Madenhacker
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Madenhacker | ||||||||||||
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Ein Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) auf einem Büffel | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Buphagus | ||||||||||||
Brisson, 1760 |
Zur Gattung der Madenhacker (Buphagus) gehören zwei Vogelarten, deren natürlicher Lebensraum die Savannen des mittleren und östlichen Afrikas südlich der Sahara sind. Beide Arten leben dort in offener Symbiose mit großen Haus- oder Wildtieren.
Lebensweise
Madenhacker sind gesellige Vögel, die sich von Insekten und deren Larven ernähren. Hierzu halten sie sich häufig auf großen Wildtieren oder Haustierherden auf und lassen sich von diesen befördern. Sie suchen das Fell der Tiere nach Parasiten ab und entfernen diese mit ihren kräftigen Schnäbeln. Auch warnen sie ihre Wirtstiere vor herannahenden Räubern.
Madenhacker haben kräftige Füße und sind gute Flieger. Ihr Gefieder ist hellbraun. Die beiden Arten unterscheiden sich in der Schnabelfarbe. Die Vögel nisten in Löchern, oft in Wänden, die mit Haaren ihrer Wirtstiere ausgekleidet sind. Dort erbrüten sie zwei oder drei Eier.
Putzsymbiose
Auch wenn Madenhacker nicht zwingend auf einen Wirt angewiesen sind, so bevorzugen sie doch das Leben mit diesem, denn es gibt ihnen Schutz und Nahrung. Ihr Körperbau ist hierauf adaptiert. Allgemein hat man das Bild, dass es sich hierbei um ein typisches Beispiel von Symbiose handelt, denn der Träger des Vogels wird schließlich von seinen Parasiten befreit. Dies trägt nicht nur zur Gesundheit des Trägers bei, sondern durch Reduzierung der Seuchengefahr auch zur Gesundheit der ganzen Herde.
Diese Auffassung wurde jedoch in letzter Zeit infrage gestellt. Der englische Zoologe Paul Weeks kam zu der Auffassung, dass die Beziehung der Madenhacker zu ihren Wirten durchaus parasitische Züge trägt. Durch Untersuchung des Fressverhaltens von Rotschnabel-Madenhackern auf einer Gruppe von Hausrindern in Simbabwe fand Weeks heraus, dass diese nur 15 Prozent ihrer Zeit mit Parasitenvertilgung zubringen. Die übrige Zeit verbringen sie damit, in den Wunden der Tiere zu picken, diese offen zu halten, deren Ohrenschmalz zu fressen oder auf andere Weise im Fell nach Nahrung zu suchen. In diesem Fall wurden das Blut und kleine Stückchen aus den Wundrändern als Nahrung bevorzugt.[1]
Eine weitere Untersuchung ergab, dass Rinder, von denen die Madenhacker vertrieben wurden, nicht stärker von Parasiten befallen waren als eine „geputzte“ Vergleichsgruppe. Es bleibt zu klären, ob diese Ergebnisse auf die etwa 25 weiteren Großwildarten Simbabwes übertragbar sind.
Systematik und Stammesgeschichte
Die Madenhacker werden üblicherweise als Unterfamilie Buphaginae der Familie der Stare zugeordnet, es gibt aber nach genetischen Vergleichen Tendenzen, sie als eigene Familie (Buphagidae) zu betrachten, da sie mit den übrigen Staren eher fern verwandt sind und einen basalen Vertreter darstellen, der in seiner ökologischen Nische überlebt habt. Die Ursprünge der Gattung sollen in Südostasien liegen.[2]
Die beiden anerkannten Arten sind der Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) und der Gelbschnabel-Madenhacker (Buphagus africanus) aus dem subsaharischen Afrika.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Paul Weeks: Interactions between red-billed oxpeckers, Buphagus erythrorhynchus, and domestic cattle, Bos taurus, in Zimbabwe. Anim Behav. 1999 58(6):1253-1259. Abstract
- ↑ Dario Zuccon et al.: Nuclear and mitochondrial sequence data reveal the major lineages of starlings, mynas and related taxa. Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 41, Issue 2, November 2006, 333-344. Abstract