Siebenstern
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- Myrsinengewächse
Siebenstern | ||||||||||||
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Siebenstern (Trientalis europaea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trientalis europaea | ||||||||||||
L. |
Der Siebenstern (Trientalis europaea) ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) in der Familie der Primelgewächse gehört. Sie wird auch Europäischer Siebenstern genannt. Sein Name leitet sich von den weißen Blüten mit sieben Blütenblättern ab. Es sind kleine Pflanzen, die auf der Nordhalbkugel weit verbreitet sind und auf basenarmen, sauren Böden vorkommen.
Beschreibung
Der Siebenstern ist eine ausdauernde, Krautige Pflanze. Er überdauert den Winter mit einer kleinen Knolle, aus der der 10 bis 25 Zentimeter hohe Stängel austreibt. Dieser trägt einen Blattquirl und eine oder zwei Blüten.
Rhizom, Knolle, Wurzeln
Das Rhizom des Siebensterns ist weiß und dünn, es misst 0,6 bis 1,5 Millimeter im Durchmesser und erreicht fünf bis 7,5 Zentimeter Länge. Es wächst meist unverzweigt horizontal etwa 2 bis 5 Zentimeter unter der Erdoberfläche, in Abständen ist es mit schuppenartigen Niederblättern besetzt.
An seinem Ende entsteht eine kleine, längliche Knolle, die einen Zentimeter lang und 0,3 bis 0,4 Zentimeter breit wird. Mit dieser Knolle überdauert die Pflanze den Winter, die hakenförmig nach oben gekrümmte Erneuerungsknospe sitzt an der dem Rhizom abgewandten Seite. Die Verbindung zwischen den einzelnen Knollen vergeht sehr bald, so dass voneinander unabhängige Ramets entstehen. Aus jeder Knolle können wieder ein bis fünf Rhizome entspringen.
Die Wurzeln entspringen nicht dem Rhizom, sondern nur aus der Knolle. Sie sind oft unverzweigt, können aber einfach oder doppelt verzweigt sein, diese Verzweigungen tragen Wurzelhaare. Das Wurzelsystem befindet sich im Rohhumus und erstreckt sich bis in 15 Zentimeter Tiefe.[1] Gelegentlich wurden arbuskuläre Mykorrhizapilze in den Wurzeln gefunden, allerdings nicht überall und nicht mit großer Intensität.
Stängel und Blätter
Aus jeder Knolle entspringt ein einzelner, 10 bis 25 Zentimeter langer Stängel, der einen Blattquirl und die Blüten trägt. Am Spross unterhalb des Blattquirls stehen wechselständig bis zu sechs kleinere Blätter; diese können aber auch ganz fehlen. Die Blätter sind einfach, umgekehrt eiförmig bis lanzettlich, an der Basis keilförmig und ohne Blattstiel. Der Blattrand ist glatt, im vorderen Bereich des Blattes manchmal fein gezähnt. Die Farbe der Blätter ist ein glänzendes Grün. Sie stehen zu fünf bis acht (seltener drei bis zehn) in einem Quirl am Ende des Stängels, unterhalb der Blüte, zusammen. Die Maße der Blätter variieren in der Länge von einem bis neun Zentimeter, in der Breite von 0,5 bis 1,5 Zentimeter; häufig finden sich an einer Pflanze verschieden große Blätter.
Gelegentlich verzweigt sich der Stängel knapp unterhalb der Erdoberfläche und bildet einen weiteren, kleineren Stängel mit Blättern, der meist nicht zur Blüte kommt. Seltener kommen Verzweigungen im oberirdischen Bereich des Stängels vor. Solche Verzweigungen können sich auch rhizomartig verhalten, wieder ins Erdreich wachsen und dort eine Knolle bilden.
Blüten und Früchte
Aus ein bis zwei (selten bis vier) Blattachseln entspringt ein fadenförmiger, bis 7 Zentimeter langer Blütenstiel. Die einzelne Blüte an seinem Ende misst 1 bis 2 Zentimeter im Durchmesser, sie ist weiß oder leicht rosa. Die Blüten sind meist siebenzählig, seltener treten die Blütenteile zu fünft bis neunt auf. Die Kelchblätter sind linealisch, die Kronblätter oval und zugespitzt. Die Staubbkätter sind kürzer als die Kronblätter. Der Fruchtknoten ist oberständig und aus meist fünf Fruchtblättern zusammengesetzt.
Entsprechend öffnet sich die 0,6 Zentimeter große Kapselfrucht fünfteilig und entlässt etwa sechs bis acht Samen.
Lebenszyklus
Der Austrieb des Stängels aus der Knolle erfolgt im Frühjahr. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli, gleichzeitig wachsen unterirdisch aus der Knolle die Rhizome. Die Blüten werden von verschiedenen Insekten bestäubt, auch Selbstbestäubung ist möglich. Bis zum Herbst reifen oberirdisch die Samen, unterirdisch bilden sich an den Enden der Rhizome die Knöllchen für die Überwinterung. Etwa im September verwelken Blätter und Stängel, ebenso löst sich unterirdisch die Verbindung zwischen den einzelnen Knollen.
Verbreitung
Die Verbreitung ist eurosibirisch und nordamerikanisch. In den Schweizer Alpen ist der Siebenstern selten zu finden (Vorkommen in den Kantonen Graubünden und Schwyz); er steigt dort bis in Höhenlagen von 2100 Meter.
Als Rohhumuspflanze bevorzugt der Siebenstern moosreiche Laub- und Nadelwälder als Standorte. Auch Flachmoore zählen zu seinen Wuchsgebieten. Man findet ihn entlang von Bachläufen, im Sumpf und im Übergangsmoor ebenso wie in humosen Fichten- und Kiefernwäldern. Die Art ist kalkmeidend.
Quellen
- K. Taylor, D. C. Havill, J. Pearson, J. Woodall: Trientalis europaea L. Biological Flora of the British Isles. In: Journal of Ecology. Band 90, 2002, S. 404–418 (Abstract).
Einzelnachweise
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7, S. 743.
Weblinks
- Siebenstern. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.