Rollwespen
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Rollwespen | ||||||||||||
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Totes Exemplar der Gemeinen Rollwespe Tiphia femorata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tiphiidae | ||||||||||||
Unterfamilien | ||||||||||||
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Die Rollwespen (Tiphiidae) sind eine Familie der Vespoidea, der weiteren Verwandtschaft der Faltenwespen und Ameisen, innerhalb der Hautflügler. Weltweit sind etwa 1.500 Arten beschrieben, von denen etwa 10 in Mitteleuropa vorkommen, der taxonomische Status mancher Arten ist aber noch nicht vollständig geklärt, so dass die genaue Zahl an Arten noch offen ist. Der deutsche Name rührt daher, dass die Fühler der Weibchen sich nach dem Tod einrollen, ein Merkmal, das allerdings auch für die Wegwespen zutrifft.
Systematik
Die Rollwespen wurden in früheren Zeiten mit einigen weiteren Familien der Stechimmen zu der Überfamilie „Scolioidea“ („Dolchwespenartige“) zusammengefasst. Trotz einiger Gemeinsamkeiten sind diese Familien jedoch teilweise nicht näher verwandt. Als Schwestergruppe zu den Rollwespen sieht man heute die Gruppe bestehend aus dem Keulenwespen und Ameisenwespen an.
In Mitteleuropa sind nur drei Unterfamilien vertreten:
- Methochinae mit der Art Methocha ichneumonides
- Myzininae mit der Art Meria tripunctata
- Tiphiinae mit einigen Arten der Gattung Tiphia, Tiphia femorata
Manche Autoren erkennen den Unterfamilien auch den Rang eigener Familien zu.
Lebensweise
Die Larven der Rollwespen leben parasitisch an Käferlarven, meist Larven von Blatthornkäfern (Engerlinge), die Arten der Unterfamilie Methochinae bei Sandlaufkäfern. Die Rollwespenweibchen, die bei einigen Arten flügellos sind, graben in der Erde nach den bodenbewohnenden Käferlarven, die mit mehreren Stichen gelähmt werden, bevor ein Ei am Wirt abgelegt wird. Die Larve durchläuft fünf Stadien, in denen sie den Wirt aussaugt und schließlich tötet und leerfrisst, danach verspinnt sie sich in einen Kokon. Die einheimischen Arten haben meist einen einjährigen Generationszyklus.
Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Honigtau und Blütennektar.
Einige Rollwespenarten werden zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt und sind in ihrer Lebensweise recht gut erforscht. Über viele andere Arten weiß man bisher jedoch noch nicht sehr viel, auch die einheimischen Arten sind durchweg sehr selten oder zumindest nur vereinzelt anzutreffen und bisher bei der Erforschung meist vernachlässigt worden.