Schuppe (Morphologie)


Schuppen eines Rotauges

Als Schuppe (lat. squama) werden in der Morphologie, der Lehre von der Gestalt der Lebewesen, plättchen- bzw. plattenförmige Elemente bezeichnet.

In Zoologie und Humanbiologie

Hautanhanggebilde

Schuppen sind ein häufiger Bestandteil der Körperhülle (Integument) bei diversen Tieren. Bei den Wirbeltieren sind diese und die übrigen Hautanhangsgebilde dermale oder epidermale Abkömmlinge der Haut und in ihr verankert.[1]

Hautschuppe des Menschen

Die Hautschuppe ist eine makroskopisch, also mit bloßem Auge sichtbare, Aggregation von Korneozyten.[2] Die äußere Schicht des verhornten Plattenepithels, welche allgemein die mehrschichtige Epidermis (Oberhaut) der Wirbeltiere bildet[1], löst sich im Zuge der Desquamation (Abschuppung) von den darunter liegenden Schichten.

Knochen des Schädels

  • Die Schläfenbeinschuppe (Pars squamosa) des Schläfenbeins liegt seitlich am Schädel über dem äußeren Gehörgang.
  • Die Stirnbeinschuppe (Squama frontalis) ist ein Teil des Stirnbeins. Sie bildet den oberen Rand der Augenhöhle, die Margo supraorbitalis.
  • Die Hinterhauptsschuppe (Squama occipitalis) des dreiteiligen Hinterhauptbeins bildet den hinteren Rand des Foramen magnum (Hinterhauptsloch).[3]

In der Botanik

  • Die Schuppe ist ein flächiges Anhangsgebilde der pflanzlichen Epidermis (umgewandelte Pflanzenhaare).
  • Sie ist das Niederblatt einiger Keimpflanzen, Gehölze, Kräuter und Erdsprosse.
  • Die Zapfenblüte der Zapfen (Botanik) hat Deckschuppe und Samenschuppe.
  • Nadelholz-Zapfen haben eine Zapfenschuppe.
  • Saugschuppe bei Bromeliengewächsen

Siehe auch

  • Schuppe

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hynek Burda: Allgemeine Zoologie. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart, 2005. Seite 159-161
  2. F.-C. Vogeler: 1.2 Dermatologische Anamnese und klinische Untersuchung In: Das Zweite - kompakt: Dermatologie, Augenheilkunde, HNO, 1. Auflage, S. 7; Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2007. ISBN 3540463372
  3. Karl-Josef Moll: Anatomie: Kurzlehrbuch zum Gegenstandskatalog 1 18. Auflage. Urban & Fischer bei Elsevier, 2006. Seite 298 u. 299