Myrsinengewächse
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Myrsinengewächse | ||||||||||||
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Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen-persicum-Hybride) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myrsinoideae | ||||||||||||
Burnett |
Die Myrsinengewächse (Myrsinoideae) sind eine Unterfamilie der Familie der Primelgewächse (Primulaceae) in der Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Hauptsächlich liegt eine pantropische Verbreitung vor, außerdem reichen viele Taxa in die subtropischen gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel oder auf der Südhalbkugel bis Neuseeland. Einige Arten werden als Zierpflanzen in Parks, Gärten oder Räumen genutzt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind Sträucher, Bäume, einige Lianen oder Halbsträucher, aber hauptsächlich einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind schizogene Sekretionsbehälter vorhanden die gelbe oder rötlich-braune Harze enthalten.
Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind oft gestielt und immer einfach. Oft besitzen die Blätter gelbe bis bräunliche Punkte oder Streifen aus Drüsen oder seltener Drüsenhaare. Es liegt Fiedernervatur vor. Die Blattränder sind meist glatt. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
Es werden seiten- oder endständige, traubige, rispige oder zymöse Blütenstände gebildet. Es sind meist keine Trag- oder Deckblätter vorhanden. Die Blüten sind meistens zwittrig. Selten sind die Blüten eingeschlechtig in dieser Unterfamilie und es sind dann zweihäusig getrenntgeschlechtige (diözische) Arten (Myrsine). Die meist vier- oder fünfzähligen Blüten sind radiärsymmetrisch bis zygomorph, meist mit doppelten Perianth. Die meist vier oder fünf (drei bis sechs) Kelchblätter sind oft an ihrer Basis verwachsen und oft noch auf den Früchten vorhanden. Die Kronblätter sind immer verwachsen. Es ist nur ein Staubblattkreis mit meist vier oder fünf (drei bis sechs) Staubblättern vorhanden, die untereinander frei oder verwachsen sind; sie sind meist mit der Kronröhre verwachsen. Meist vier oder fünf (drei bis sechs) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einfächerigen Fruchtknoten verwachsen. Die meist wenigen (1 bis 45) anatropen, bitegmischen, tenuinucellaten Samenanlagen sitzen eingesenkt in der Zentralplazenta. Der Griffel endet in einer papillösen Narbe.
Bei den meisten Taxa erfolgt die Bestäubung durch Insekten, besonders durch Bienen und Fliegen, die mit Nektar oder Pollen belohnt werden. Einige Lysimachia-Arten besitzen ölsekretierende Haare und werden von ölsammelnden Bienen bestäubt. Neben Entomophilie kommt Selbstbefruchtung vor.
Es werden einsamige Beeren, Steinfrüchte oder mehrsamige Kapselfrüchte gebildet, letztere vor allem bei den krautigen Vertretern. Die braunen, rötlich-braunen, schwarzen oder weißen, meist kantigen Samen besitzen viel ölhaltiges, stärkefreies Endosperm. Die Samenausbreitung der kapselfrüchtigen Taxa erfolgt durch Gravität, Wasser, Wind oder auf dem Boden laufende Insekten wie Ameisen.
Chromosomensätze betragen n = 10–13, 15, 17, 23.
Systematik
Synonyme für Myrsinoideae Burnett sind: Aegicerataceae Blume, Anagallidaceae Batsch ex Borkh., Ardisiaceae Juss., Coridaceae J.Agardh, Embeliaceae J.Agardh, Lysimachiaceae Juss. und Myrsinaceae R.Br.. Einige Gattungen, die früher zu den Primelgewächsen (Primulaceae) oder Theophrastaceae gestellt wurden, gehören heute (siehe Källersjö et al., 2000) zu den Myrsinoideae, die eine Weile den Rang einer eigenständigen Familie hatte. Das sind folgende Gattungen: Gauchheil (Anagallis), Ardisiandra, Asterolinon, Coris, Alpenveilchen (Cyclamen), Milchkraut (Glaux), Gilbweiderich (Lysimachia), Pelletiera und Trientalis.
Zur Unterfamilie Myrsinoideae gehören etwa 41 bis 46 Gattungen mit etwa 1435 Arten [1]:
- Aegiceras Gaertn.
- Amblyanthopsis Mez
- Amblyanthus A.DC.
- Gauchheile (Anagallis L.): Mit etwa 20 Arten in den gemäßigten Gebieten in Europa, in Afrika und Südamerika.
