Respiratorische Alkalose


Klassifikation nach ICD-10
E87.3 Alkalose
Respiratorische Alkalose
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unter einer respiratorischen Alkalose versteht man einen durch die Atmung (respiratorisch) verursachten Anstieg des Blut-pH-Wertes über 7,43 (Alkalose).

Ursachen

Durch Überreizung des Atemzentrums wird zu viel ein- und ausgeatmet (Hyperventilation) und damit zu viel Kohlendioxid abgeatmet. Der CO2-Partialdruck in den Alveolen und im (arteriellen) Blut sinkt damit ab, da es zu einer Verschiebung des Puffergleichgewichts CO2 + H2O ⇆ H2CO3 ⇆ H+ + HCO3- nach links und damit zum „Verbrauch” von H+ (Säure) kommt.

Zu einer Hyperventilation kommt es häufig durch psychische Einflüsse (v. a. bei Frauen in der Pubertät bis ins junge Erwachsenenalter in besonderen Stresssituationen), aber auch z. B. in großer Höhe, da der gesunkene Sauerstoff-Partialdruck durch ein erhöhtes Atemminutenvolumen ausgeglichen wird.

Gefahr

Bei einer (respiratorischen) Alkalose kann es zu Muskelkrämpfen, sog. Hyperventilationstetanien kommen. Dies kann bis zur Bewusstlosigkeit führen.

Therapie

Bei psychisch bedingter Hyperventilation hilft es häufig, die betroffene Person zu beruhigen und zu einer bewussten (langsameren) Atmung anzuhalten. Gelingt dies nicht, kann der Effekt durch Rückatmung in eine Tüte, einen Beutel oder ein anderes Gefäß reduziert werden. Notfalls können auch die Hände (relativ ineffektiv) benutzt werden. Durch die Rückatmung der ausgeatmeten, CO2-reichen Luft kann der Patient das CO2 wieder aufnehmen, der ph-Wert stabilisiert sich und die Symptome gehen zurück. In schweren Fällen muss der Patient sediert werden, z. B. mit Midazolam oder Valium.

Siehe auch

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