Neurootologie
Die Neurootologie ist das medizinische Spezialgebiet von der gesunden und der krankhaft gestörten Funktion der Kopfsinne, das im Jahr 1970 von Claus-Frenz Claussen an der Freien Universität Berlin begründet wurde.
Definition
Die moderne Neurootologie beinhaltet heute vier medizinische Teilgebiete:
- Gleichgewicht und Gleichgewichtsfunktionsprüfungen (Äquilibriometrie): Hierher gehören die Symptome Schwindel, Taumeligkeit, Altersschwindel, Fallneigung, Orientierungsstörungen, Bewegungskrankheit einschließlich Seekrankheit usw.
- Gehör und Gehörstörungen (Audiometrie): In dieses Gebiet fallen die folgenden Symptome: Taubheit, Hörverminderung, Lärmschaden, Ohrgeräusche (Tinnitus) usw.
- Geschmack und Geschmacksstörungen (Gustometrie): Die klinischen Störungen auf diesem Gebiet beinhalten Geschmacksblindheit, Geschmacksverzerrung, Geschmacksverwechslungen und Geschmacksillusionen usw.
- Geruch und Geruchsstörungen (Olfaktometrie): Hierzu zählen der blockierende Geruchsausfall durch Nasenverschwellung, die Sensorische Geruchsstörung, die Geruchsverwechslung und die Geruchhalluzination, z. B. bei Epilepsie.
Aktuelle Situation
Die aktuelle Situation der Neurootologie zeichnet sich durch folgende Punkte aus:
- Weltweit erfolgt eine vermehrte Hinwendung der Neurootologie zu den während der vergangenen Jahre in ihrer Häufigkeit stark angestiegenen Kopfsinnesstörungen, welche die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit besonders bei Menschen ab der Lebensmitte stark beeinträchtigen – wie zum Beispiel Schwindel und Ohrgeräusche.
- Das Tempo der neuen diagnostischen Erkenntnisse und therapeutischen Innovationen sowie die dadurch bedingten notwendigen Investitionen zwingen zu einer verstärkten und erfolgreichen Verbindung der Neurootologie mit der Rehabilitationsmedizin.
- Bei Verkehrsunfallopfern entsteht posttraumatisch, vielfach schleichend das sogenannte cervico-encephale Syndrom mit einem schweren Abbau der Sinnesfunktionen unter Hirnleistungsfähigkeit zum Beispiel nach einem HWS-Schleudertrauma, bei dem die Neurootologie eine wichtige Klärung und Objektivierung der Beschwerden herbeiführen kann.
Ein großes Feld stellen in diesem Zusammenhang neuerdings auch die Sinnesstörungen im Alter dar, nämlich Presbyvertigo (Altersschwindel), Presbynausea (vegetative schwindelbegleitende Entgleisungen im Alter), Presbyataxie (Alterstaumeligkeit), Presbytinnitus (Altersohrgeräusche), Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit), Presbyopie (Alterssehstörungen), Presbygeusie (Altersgeschmacksveränderungen) und Presbyosmie (Altersgeruchsveränderungen).
Historische Entwicklung
Historisch hat sich die Neurootologie ausgehend von der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an den Grenzen zwischen Ophthalmologie und Neurologie, sowie auch unter dem Einfluss der Inneren Medizin und der Orthopädie entwickelt.
Der Hals-Nasen-Ohrenarzt Róbert Bárány (1876–1936) erhielt 1914 für seine bahnbrechenden Untersuchungen zur Nystagmusanalyse und der vestibulären Gleichgewichtsfunktion den ersten Nobelpreis auf diesem Gebiet. Der Augenarzt Ohm erarbeitete am Ende des Ersten Weltkriegs die Grundlagen der Optokinetik, d. h. der durch die Augen ausgelösten Nystagmen. Die Wiener Neurologen Spiegel und Sommer gaben dem gesamten Gebiet an den Grenzen der oben genannten Fächer durch ihre richtungweisende Publikation „Ophthalmo- und Otoneurologie“ im Jahr 1931 den Namen, den dieses Gebiet heute weltweit trägt. Bei der Luftwaffe und der NASA in den USA erfuhr das Gebiet der „Neurootologie“ während und nach dem Zweiten Weltkrieg durch die bahnbrechenden Arbeiten von Ashton Graybiel, einem Internisten, einen starken luftfahrt- und weltraummedizinischen anwendungsbezogenen Aufschwung, der in viele andere theoretische und klinische Bereiche ausstrahlte.
