Pyridostigmin
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- Quartäre Ammoniumverbindung
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Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Pyridostigmin | ||||||||||||
Andere Namen |
(1-Methylpyridin-1-ium-3-yl)N,N-Dimethylcarbamat (IUPAC) | ||||||||||||
Summenformel | C9H13N2O2 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Parasympathomimetikum | ||||||||||||
Wirkmechanismus |
Cholinesterasehemmung | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 181,21 g·mol−1 | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Pyridostigmin ist ein indirektes Parasympathomimetikum, das als Cholinesterase-Hemmstoff wirkt und vor allem zur Therapie der Myasthenia gravis eingesetzt wird. Es wird pharmakologisch als Bromid-Salz (Pyridostigminbromid) eingesetzt.
Wirkungen
Pyridostigmin hemmt das Enzym Acetylcholinesterase. Dadurch steigt die Konzentration des Botenstoffes Acetylcholin an der motorischen Endplatte, was zur Antagonisierung von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien und zur Behandlung der Myasthenia gravis genutzt wird. Auch an den Synapsen des parasympatischen Nervensystems steigt die Acteylcholin-Konzentration, weshalb Pyridostigmin auch bei einer Darm-Atonie oder einem Harnverhalt eingesetzt wird. Im Zweiten Golfkrieg (1991) wurde Pyridostigmin aufgrund dieser Wirkung zur Prophylaxe gegen Vergiftungen mit chemischen Kampfstoffen auf Cholinesteraseinhibitor-Basis verwendet.[3][4]
Aus der Steigerung des Acetylcholin-Spiegels ergeben sich auch unerwünschte Wirkungen. Es können Akkommodationsstörungen des Auges, Durchfall, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Übelkeit, Speichelfluss und Bradykardien auftreten. Bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkrankungen kann es zur gefährlichen Verengung der Bronchien (Bronchokonstriktion) kommen. Bei Überdosierung kommt es zu einer cholinergen Krise, die neben den erwähnten Symptomen vor allem eine Schwächung der Atemmuskulatur bewirkt.
Gegenanzeigen
Kontraindiziert ist Pyridostigmin bei mechanischen Verschlüssen des Darmtraktes oder der Harnwege. Auch bei Asthma bronchiale und beim Glaukom darf es nicht eingenommen werden. Zu Wirkungen in Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor; eine Anwendung sollte nicht erfolgen.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit bei peroraler Gabe ist aufgrund der geringen Absorption niedrig und stark schwankend (etwa 20 %). Wie Neostigmin ist Pyridostigmin eine quaternäre Aminverbindung, die nicht die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ein bis zwei Stunden, die Ausscheidung erfolgt mehrheitlich über die Niere. Diese geschieht teils als Metaboliten, teils als unveränderter Wirkstoff.
Handelsnamen
Kalymin (D), Mestinon (D, A, CH)
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Pyridostigmin-Präparate
- Datenblatt Pyridostigmin bei Vetpharm, abgerufen am 3. Dezember 2011.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Pyridostigmine bromide bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ Eintrag zu Pyridostigmin in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) .
- ↑ Saskia Eckert: Entwicklung eines dynamischen Modells zum Studium der Schutzeffekte reversibler Acetylcholinesterase-Hemmstoffe vor der irreversiblen Hemmung durch hochtoxische Organophosphate (PDF), Dissertation an der Universität München, 2006, S. 1.
- ↑ Szinicz, L. and Baskin, S. I.: Chemische und biologische Kampfstoffe. In: Lehrbuch der Toxikologie. W. V. mbH. Stuttgart: 865-895, 1999.