Heudüngerling



Heudüngerling

Heudüngerling (Panaeolus foenisecii)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Faserlingsverwandte (Psathyrellaceae)
Gattung: Panaeolina
Art: Heudüngerling
Wissenschaftlicher Name
Panaeolina foenisecii
(Pers.) Maire

Der Heudüngerling (Panaeolina foenisecii) ist ein Pilz aus der Familie der Faserlingsverwandten (Psathyrellaceae) und zählt zur Gattung Panaeolina, die sich von der Gattung der Düngerlinge (Panaeolus) durch warzige Sporen unterscheidet. Ein verbreitetes Synonym ist Panaeolus foenisecii. Im Englischen wird die Art als Haymakers toadstool bezeichnet.

Beschreibung

Der Heudüngerling ist ein Pilz von zierlicher Gestalt. Der Stiel ist blass bräunlich gefärbt, etwas bereift, weist einen seidigen Glanz auf und erreicht eine Länge von 40 bis 80 mm und wird etwa 2 bis 3 mm dick, die Stielbasis ist schmal. Auf dem Stiel sitzt der halbglockige Hut, der einen Durchmesser von 10 bis 30 mm hat und dunkelbraun, bei Trockenheit tonfarben, gefärbt ist, sein Rand ist dunkel. Die Lamellen sind entfernt stehend. Beim jungen Fruchtkörper sind sie braun und haben eine weiß-fleckige Scheide, ältere Fruchtkörper haben schwarzbraune und gefleckte Lamellen. Die mandelförmig wirkenden Sporen des Heudüngerlings sind hellbraun und zwischen 13 und 15 µm lang. Ihre Oberfläche ist rau und warzig. Das Fleisch des Pilzes ist bräunlich. Die Fruchtkörper erscheinen gesellig bis rasig.

Pharmakologie

Der Heudüngerling ist ein leicht giftiger Pilz und führt roh gegessen generell zu Störungen im Verdauungssystem. Zwar produziert er wie alle Düngerlinge 5-substituierte Indolverbindungen wie Serotonin, diese sind bei oraler Aufnahme aber wirkungslos. Während in einigen Gebieten in den USA und Kanada der psychoaktive Stoff Psilocybin nachgewiesen werden konnte, konnte er andernorts nicht im Pilz gefunden werden, dem entsprechend ist die Verursachung des Psilocybin-Syndroms, wie es auch andere Düngerlinge hervorrufen, stark umstritten. Es ist in einigen Fällen eine halluzinogene Wirkung belegt.[1] Vergiftungsfälle sind aus Großbritannien dokumentiert.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Heudüngerlings erstreckt sich über die gemäßigten Zonen Europas, Nord- und Südamerikas, Asiens, Nordafrikas und Australiens. Er ist relativ häufig. Die besiedelten Lebensräume sind Graslandschaften und Weiden aller Art, vor allem aber landwirtschaftliche Bereiche. Er kommt von Sommer bis Herbst in erster Linie kurz nach einer Mahd zum Vorschein, weshalb er auch den Beinamen „Heuschnittpilz“ trägt. Zu finden ist er an Wald- und Wegrändern und auf dem Dung vieler größerer Pflanzenfresser, vor allem von Pferden und Rindern.

Der Heudüngerling führt eine saprophage Lebensweise als Destruent und ernährt sich von Tierdung.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Michael Jütte: Biologie heute entdecken 2, Schroedel-Verlag, ISBN 3-507-86104-6.

Literatur

  • Volkbert Kell: Giftpilze – Pilzgifte, Ziemsen Verlag, ISBN 978-3-89432-305-9.
  • A. Gminder und T. Böhning: Welcher Pilz ist das?, Franckh Kosmos Verlags-GmbH und Co. KG, ISBN 3-440-10797-3
  • Andreas Alberts, Peter Mullen: Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere. Kosmos-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10749-3
  • J. Breitenbach, F. Kränzlin: Pilze der Schweiz. Band 4. Verlag Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4

Weblinks

Commons: Heudüngerling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Mycobank Fungal Database