Klaus Sander
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- Biologe
- Entwicklungsbiologe
- Zoologe
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Mitglied der Leopoldina
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1929
- Mann
Klaus Ludwig Sander (* 17. Januar 1929 in Darmstadt) ist ein deutscher Biologe und emeritierter Hochschulprofessor.
Klaus Sander studierte Biologie an der Technischen Universität Darmstadt, wo er als Diplom-Biologe abschloss. Danach nahm er das Studium an der Aligarh Muslim University in Indien bei Mohamad Babar Mirza auf, wo er 1955 mit einer Arbeit über ein parasitisches Insekt zum PhD promoviert wurde. Danach studierte er an der Universität Tübingen, wo er zunächst das Staatsexamen und ein Examen als Dolmetscher für Englisch ablegte und 1958 bei Gerhard Krause eine Dissertation verfasste, mit der er den Grad eines Dr. rer. nat. erwarb.
Sander folgte danach als wissenschaftlicher Assistent von Gerhard Krause an die Universität Würzburg, wo er sich 1963 habilitierte. 1964 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg, wo er 1966 auf den Lehrstuhl für Entwicklungsbiologie berufen wurde. 1994 wurde Sander emeritiert.
Sander erforschte vor allem embryonale Musterbildungsprozesse, also komplexe, raum-zeitlich koordinierte Vorgänge, die von einer einfachen Eizelle zum fertigen Organismus führen. Sein Untersuchungsobjekt, mit dem er sich bereits bei den Arbeiten zu seiner Doktorarbeit bei Kraus beschäftigte, war die Kleinzikade Euscelis plebejus, an deren Beispiel er zeigen konnte, dass deren Kopf und das Hinterende durch stoffliche Faktoren festgelegt sind, die sich an unterschiedlichen Orten im Ei befinden. An seinem Lehrstuhl war unter anderem Christiane Nüsslein-Volhard 1977 als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft tätig.
Auf seinen Vorschlag von 1983 wurde der Begriff Phylotypisches Stadium eingeführt, das ein entwicklungsbiologisches Stadium beschreibt, das für einen Tierstamm (Phylum) typisch ist.
Klaus Sander befasst sich auch mit Aspekten der Biologiegeschichte, wobei sein Interesse unter anderem dem Wirken seiner Freiburger Vorgänger August Weismann und Hans Spemann gilt.
Sander war mehrfach Dekan der Fakultät für Biologie an der Universität Freiburg.
Mitgliedschaften und Ehrungen
- Mitglied Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Mitglied Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Ehrenmitglied der Gesellschaft für Entwicklungsbiologie
Literatur
- Analyse des ooplasmatischen Reaktionssystems von Euscelis plebejus Fall: (Cicadina) durch Isolieren und Kombinieren von Keimteilen. Tübingen, Dissertation Math.-naturwiss. Fakultät Universität Tübingen (1958).
- August Weismann (1834-1914). Biologie in unserer Zeit 14: 189-193 (1984)
- Sander, K. (Hg): August Weismann (1834-1914) und die theoretische Biologie des 19. Jahrhunderts. Freiburger Universitätsblätter 87/88: Rombach-Verlag, Freiburg (1985).
- Hans Spemann (1869-1941): Entwicklungsbiologe von Weltruf. Biologie in unserer Zeit 15:112-119 (1985).
- Persönliches Leid und ständige Not: Leben und Überleben von Friedrich Oehlkers und seiner jüdischen Frau in Freiburg 1933-1945. Freiburger Universitätsblätter 129:73-80. Rombach-Verlag, Freiburg (1995).
- (mit Peter E. Fässler): Hilde Mangold (1898-1924) and Spemann's organizer: achievement and tragedy. Roux's Arch. Dev. Biol. 205:323-332 (1996).
- (mit Peter E. Fässler): Introducing the Spemann-Mangold organizer: experiments and insights that generated a key concept in developmental biology. Int. J. Dev. Biol. 45:1-11 (2001).
Personendaten | |
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NAME | Sander, Klaus |
ALTERNATIVNAMEN | Sander, Klaus Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Biologe |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1929 |
GEBURTSORT | Darmstadt |