Solche durch die Systematik besonderer Krankheiten gegebenen Entwicklungen an Fachgebietsgrenzflächen kennt die Berufs- und Weiterbildungsordnung für Ärzte in Deutschland auch für andere etablierte Fachgebiete, wie etwa die Innere Medizin.
In der neueren Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die sich erst nach dem Ersten Weltkrieg durch die wissenschaftlichen Zusammenschlüsse der Otologen- (Ohrenärzte), Rhinologen- (Nasen-Gesichtsärzte) und Laryngologen- (Hals-Kehlkopfärzte) Verbände mit besonderer Betonung der invasiven Diagnose- und chirurgischen Therapieverfahren herausbildete, stellen die konservativen mehr neurophysiologisch und diagnostisch ausgerichteten Gebiete Sonderbereiche dar, die aber dennoch mit einem großen patientenbezogenen Aufgabengebiet verbunden sind. In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde wurden zunächst fachlich weitgehend eigenständige Abteilungen für Stimmstörungen (Phoniatrie), Sprachstörungen (Logopädie) und kindliche Hörstörungen (Pädaudiologie) geschaffen. Diese sind wissenschaftlich durch spezielle Professuren, praktisch durch klinische Abteilungen und in der Weiterbildung für Ärzte durch eine Teilgebietsbezeichnung in der Weiterbildungsordnung gegliedert.
Danach folgten die ersten eigenständigen Habilitationen für Neurootologie an deutschen Universitäten ab 1970. Weltweit gibt es heute bereits erste Lehrstühle und spezielle Kliniken für das durch spezielle Krankheiten und deren systematische Erkennung und Behandlung definierte Gebiet Neurootologie in Europa, Amerika und Asien.
Das medizinische Spezialgebiet „Neurootologie“ wurde in Deutschland 1970 durch Claus-Frenz Claussen gegründet. Zwischen 1970 und 2004 hat er im Kopfklinikum der Universität Würzburg eine entsprechende Abteilung aufgebaut und drei Jahrzehnte geleitet. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2004 hat sein Schüler, der Privatdozent Schneider, die Leitung dieser Abteilung übernommen.
Klinisch wissenschaftliche Grundlagen der Neurootologie
Die diesbezüglichen metrischen Untersuchungsverfahren, die der Untersuchung und Behandlung der Kopfsinne (mit Schwerpunkt) auf Hören, Gleichgewicht, Riechen und Schmecken) dienen, fasst man auch unter dem Begriff “Neurootometrie” zusammen. Sie ist die Basis der Aequilibriometrie, d. h. der messenden Erfassung der Gleichgewichtsfunktion, der Audiometrie, d. h. der messenden Erfassung der Hörfunktion, der Gustometrie, d. h. der messenden Erfassung der Geschmacksfunktion, der Olfaktometrie, d. h. der messenden Erfassung der Geruchsfunktion, der Olfaktometrie und ihrer krankhaften Veränderungen.
Der Darstellungsraum für die moderne Neurootometrie ist die biometrisch überprüfte Funktion von Sinnesbahnen mit ihren Funktionskennlinien z. B. des vestibulären Gleichgewichts vom Ohr bis zur Hirnrinde und deren numerische Reaktionsmessung. Die klassische pathologische Topodiagnostik ist stark an die anatomischen Bilder der menschlichen Sinnes- und Hirnstrukturen geknüpft. Dazu ist es aber erforderlich, dass man sich einen operativen, sonstigen invasiven oder Sektionsbefund verschafft. Mittels der neurootologischen Netzwerktechnik der Hirnsinnesbahnenanalyse ist es der modernen Neurootologie aber gelungen, eine erfolgreiche nichtinvasive neurootometrische Funktionsdiagnostik zu entwickeln. Das Verfahren ähnelt dem Aufspüren von Fehlern in modernen Computernetzwerken; daher stammt auch die Bezeichnung Netzwerkanalyse.
