Mikroskop
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Ein Mikroskop (v. griechisch μικρός: klein; σκοπεῖν: betrachten) ist ein Gerät, das es erlaubt, Objekte vergrößert anzusehen oder bildlich darzustellen. Dabei handelt es sich meist um Objekte bzw. die Struktur von Objekten, deren Größe unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges liegt. Eine Technik, die ein Mikroskop einsetzt, wird als Mikroskopie bezeichnet. Mikroskope waren und sind ein wesentliches Hilfsmittel in der Biologie, Medizin und den Materialwissenschaften.
Die physikalischen Prinzipien, die für den Vergrößerungseffekt ausgenutzt werden, können sehr unterschiedlicher Natur sein. Die älteste bekannte Mikroskopietechnik ist die Lichtmikroskopie, die etwa seit ca. 1595 durch Brillenschleifer oder Linsenmacher aus den Niederlanden entwickelt wurde und bei der ein Objekt durch eine oder mehrere Glaslinsen beobachtet wird. Die physikalisch maximal mögliche Auflösung eines klassischen Lichtmikroskops ist von der Wellenlänge des verwendeten Lichts abhängig und auf bestenfalls etwa 0,2 Mikrometer beschränkt. Diese Grenze wird als Abbe-Limit bezeichnet, da die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten Ende des 19. Jahrhunderts von Ernst Abbe beschrieben wurden.
Eine höhere Auflösung ermöglichen Elektronenmikroskope, die seit den 1930er Jahren entwickelt wurden, da Elektronenstrahlen eine kleinere Wellenlänge haben als Licht. Rasterkraftmikroskope arbeiten nach einem anderen Prinzip und haben sehr feine Nadeln, mit denen die Oberfläche von Objekten abgetastet wird. Weitere Arten sind unten aufgeführt.
Abbildende und rasternde Mikroskopie
Klassische Lichtmikroskop-Typen beruhen auf einem abbildenden Prinzip: Ähnlich wie bei der Fotografie wird im Gerät durch eine Reihe von Linsen hindurch ein Bild erzeugt, das in einem Stück gesehen oder aufgenommen wird.
Manche lichtmikroskopische Verfahren und besonders Mikroskope, die auf anderen physikalischen Prinzipien beruhen, setzen dagegen auf ein Abrastern (englisch: scanning) des Objektes, bei dem die einzelnen Punkte des vergrößerten Bildes nacheinander, Zeile für Zeile, erzeugt werden. Hierzu zählen beispielsweise Laser-Scanning-Mikroskope, Elektronenmikroskope und Rasterkraftmikroskope.
Mikroskop-Typen
Lichtmikroskope, Elektronenmikroskope und Rastersondenmikroskope werden in zahlreichen Varianten gebaut und verwendet, die in den jeweiligen Übersichtsartikeln vorgestellt werden. Neben diesen gibt es aber auch Mikroskope, die auf anderen physikalischen Prinzipien beruhen:
- Röntgenmikroskopie
- Ultraschallmikroskopie oder akustische Mikroskopie
- Helium-Ionen-Mikroskopie
- Focused-Ion-Beam-Mikroskop (FIB)
- Photonisches Kraftmikroskop
- Magnetresonanzmikroskop
- Raster-SQUID-Mikroskop
- Neutronenmikroskop
- Phasenkontrastmikroskop
Weblinks
- http://www.univie.ac.at/mikroskopie/index.htm
- Historische Mikroskope für die Wissenschaft mit Geschichten zu ihren Herstellern und Anwendern - illustriert mit über 3000 Fotos
- Entwicklung des Mikroskops im Museum
- Olympus Microscopy Resource Center - exzellente Webseite mit einer Fülle von Informationen rund um das Thema (u. a. findet man interaktive Tutorials, ein virtuelles Mikroskop und Artikel, verfasst sowohl von Olympus-Wissenschaftlern, als auch von Wissenschaftlern renommierter Institute und Universitäten)
- Animierte Darstellung der Mikroskopie von der ARD
- http://www.microscopyu.com/articles/phasecontrast/phasemicroscopy.html