Rote Maulbeere



Rote Maulbeere

Rinde der Roten Maulbeere (Morus rubra)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Maulbeeren (Morus)
Art: Rote Maulbeere
Wissenschaftlicher Name
Morus rubra
L.

Die Rote Maulbeere (Morus rubra) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Gattung der Maulbeeren in der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Diese Pflanzenart ist im östlichen Nordamerika heimisch.

Beschreibung

Blattoberseite
Blattunterseite

Die Rote Maulbeere wächst als sommergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 Metern, an bevorzugten Standorten auch bis 20 Meter. Die graubraune Rinde des Stammes bricht im Alter in lange senkrechte Streifen auf. Die wechselständigen Laubblätter erreichen eine Länge von 7 bis 14 cm und eine Breite von 8 bis 12 cm. Nebenblätter sind vorhanden. Die Laubblätter sind in der Form recht variabel; die meisten Blätter sind breit herzförmig bis eiförmig, es gibt aber auch zwei- und dreifach gelappte Blätter. Der Blattrand ist grob gezähnt. Die Herbstfärbung ist gelb.

Die Rote Maulbeere ist zweihäusig getrenntgeschlechtig diözisch, es wachsen jedoch auch monözische Exemplare, die männliche und weibliche Blüten gleichzeitig tragen. Die Blütezeit liegt im April bis Mai. Die Blüten sitzen in hängenden kätzchenförmigen Blütenständen. Die männlichen Blütenstände sind 3 bis 5 cm lang; die weiblichen sind 8 bis 12 mm lang und 5 bis 7 mm breit. Die grünen, kleinen Blüten sind vierzählig. Die männlichen Blüten enthalten vier verwachsene Blütenhüllblätter und vier Staubblätter. Die weiblichen Blüten enthalten vier verwachsene Blütenhüllblätter und einen oberständigen, grünen Fruchtknoten. Die Übertragung des Pollens erfolgt durch den Wind (Anemophilie).

Die zylindrischen Fruchtverbände sind 2 bis 3 cm lang; sie reifen im Sommer und wechseln dabei ihre Farbe von grün über rot nach dunkelviolett. Jedes Einzelfrüchtchen enthält einen Kern, bei dem es sich um die eigentliche Frucht – eine Nuss – handelt. Die Früchte sind wohlschmeckend und essbar.

Verbreitung

Die Rote Maulbeere ist ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Dort erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom südlichen Ontario und Vermont bis nach Florida, im Westen bis zum südöstlichen Süd-Dakota und dem mittleren Texas.

Die Rote Maulbeere bevorzugt Standorte mit feuchten Böden. Sie ist häufig an Flussläufen anzutreffen. Sie kommt in Höhenlagen bis etwa 600 m vor.

In Europa ist die Rote Maulbeere kaum außerhalb der Botanischen Gärten anzutreffen.

Ökologie

Die Früchte der Roten Maulbeere dienen vor allem Vögeln, aber auch Säugetieren wie Opossums, Waschbären und Hörnchen als Nahrung.

Die Blätter dienen vielen Insekten als Nahrung, darunter Parthenolecanium corni, Pseudococcus comstocki und Pulvinaria innumerabilis.

Krankheiten und Schädlinge

Die Blätter der Roten Maulbeere können von den Pilzarten Mycosphaerella mori und Pseudomonas mori befallen werden.

Ast- und Stammholz wird von den Käferarten Euzophera semifuneralis und Doraschema wildii angegriffen.

Systematik

Die Erstbeschreibung durch den schwedischen Botaniker Carl von Linné wurde 1753 veröffentlicht.[1] Die Rote Maulbeere hybridisiert in Nordamerika häufig mit der aus Eurasien eingeführten Weißen Maulbeere (Morus alba).

Nutzung

Die Früchte der Roten Maulbeere werden gegessen oder auch für Marmeladen, Obstkuchen und zur Saftbereitung verwendet. Das Holz findet in gewissem Maße Verwendung als Zaunpfosten, aber auch zur Fassherstellung sowie als Möbel- und Sargholz.

Einzelnachweise

  1. Sp. pl. 2:986. 1753. Siehe Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants.

Literatur

  • C. Frank Brockman: Trees of North America. St. Martin’s Press, New York 2001, ISBN 978-1-58238-092-6.
  • Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzenkunde – begründet von Wolfgang Franke. 7. Auflage, Thieme-Verlag, 2007; S. 212 f.; ISBN 978-3-13-530407-6.

Weblinks

Commons: Rote Maulbeere (Morus rubra) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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