Sandgräber
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Bathyergidae | ||||||||||||
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Ansells Graumull (Fukomys anselli) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bathyergidae | ||||||||||||
Waterhouse, 1841 |
Die Sandgräber (Bathyergidae) sind eine Familie der Nagetiere (Rodentia), wo sie in die Unterordnung der Stachelschweinverwandten (Hystricomorpha) eingeordnet werden. Es handelt sich dabei um Nager, die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst sind; der prominenteste Vertreter ist der Nacktmull (Heterocephalus glaber).
Merkmale
Vertreter der Sandgräber erreichen eine Körperlänge von 8 bis 33 Zentimetern. Besonders angepasst an die unterirdische Lebensweise sind die Kiefer und die zugehörige Kaumuskulatur, die sehr kräftig ausgebildet ist. Die Schneidezähne sind sehr lang und ihre Wurzeln können im Kiefer bis hinter die Backenzähne reichen; sie werden als Grabwerkzeug genutzt. Körperanhänge wie der Schwanz und die äußeren Ohren sind zurückgebildet, ebenfalls die Augen. Die meisten Arten haben ein kurzes Fell, der Nacktmull ist dagegen bis auf wenige Vibrissen unbehaart.
Lebensweise
Alle Sandgräber leben in selbst gegrabenen Tunnelsystemen, die sie mit Hilfe ihrer kräftigen Nagezähne graben. Sie ernähren sich vegetarisch von unterirdischen Wurzelknollen.
Sandgräber können als Einzelgänger oder in Kolonien leben. Besonders groß werden dabei die Kolonien der Nacktmulle, die bis zu 300 Tiere umfassen können. Diese Tiere sind außerdem eusozial, sie leben also ähnlich wie staatenbildende Insekten in einer Gruppe von genetisch eng verwandten Tieren mit einer fruchtbaren „Königin“, wenigen befruchtenden Männchen sowie einer großen Anzahl von Arbeitern.
Verbreitung
Sandgräber leben heute nur in Afrika südlich der Sahara. Eine fossile Art, die den Sandgräbern zugeordnet wird, stammt aus der Mongolei
Systematik
Die systematische Einordnung der Sandgräber in das System der Nagetiere ist durch zahlreiche Sonderbildungen, die sich vor allem aufgrund der grabenden Lebensweise entwickelt haben, ziemlich umstritten. Die Verwandtschaft zu den Stachelschweinverwandten gilt als gesichert, die Schwestergruppe der Sandgräber ist jedoch unbekannt.
Zu den Sandgräbern gehören folgende Taxa (nach Walker):
- Graumulle (Gattung Fukomys); elf Arten[1]
- Sambischer Graumull, Fukomys amatus (Wroughton 1907)
- Ansells Graumull, Fukomys anselli (Burda, Zima, Scharff, Macholán & Kawalika 1999)
- Bocages Graumull, Fukomys bocagei (De Winton 1897)
- Damara-Graumull, Fukomys damarensis (Ogilby 1838)
- Mashona-Graumull, Fukomys darlingi(Thomas 1895)
- Nigerianischer Graumull, Fukomys foxi (Thomas 1911)
- Afrikanischer Graumull, Fukomys hottentotus (Lesson 1826)
- Kafue Graumull Fukomys kafuensis (Burda, Zima, Scharff, Macholán & Kawalika 1999)
- Riesengraumull, Fukomys mechowii (Peters 1881)
- Zentralafrikanischer Graumull, Fukomys ochraceocinereus (Heuglin 1864)
- Zechgraumull, Fukomys zechi (Matschie 1900)
- Nacktmulle (Gattung Heterocephalus); nur eine Art
- Nacktmull (Heterocephalus glaber Rüppell, 1842)
- Erdbohrer (Gattung Heliophobius Peters, 1846); nur eine Art
- Silbergrauer Erdbohrer (Heliophobius argenteocinereus)
- Strandgräber (Gattung Bathyergus); zwei Arten
- Kap-Strandgräber (Bathyergus suillus (Schreber, 1782))
- Bathyergus janetta Thomas and Schwann, 1904
- Blessmulle (Gattung Georhychus); nur eine Art
- Kap-Blessmull (Georhychus capensis (Pallas, 1778))
Nach verschiedenen molekularbiologischen Untersuchungen wird heute davon ausgegangen, dass der Nacktmull die ursprünglichste Art der Sandgräber darstellt (nach Allard MW, Honeycutt RL 1992, bestätigt durch Walton et al. 1992):
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Literatur
- MW Allard, RL Honeycutt: Nucleotide sequence variation in the mitochondrial 12S rRNA gene and the phylogeny of African mole-rats (Rodentia: Bathyergidae). In: Mol Biol Evol., 1992 Jan, 9(1), S. 27–40, PMID 1552839, oxfordjournals.org
- AH Walton, MA Nedbal, RL Honeycutt: Evidence from intron 1 of the nuclear transthyretin (Prealbumin) gene for the phylogeny of African mole-rats (Bathyergidae). In: Mol Phylogenet Evol., 2000 Sep, 16(3), S. 467–474, PMID 10991798
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ H. Burda, J. Zima, A. Scharff, M. Macholan, M. Kawalika. In: Zeitschrift für Säugetierkunde, Jg. 64, 1999, S. 36–50