Mespilus canescens



Mespilus canescens
Systematik
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Mispeln (Mespilus)
Art: Mespilus canescens
Wissenschaftlicher Name
Mespilus canescens
J.B.Phipps

Mespilus canescens wurde im Jahr 1990 erstmals beschrieben, zuvor galt die Deutsche Mispel als einzige Pflanzenart der Gattung der Mispeln (Mespilus). Fundort der neuen Art war ein kleines Wäldchen in Arkansas.

Beschreibung

Mespilus canescens ist ein Strauch. Die Blüten erscheinen im April und halten etwa eine Woche. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Blütenkronblätter sind weiß werden jedoch beim Trocknen leicht orangefarben. Es sind etwa 20 Staubblätter vorhanden. Die Früchte sind rot und von runder Form. [1][2]

Mespilus canescens ist nicht wie die Deutsche Mispel diploid sondern bildet einen dreifachen Chromosomensatz (Triploidie).[2]

Verbreitung und Standortansprüche

Das einzige natürliche Vorkommen von Mespilus canescens wurde 1970 entdeckt[2] und umfasst 25 Pflanzen in einem kleinen Laubwald von etwa 9 Hektar in Arkansas. Das Gebiet ist als Konecny Grove Natural Area bekannt und ist in Privatbesitz, wird jedoch von der Arkansas Natural Heritage Commission betreut. Der Wald war von Prärie umgeben, die zu Kulturland umgewandelt wurde. Mespilus canescens wächst dort zusammen mit Weißdornarten (Crataegus spec.), dem Zürgelbaum (Celtis laevigata), der Roten Maulbeere (Morus rubra) und mit Stechwindenarten (Smilax spec.). Stecklinge werden im Missouri Botanical Garden gezogen. [1]

Systematik

Mespilus canescens bildet zusammen mit der Deutschen Mispel die Gattung der Mispeln (Mespilus). Im Jahre 2006 vorgestellte phylogenetische Untersuchungen reihen die beiden Mespilus-Arten jedoch in die Gattung der Weißdorne, die zusammen mit der Art Crataegus brachyacantha Sarg. & Engelm. eine Klade bilden.[3] Molekular genetische Untersuchungen legen nahe, dass Mespilus canescens und die Deutsche Mispel gemeinsame Vorfahren haben, die genetischen Untersuchungen der Chloroplasten zeigen aber eine nähere Verwandtschaft mit dem Weißdorn Crataegus brachyacantha. Das legt nahe, dass es sich bei Mespilus canescens um eine Hybride aus Deutscher Mispel und Crataegus brachyacantha also eine Nothospecies handelt. Die Hybridisierung könnte ermöglicht worden sein, falls die Deutsche Mispel in den letzten 150 bis 200 Jahren in der Nähe des Weißdorns kultiviert wurde, was durch Berichte bestätigt wird. [2]

Nachweise

  • Kimberlie McCue: Mespilus canescens, Center for Plant Conservation, 2005, Weblink (engl., Zugriff am 23. September 2008)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kimberlie McCue: Mespilus canescens
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Eugenia Lo, Sasa Stefanovic, Timothy A. Dickinson: Molecular Reappraisal of Relationships Between Crataegus and Mespilus (Rosaceae, Pyreae)—Two Genera or One?. Systematic Botany (2007), 32(3): Seiten 596–616
  3. Eugenia Lo, Sasa Stefanovic, Timothy A. Dickinson: Intrageneric classification and biogeography of the genus Crataegus (Rosaceae) based on nuclear and chloroplast sequences. Abstract unter botanyconference.org, Unterseite zu den Webseiten der Botany Conference 2006 (Zugriff am 20. Juni 2008).

Weiterführende Literatur

  • J.B. Phipps: Mespilus canescens a new Rosaceous endemic from Arkansas. Systematic Botany 15, S. 26-32, 1990
  • J.B. Phipps, N.F. Weeden, E.E. Dickson: Isozyme evidence for the naturalness of Mespilus L. (Rosaceae, subfam. Maldoideae). Systematic Botany. 16, 3: S. 546-552, 1991

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