Mit dem seit etwa 150 Jahren angewachsenen und den Neurootologen bekannten Fachwissen auf dem Gebiete der sinnesbezogenen Forschung mittels pathologischer, pathophysiologischer, klinisch symptomatologischer usw. Methoden ist es der modernen Neurootologie gelungen, eine Verbindung zwischen den beiden wichtigen Darstellungsräumen, nämlich lebenswichtiger Funktion und Anatomie, herzustellen. Diese informatischen Verbindungen zwischen menschlichen quasi Software- und Hardware-Störungen nutzt man in der Neurootologie zum Wohle der Patienten mittels der neurootologischen Netzwerktechnik der Hirnsinnesbahnenanalyse. Typisch für diese nichtinvasive Hirnsinnesbahnenanalyse ist auch eine konsequente und die tatsächlichen Gegebenheiten besser beschreibende moderne Diktion der Berichte und Diagnosen.
Kombinierte neurootologische Störungen
Die neurootologischen Störungen können nicht nur einzeln, sondern auch kombiniert auftreten. Morphologisch fassbare Erkrankungen mit Vertigo (Schwindel), Nausea (Übelkeit), Tinnitus (Ohrgeräusche) und Hörverminderung, die entweder das gesamte Spektrum dieser subjektiven Symptome und objektiven Befunde oder nur einzelne Komponenten aufweisen, sind in nachfolgender Tabelle anhand von Beispielen dargestellt. In Fällen von kombinierten Störungen mit gleichzeitigen Schäden in mehreren Sinnesbahnen spricht man heute auch von sogenannten multisensorischen neurootologischen Funktionsstörungen. Die nachfolgende Tabelle enthält topographisch geordnete Beispiele für sowohl funktionell als auch morphologisch nachweisbare Erkrankungen mit Vertigo, Nausea, Tinnitus und/oder Hörverminderung.
Liste der Krankheitsbilder nach funktionell anatomischem Erkrankungsbereich:
- Innenohrrezeptoren
- Vaskulärer Innenohrinfarkt
- Otitis interna, viraler oder bakterieller Genese
- Commotio labyrinthi
- Fistel-Syndrom
- Morbus Menière
- Lermoyez-Syndrom
- Congenitale Lues
- Hereditäre Innenohrerkrankungen (Pendred-Syndrome, Down-Syndrom, Mondini-Defekt, u.a.m)
- Kapselotosklerose
- Innenohrinfarkt
- Intoxikation mit aminoglykosidischen Antibiotika
- Retinitis pigmentosa (Morbus Usher)
- Nervus octavus
- Felsenbeinfraktur
- Neuronitis nervi vestibularis
- Neuronopathia nervi vestibularis
- Akustikusneurinom
- Meningitis
- Tumormetastasen
- Hirnstamm
- Vertebralisinsuffizienz
- Kleinhirnbrückenwinkel-Syndrom
- Trigeminusneuralgie
- Basilarisinsuffizienz
- PICA-Syndrom
- AICA-Syndrom
- Syndrom des verlangsamten Hirnstammes
- HWS-Trauma
- cervico-encephales Syndrom
- Basiläre Impression
- Platybasie
- Syringomyelie bzw. Syringobulbie
- Multiple Sklerose
- Hemiplegia alternans inferior (Gubler-Millard-Lähmung)
- Hemiplegia alternans abducens (Raymond-Syndrom)
- Arnold-Chiari-Syndrom
- Olivendysgenesien
- Status dysrhaphicus ( Bonnevie-Ullrich-Syndrom, Klippel-Feil-Syndrom, Nielsen-Syndrom, Pierre-Marie´sche-Erkrankung)
- apoplektische Bulbärparalyse
- Laterales Oblongata-Syndrom (Wallenberg-Syndrom)
- Syndrom der infantilen progressiven Bulbärparalyse
- Olivopontocerebelläre Ataxie
- Hirnstammintoxikationen (Kohlenmonoxyd,Phenol usw.)
