Hoffmann-Zweifingerfaultier
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Hoffmann-Zweifingerfaultier | ||||||||||||
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Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Choloepus hoffmanni | ||||||||||||
Peters, 1858 |
Das Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni) ist eine Art aus der Familie Megalonychidae. Es ist nach dem deutschen Naturforscher Karl Hoffmann benannt.
Beschreibung
Das Hoffmann-Zweifingerfaultier wird zwischen 55 und 70 Zentimeter groß und 4 bis 8 Kilogramm schwer. Das Fell weist eine dichte Unterwolle auf. Darüber befinden sich längere und deutlich gröbere, hellbraun bis braun gefärbte Haare. Das Fell schimmert je nach Lichteinfall grünlich. Dies rührt von einer Symbiose mit einer Algenart her, die im Fell lebt. Diese Symbiose dient dem Tier vermutlich zur Tarnung vor Fressfeinden. Der Scheitel des Fells liegt nicht wie bei anderen Säugetieren auf dem Rücken, sondern auf dem Bauch. So kann das Regenwasser besser abfließen. Die langen Gliedmaßen sind für das Klettern und Hangeln in den Bäumen bestens geeignet. Die Vorderbeine sind etwas länger als die Hinterbeine.
Von der zweiten Art der Zweifinger-Faultiere, dem Eigentlichen Zweifingerfaultier, unterscheidet es sich unter anderem in der Zahl der Halswirbel: So hat das Hoffmann-Zweifinger-Faultier als einziges Säugetier außer den Rundschwanzseekühen nur sechs Halswirbel.
Mit den stark gebogenen Krallen klammert sich das Hoffmann-Zweifingerfaultier an den Ästen der Baumkronen fest. Sogar der Schlaf, die Nahrungsaufnahme und die Geburt erfolgen in hängender Position. Der Waldboden wird nur aufgesucht, um zu einem anderen Baum zu gelangen. Die Art ist dämmerungs- und nachtaktiv. Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist ein ausgesprochener Einzelgänger, die Geschlechter treffen sich nur zur Paarungszeit.
Verbreitung und Lebensraum
Hoffmann-Zweifingerfaultiere haben ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet: Zum einen bewohnen sie Mittel- und den äußersten Nordwesten von Südamerika (von Honduras und Nicaragua bis in das westliche Kolumbien und das nordwestliche Ecuador) westlich der Anden. Zum anderen sind sie in Peru, Bolivien und im äußersten Westen Brasiliens zu finden.[1] Sie bewohnen sowohl den Tiefregenwald als auch Bergwälder bis in Höhen von 3.000 Meter.
Nahrung
Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ernährt sich rein pflanzlich. Außer von Blättern und jungen Trieben ernährt es sich auch von Früchten und Wurzelwerk. An den niedrigen Nährstoffgehalt der Nahrung hat sich der Stoffwechsel der Art angepasst, indem er auf ein Minimum heruntergefahren wurde.
Fortpflanzung
Während die Weibchen mit drei bis fünf Jahren geschlechtsreif werden, brauchen die Männchen ein bis zwei Jahre länger. Die Paarungszeit ist ganzjährig. Nach einer Tragezeit von neun bis zehn Monaten bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt. Das Geburtsgewicht beträgt 350 bis 400 Gramm. Die ersten neun bis zehn Lebensmonate verbringt das Jungtier auf dem Bauch oder dem Rücken der Mutter. Schon nach zwei bis drei Monaten beginnt die Entwöhnung. Zu Beginn bekommt das Jungtier noch vorgekaute Nahrung von der Mutter, bevor es anfängt selbstständig Blätter zu fressen. Mit zwei bis drei Jahren sind die Jungtiere ausgewachsen. Hoffmann-Zweifingerfaultiere können über 30 Jahre, in Gefangenschaft sogar 40 Jahre alt werden.
Gefährdung
Zwar ist das Hoffmann-Zweifingerfaultier wie viele andere waldbewohnende Tiere Lateinamerikas von der fortschreitenden Waldrodung betroffen, aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes ist die Art laut IUCN aber nicht gefährdet.
Literatur
- David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere, Ullmann/Tandem
- Hans Petzsch: Urania Tierreich, 7 Bde., Säugetiere. Urania, Stuttgart 1992
- Dorling Kindersley: Säugetiere. 700 Arten in ihren Lebensräumen, 2004
- Ronald Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9
Weblinks
- Commons: Hoffmann-Zweifingerfaultier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag bei der Roten Liste der IUCN