Megafauna


Beutellöwen-Skelett im Naracoorte-Caves-Nationalpark, South Australia

Als Megafauna bezeichnet man den Anteil der Tiere, der in einem Habitat die körperlich größten Organismen stellt. Diese Einteilung ist willkürlich, hält sich aber an allgemein gültige Konventionen. Die nächstkleinere Kategorie ist die Makrofauna und die kleinste die Mikrofauna.

So werden zum Beispiel im Boden lebende Organismen, die größer als 20 mm sind, als Megafauna des Bodens bezeichnet. Damit umfasst die Megafauna des Bodens folgende Tiere: Regenwürmer, große Schnecken, große Gliederfüßer wie die Laufkäfer oder größere Spinnen sowie alle Wirbeltiere, die ganz oder teilweise im Boden leben (Wühlmäuse, Maulwürfe, Kaninchen, diverse Mausarten und weitere Klein- und Großsäuger).

Zur Abgrenzung der Megafauna bei den landlebenden Wirbeltieren gibt es verschiedene Definitionen. Eine zählt alle Tiere mit einem Gewicht von mehr als 45 kg dazu, eine andere Raubtiere (Carnivore) über 2 kg plus Pflanzenfresser (Herbivore) über 10 kg.

Megafaunen in der jüngeren Erdgeschichte

Unter der Megafauna des Känozoikums versteht man vornehmlich Lebensgemeinschaften dieses Zeitraums, die von einer überdurchschnittlich großen Zahl von Arten mit mehr als einer Tonne Gewicht geprägt sind. Solche Faunen treten vor allem in großen Lebensräumen ohne Beweglichkeitshindernisse für große Tierarten wie Bäume und Berge auf, etwa Steppen und Tundren.

Prähistorische Megafaunen fanden sich in den afrikanischen Steppen, in den Tundren der Eiszeit, den Steppenlandschaften Asiens, dem prähistorischen Australien, den Prärien der amerikanischen Kontinente und auf großen tropischen Inseln wie Luzon, Madagaskar und Neuseeland.

Die typische Artenzusammensetzung einer Megafauna setzt sich in der Alten Welt und Nordamerika aus Vertretern der Elefanten, Nashörner und Rinder zusammen, in Südamerika treten zunächst vor allem riesenhafte Beuteltiere und Zahnarme auf, bevor über die mittelamerikanische Landbrücke ein Faunenaustausch mit der Megafauna Nordamerikas stattfand.

In Australien entwickeln vor allem Wombats und Kängurus Riesenformen. Von den 24 bekannten Arten starben alle bis auf das Känguru aus. Ferner zählen auch das riesige Diprotodon, das bis zu 2800 Kilogramm wog, und der Beutellöwe dazu.[1]

Auf tropischen Inseln treten in Abwesenheit größerer Raubtiere häufig flugunfähige Vögel auf, die sich auf dem Festland nur vor der Etablierung säugetiergeprägter Megafaunen finden.

Megafaunen haben sich in der Gegenwart nur in den Steppen Afrikas und im südlichen Asien erhalten.

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