- TIA = Temporary Ischaemic Attack
- PRIND = Prolonged Ischaemic Neurological Deficit
- Stammhirntrauma
- Enzephalitis
- Multiple Sklerose
- Spezifische Infektionen (TBC, Lues)
- Stenosen der Arteria cerebri posterior
- Aquäduktstenosen (Aquaeduktsyndrom)
- Morbus Wilson
- Vorderes Sinus-Cavernosus-Syndrom
- Gradenigo-Syndrom
- Clivuskanten-Syndrom
- Garcin-Syndrom
- Interpeduncularsyndrom (ventrales Syndrom des Hirnschenkelfußes)
- Unteres Syndrom des Nucleus ruber (Benedikt Lähmung, Hirnschenkelhaubensyndrom)
- Oberes Syndrom des Nucleus ruber
- Nothnagel-Syndrom
- Hemiplegia alternans oculomotorica (Hemiplegia superior, Weber-Lähmung)
- Vierhügelsyndrom
- Oberes Syndrom der Hirnschenkelhaube
- Dorso-kaudales Syndrom der Brückenhaube (Foville-Syndrom)
- Dorso-latero-kaudales Syndrom der Brückenhaube (Gasparini-Syndrom)
- Syndrom der oralen Brückenhaube (Raymond-Cestan-Syndrom)
- Vertikale Blicklähmungen (Perinaud-Syndrom)
- Basale Meningiome
- Sonstige Hirntumoren
- Kleinhirnerkrankungen
- Zerebelläres Syndrom
- Zerebelläre Heredoataxie (Nonne-Marie-Syndrom)
- Kleinhirnabszess
- Kleinhirninfarkt
- Kleinhirntumoren
- Hereditäre Zerebellarataxie (Pierre-Marie)
- Supratentorielle Hirnstörungen
- Hydrocephalus
- Arachnoiditis
- Hemianopsie
- Hirnmetastasen
- Glioblastome
- Meningiome
- Oligodendrogliome
- Ependymome
- Angiome
- Sarkome
- Spongioblastome
- Gangliozytome
- Schussverletzungen
- Pinealome
- Teratome
- Epidermoide
- Astrozytomie
- subdurales Hämatom
- Pseudo-Tumor Cerebri
- Chorea Sydenham
- Chorea Huntington
- Pachymeningosis haemorrhagica interna
- Morbus Alzheimer
- kortikale Atrophie durch Hunger oder Trauma
- Postcontusionelles Syndrom
- Postcommotionelles Syndrom
- Temporallappentrauma mit oder ohne Hämatombildung
- Temporallappentumoren
- temporale Epilepsie
- Enzephalitis
- Epidemische Enzephalitis
- Poliomyelitis
- Zysten
- Morbus Parkinson
- Torticollis spasticus
- Thalamussyndrom
- Hydrocephalus
- Cysticerkose
- Intracranielle Massenverschiebungen
- Foster Kennedy-Syndrom
- Schizophrenie
- Jackson-Epilepise
- Apoplexie
- Hirnarterienaneurysma
- Chiasma-Syndrom
- Sinus-Kavernosus-Syndrom
- Subarachnoidalblutung
- Arteria cerebri anterior Syndrom
- Arteria cerebri media Syndrom
- Arteria cerebri posterior Syndrom
- Contusio cerebri
- Commotio cerebri
- Dyskinetisches Syndrom
- Hypophysentumoren
- Kraniopharyngiome
- Temporallappentumoren
- Hämianopsie
- Schädelbasisfraktur
- Depressionen
- bipolares Syndrom
- kortikale Hungerdystrophie
- subdurales Hämatom
- zentral Dysosmie
- zentrale Dysgeusie
- Zerebralsklerose
- Dyskinesie
- Torticollis spasticus
- Sonstige ZNS-Erkrankungen
- Presbyvertigo
- Presbyataxie
- Presbyakusis
- Presbytinnitus
- Presbygeusie
- Presbyosmie
- psychoneurotischer Schwindel
- psychoneurotischer Tinnitus
- hirnorganisches Intoxikationssyndrom
- postmenopausisch-hormonaler Schwindel
- Bruit
- exogener Tinnitus
- endogener Tinnitus
- Tinnitus beim verlangsamten Hirnstamm
- Seekrankheit
