Halisaurus



Halisaurus

Halisaurus in einer Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Oberkreide (Cenomanium bis Maastrichtium)
99,6 bis 65,5 Mio. Jahre
Fundorte
  • Europa (Belgien)
  • Nordamerika (New Jersey, Kansas, Alabama)
  • Südamerika
  • Afrika (Marokko, Kongo)
Systematik
Reptilien (Reptilia)
Diapsida
Lepidosauria
Schuppenkriechtiere (Squamata)
Mosasaurier (Mosasauridae)
Halisaurus
Wissenschaftlicher Name
Halisaurus
Marsh, 1869

Halisaurus (Gr. halis = Meer; sauros = Echse[1]) ist eine Gattung der Mosasaurier aus der Oberkreide. Fragmentarische fossile Überreste wurden in Europa, Nordamerika, Südamerika und Afrika gefunden. Der Fossilbericht von Halisaurus erstreckt sich über einen Zeitraum von über 30 Millionen Jahren, vom Cenomanium bis zum späten Maastrichtium.

Merkmale

Halisaurus war ein verhältnismäßig kleiner, maximal 4,5 Meter lang werdender Mosasaurier, der einen 40 cm langen, hochkinetischen Schädel und eine primitiv gebaute Wirbelsäule hatte. Die Halswirbel waren stark komprimiert. Zygapophysen (lange Knochenstäbe, welche die einzelnen Wirbelelemente verbanden) waren nicht vorhanden.

Systematik und Anatomie

Halisaurus bildet zusammen mit Eonatator die Unterfamilie Halisaurinae, die Schwestergruppe der fortschrittlicheren Natantia. Das monophyletische Verwandtschaftsverhältnis der Halisaurinae wird durch folgende Synapomorphien (gemeinsame abgeleitete Merkmale) begründet:

Schädel

Die Form der seitlichen Knochennaht (Sutur) zwischen Zwischenkieferbein (Prämaxillare) und Oberkiefer (Maxillare) am Gesichtsschädel und die schräge Kontaktfläche zwischen Scheitelbein (Parietale) und Supratemporale am Hirnschädel sind charakteristisch.

Extremitäten

Die Vordergliedmaßen zeigen eine außen (präaxial) verlaufende Knochenleiste entlang der unteren (distalen) zwei Drittel der Speiche (Radius). Die Hintergliedmaßen haben ein langes und schlankes Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula), wobei die Endbereiche (Akren) etwas breiter sind. [2]

Arten

  • Halisaurus platyspondylus (Typusart)
  • Halisaurus arambourgi, aus Marokko [2]
  • Halisaurus onchognathus, Nomen dubium, das in einem Museum in München liegende Typusexemplar wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
  • Halisaurus ortliebi, lediglich ein fragmentierter Schädel ohne Wirbelsäule

Quellen

  • Richard Ellis: Sea Dragons: Predators of the Prehistoric Oceans. University Press of Kansas, 2003, ISBN 0-7006-1269-6
  • Ben Creisler: Mosasauridae Translation and Pronunciation Guide: Halisaurus. Zuletzt aufgerufen am 26. Juni 2009
  1. Ben Creisler: Mosasauridae Translation and Pronunciation Guide. Zuletzt aufgerufen am 26. Juni 2009
  2. 2,0 2,1 Bardet N, Suberbiola XP, Iarochene M, Bouyahyaoui F, Bouya B, Amaghzaz M. 2005: A new species of Halisaurus from the Late Cretaceous phosphates of Morocco, and the phylogenetical relationships of the Halisaurinae (Squamata: Mosasauridae). Zoological Journal of the Linnean Society 143: 447-472. Abstract