herb.), Heimat: Südafrika
- Crinum carolo-schmidtii Dinter
- Crinum congolense De Wild.
- Crinum crassicaule Baker
- Crinum crassipes Baker
- Crinum crispum E.Phillips
- Crinum darienensis Woodson
- Crinum erubescens Aiton (Syn.: Crinum commelyni Jacq.), Heimat: tropisches Südamerika
- Crinum filifolium H.Perrier
- Crinum fimbriatulum Baker
- Crinum firmifolium Baker
- Crinum flaccidum Herb.
- Crinum graminicola I.Verd.
- Crinum hardyi Lehmiller
- Crinum jagus (J.Thomps.) Dandy (Syn.: Crinum giganteum Andrews, Amaryllis jagus J.Thomps.), Heimat: West- und Zentralafrika
- Crinum kirkii Baker
- Crinum latifolium L.
- Crinum lineare L. f.
- Crinum longifolium (L.) Thunb.
- Crinum lugardiae N.E.Br
- Crinum macowanii Baker, Heimat: Südafrika
- Crinum mauritianum Lodd.
- Crinum mccoyi Lehmiller
- Crinum minimum Milne-Redh.
- Crinum modestum Baker
- Busch-Hakenlilie (Crinum moorei Hook. f.), Heimat: Südafrika (Natal)
- Breitblättrige Hakenlilie (Crinum natans Baker), Heimat: Westafrika, Kamerun, Indien
- Crinum oliganthum Urb.
- Crinum ornatum (L. f.) Herb.
- Crinum pedunculatum R.Br.
- Crinum podophyllum Hook.
- Crinum × powellii Baker (wahrscheinlich eine Kreuzung zwischen C. bulbispermum und C. moorei)
- Crinum purpurascens Herb., Heimat: Sudan, Kamerun, Angola
- Crinum razafindratsiraea Lehmiller
- Crinum subcernuum Baker
- Thailand-Hakenlilie oder Thailand-Wasserlilie (Crinum thaianum J.Schulze)
- Crinum variabile (Jacq.) Herb.
- Crinum viviparum (Lam.) R.Ansari & V.J.Nair
- Crinum xerophilum H.Perrier ex Lehmiller
- Crinum zeylanicum (L.) L. (Syn. Crinum sanderianum Baker), Heimat: tropisches Afrika und Asien
Nicht mehr zur Gattung Crinum gehören [1]:
- Crinum africanum L. → Agapanthus africanus (L.) Hoffmanns.
- Crinum angustifolius L. f. → Cyrtanthus angustifolius (L. f.) Aiton
- Crinum argentinum Pax → Hippeastrum argentinum (Pax) Hunz.
- Crinum heterostylum Bullock → Ammocharis heterostyla (Bullock) Milne-Redh. & Schweick.
- Crinum obliquum L. f. → Cyrtanthus obliquus (L. f.) Aiton
- Crinum speciosum L. f. → Cyrtanthus elatus (Jacq.) Traub
- Crinum urceolatum Ruiz & Pav. → Urceolina urceolata (Ruiz & Pav.) Asch. & Graebn.
Quellen
- Zhanhe Ji & Alan W. Meerow: Amaryllidaceae in der Flora of China, Volume 24, 2000, S. 265: Crinum - Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Walter C. Holmes: Crinum in der Flora of North America, Volume 26, 2002, S. 278: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Crinum in der Western Australian Flora. (Abschnitt Beschreibung)
- Eintrag bei Plantzafrica. (Abschnitt Beschreibung)
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Literatur
- A. W. Meerow, D. J. Lehmiller & J.R. Clayton: Phylogeny and biogeography of Crinum L. (Amaryllidaceae) inferred from nuclear and limited plastid non-coding DNA sequences., In: Botanical Journal of the Linnean Society, Band 141, 2003, S. 349–363.
Einzelnachweise
Weblinks
- The crinum.org.
- Eintrag bei Plants for a Future. (englisch)
- Weitere Infos zu Lycorin und Strukturformel.
- Eintrag in der Flora of Zimbabwe. (englisch)
- Eintrag in der Flora of Australia Online. (englisch)
- Eintrag bei pacificbulbsociety.org.
- Crinum. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.