- Höhenschwindel
- Lageschwindel
- Lagerungsschwindel
- Augenzittern der Bergleute
- Halluzinationen
- Seelenblindheit
- Objektagnosie
- Prosopagnosie
- Apraxie
- ideatorische Apraxie
- gliedkinetische Apraxie
- Schmerzasymbolie
- Raumapraxie
- Alexie
- Akalkulie
- Agraphie
- Aphasie
- polysensorielle Konvergenz
- hysterische Amaurose
Neurootologische Untersuchungsverfahren
Aufgrund der wissenschaftlichen und klinischen Entwicklungen hat der Neurootologe heute das Spektrum der von ihm benutzten Methoden gegenüber der klassischen HNO-Heilkunde weiterentwickelt. Sowohl die klassischen otologischen Inspektionsmethoden von Hals, Nasen, Augen und Ohren wie auch die in der HNO-Heilkunde, der Arbeitsmedizin, der Kinderheilkunde, der Physiologie, der Neurologie usw. weitverbreitete Audiometrie zum Untersuchungsstandard gehören zu den angewendeten Untersuchungsverfahren. Ähnlich werden hier ebenfalls die aussagekräftigen Untersuchungsverfahren der Aequilibriometrie gezielt eingesetzt und weiterentwickelt, obschon sie daneben auch in anderen Gebieten wie der Physiologie, der Luft- und Raumfahrtmedizin, der Augenheilkunde, der Nervenheilkunde, der Orthopädie, der Arbeitsmedizin usw. mit besonderen Fragestellungen angewendet werden.
Ganz neue diagnostische Einblicke in das neurootologische Funktionsgeschehen ganzer Sinnesbahnen liefern uns die mit Elektroden von der Kopfoberfläche abgegriffenen und mit modernen Computern aufbereiteten neurosensorischen Messserien mittels der Methoden der evozierten Hirnpotentiale (EP) und des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (BEAM).
Während die patientenseitige tägliche Nachfrage nach den neurootologischen Netzwerkuntersuchungen unter Einschluss der Audiometrie, der Aequilibriometrie und der zugehörigen evozierten Hirnpotentiale aufgrund der zur Behandlung anstehenden Erkrankungen sehr groß ist, werden die gustometrischen und olfaktometrischen Untersuchungen aufgrund der deutlich geringeren Erkrankungszahlen seltener durchgeführt.
Geht man auf die Pathogenese der zu behandelnden Kopfsinnesstörungen ein, so gilt für die deutschen Patienten, dass etwa jede zweite neurootologische Erkrankung im Zusammenhang mit einem Herz- und/oder Kreislaufleiden aufgetreten ist. Von hier aus ist neuerdings in zunehmendem Maße auch die externe und transcranielle Dopplersonographie der hirnversorgenden Gefäße in der Hand der Neurootologen indiziert.
Die Durchführung der erforderlichen, sich gegenseitig stützenden neurootometrischen Diagnostik ist sozial kostengünstig, wenn man bedenkt, dass hierdurch eine fallorientierte, ambulante Therapie eingeleitet wird, die z. B. Krankenhausbehandlung oder Hospitalisierung verhindert und dabei gleichzeitig die Lebensqualität des Kranken verbessert.
Literatur
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Siehe auch
- Gesellschaft für Neurootologie und Aequilibriometrie
- Gesellschaft zur Erforschung von Geruchs-, Geschmacks-, Gehör- und Gleichgewichtsstörungen (4-G-F)