- Antistrophe A.DC.
- Ardisia Sw. (Syn.: Amatlania Lundell, Auriculardisia Lundell, Bladhia Thunb., Graphardisia (Mez) Lundell, Icacorea Aubl., Oerstedianthus Lundell, Parardisia M.P.Nayar & G.S.Giri, Pimelandra A.DC., Synardisia (Mez) Lundell, Valerioanthus Lundell): Auch Spitzblume genannt; mit etwa 450 verholzenden Arten; darunter Ardisia crenata, einer Zimmerpflanze für kühle Räume, die wegen ihrer schönen roten Beeren kultiviert wird.)
- Ardisiandra Hook. f.: Mit nur drei Arten in den Bergen Ostafrikas.
- Asterolinon Hoffmanns. & Link: Mit einer Art im Mittelmeerraum und einer Art in Afrika.
- Badula Juss.
- Conandrium (K.Schum.) Mez
- Stachelträubchen (Coris L.): im westlichen Mittelmeergebiet; blaue Blüten ähnlich Soldanella gefranst.
- Ctenardisia Ducke
- Cybianthus Mart.
- Alpenveilchen (Cyclamen L.): Mit etwa 20 bis 30 Arten im Mittelmeerraum.
- Discocalyx (A.DC.) Mez: Mit etwa 115 Arten.
- Elingamita G.T.S.Baylis
- Embelia Burm. f.: Mit etwa 100 Arten.
- Emblemantha B.C.Stone
- Fittingia Mez (inklusive Abromeitia Mez)
- Geissanthus Hook. f.
- Gentlea Lundell
- Glaux L.: Mit der einzigen Art:
- Strand-Milchkraut (Glaux maritima L.): Es ist weitverbreitet in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel. Es unterscheidet sich von den verwandten Taxa besonders durch das Fehlen von Kronblättern. (heute siehe Anderberg et al.; Hao G. et al. 2004 in Lysimachia)
- Grenacheria Mez
- Heberdenia Banks ex A.DC.
- Hymenandra (A.DC.) Spach
- Labisia Lindl.
- Loheria Merr.
- Gilbweiderich oder Felberich (Lysimachia L.): Mit etwa 150 bis 191 Arten in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel.
- Monoporus A.DC.
- Myrsine L. (Syn.: Pilogyne Gagnep., Suttonia A.Rich.): Mit etwa 155 bis 300 Arten in den Tropen.
- Oncostemum A.Juss.
- Parathesis (A.DC.) Hook. f.: Mit etwa 85 Arten.
- Pelletiera A.St.-Hil.: Mit einer Art in Südamerika und einer Art in Makaronesien.
- Pleiomeris A.DC.
- Rapanea Aubl.
- Sadiria Mez
- Solonia Urb.
- Stimpsonia C.Wright ex A.Gray
- Stylogyne A.DC.: Mit etwa 60 Arten.
- Systellantha B.C.Stone
- Tapeinosperma Hook. f.
- Tetrardisia Mez
- Siebensterne (Trientalis L.): Mit nur zwei bis drei Arten (Trientalis borealis und Trientalis latifolia sind vermutlich Unterarten einer Art), die weitverbreitet in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel sind:
- Trientalis borealis Raf.
- Europäischer Siebenstern (Trientalis europaea)
- Breitblättriger Siebenstern (Trientalis latifolia)
- Vegaea Urb.
- Wallenia Sw.
- Yunckeria Lundell
Quellen
- Die Unterfamilie der Myrsinoideae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik)
- Die Familie der Myrsinaceae, aber einschließlich der Maesaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Anita F. Cholewa, John J. Pipoly III, Jon M. Ricketson: Myrsinaceae in der Flora of North America, Volume 8, S. 302: Online. (Abschnitt Beschreibung)
- M. Källersjö, G. Bergqvist, A. A. Anderberg: Generic realignment in primuloid families of the Ericales s.l.: a phylogenetic analysis based on DNA sequences from three chloroplast genes and morphology., In: American Journal of Botany, 87, 2000, S. 1325-1341: Volltext-Online.
- A. A. Anderberg, U. Manns, M. Källersjö: Phylogeny and floral evolution of the Lysimachieae (Ericales, Myrsinaceae): Evidence from ndhF sequence data., in Willdenowia, 37, 2007, S. 407–421.