Schwarzes Kopfried
Schwarzes Kopfried | ||||||||||||
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Schwarzes Kopfried (Schoenus nigricans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Schoenus nigricans | ||||||||||||
L. |
Das Schwarze Kopfried (Schoenus nigricans), auch Kopfbinse genannt, gehört zur Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist eine kennzeichnende Pflanze kalkreicher aber nährstoffarmer und nasser Böden.
Verbreitung und Standort
Das Schwarze Kopfried ist in Europa, Vorder- und Zentralasien, Afrika sowie in Amerika beheimatet. Es wächst in Kalkflachmooren, an Ufern, in Pfeifengraswiesen auf nassen, mehr oder weniger lehmigen, kalkreichen Tuff- und Torfböden.
Beschreibung
Das Schwarze Kopfried ist ein ausdauernde, überwinternd grüner Hemikryptophyt. Die binsenartige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 80 Zentimetern und wächst in triebreichen und festen Horsten, die ihrerseits dichte Rasen bilden können. Die runden, blau- bis graugrünen Stängel wachsen starr aufrecht, später überhängend und sind nur am Grund beblättert. Die Blattscheiden sind lang, schwarz- oder gelbbraun und glänzend. Die Blätter sind sehr schmal borstlich und rau. Das untere der ein bis zwei Hüllblätter überragt den Blütenstand deutlich.
Der endständige Blütenstand besteht aus fünf bis 20 kopfartig zusammengezogenen, kurz gestielten, zwei- bis siebenblütigen Ährchen. Die Ährchen sind lanzettlich und 8 bis 12 Millimeter lang. Die Einzelblüten sind zwittrig, die oberen sind zuweilen männlich. Sie tragen je ein bis sechs kurze, behaarte, bräunliche Perigonborsten. Diese sind deutlich kürzer als die Frucht. Die Spelzen sind zweireihig angeordnet. Sie sind lanzettlich, spitz und stark gekielt, schwarzbraun gefärbt und erreichen eine Länge zwischen 5 und 7 Millimeter. Der Kiel und der Rücken sind rau. Der Griffel ist am Grunde verdickt. Die weiße Frucht ist stumpf dreikantig und bis zu 1,5 Millimeter lang.
Ökologie
Das Schwarze Kopfried ist eine Volllichtpflanze. Sein ökologischer Schwerpunkt liegt auf kalkreichen, stickstoffarmen bis stickstoffärmsten, nassen, oft überschwemmten Böden. Die Bestäubung der Blüten und die Ausbreitung der Samen erfolgt mit Hilfe des Windes, die Früchte werden aber auch von Tieren verschleppt.
Das Schwarze Kopfried tritt in verschiedenen Kalk-Zwischenmoor-Gesellschaften auf. Typische Begleiter des Schwarzen Kopfrieds im Schoenetum nigricantis W. Koch 1926 (= Orchido-Schoenetum nigricantis Oberd. 1957) sind die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), die Armblütige Sumpfbinse (Eleocharis quinqueflora), das Breitblättrigen Wollgras (Eriophorum latifolium) sowie das Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris). Kommt das Schwarze Kopfried gemeinsam mit seiner Schwesterart, dem Rostroten Kopfried (Schoenus ferrugineus), auf, bilden beiden Arten oft einen Hybriden, das Bastard-Kopfried (Schoenus x intermedius), der dann meist häufiger als seine Elternarten auftritt.
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- J. Grau, B. P. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser, Mosaik-Verlag, München 1996, ISBN 3-576-10702-9
- E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7
- F. Runge: Die Pflanzengesellschaften Mitteleuropas. Aschendorff, Münster 1986. ISBN 3-402-04383-1