Schwarzweißer Teju
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Schwarzweißer Teju | ||||||||||||
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Schwarzweißer Teju (Tupinambis merianae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tupinambis merianae | ||||||||||||
(Duméril und Bibron, 1839) |
Der Schwarzweiße Teju (Tupinambis merianae) ist eine Echse aus der Familie der Schienenechsen (Teiidae).
Beschreibung
Der Schwarzweiße Teju erreicht eine Länge von bis zu 1,70 Meter sowie ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm. Gewöhnlich erreicht er jedoch 1,50 Meter und etwa sieben Kilogramm. Der wildlebende T. merianae hat einen größeren Schwarzanteil in der Färbung als die aus den Zuchtfarmen stammenden Tiere, mit im juvenilen Alter olivgrüner Oberseite des Kopfes. Diese Färbung dient der Tarnung, da sie als Jungtiere in das Beuteschema vieler Prädatoren passen.
Schwarzweiße Tejus graben sich Schlaf-/Wohnhöhlen, welche in der Winterzeit meist gemeinsam, in der übrigen Zeit meist getrennt behaust werden. Sie sind weniger territorial veranlagt, sondern legen Strecken bis zu 25 Kilometer pro Woche zurück, um nach Futter zu suchen. Durch dieses Nomadenverhalten haben die männlichen Exemplare auch selten Probleme mit anderen Männchen. Lediglich die Weibchen neigen zu äußerst aggressivem Verhalten gegenüber beiden Geschlechtern, wenn sie erfolgreich begattet wurden.
Im Muster auf dem Rücken ist am wahrscheinlichsten je eine hervorgehobene weißgepunktete Linie links und rechts vom Kopf bis zum Becken. Ansonsten wie bei den meisten Tejuarten gemischte Querbänder mit hellen und dunklen Flecken. Er hat einen kräftigen Schwanz, den er als Waffe gegenüber Feinden einsetzt. Die Zähne sind im Grunde ähnlich denen von Hunden, in der Proportion rund ein Drittel kleiner und fast komplett mit Zahnfleisch bedeckt. Bisse sind schmerzhaft durch die scharfen Zähne sowie den Druck der Kiefer, und sie hinterlassen unter Umständen klaffende Wunden. Von wildlebenden schwarzweißen Tejus können sie mit Blutvergiftungen enden, da die Tejus Aasfresser sind und die Keime noch lange Zeit im Speichel nachweisbar sind.
Einige Merkmale des Teju wie zum Beispiel die lange Schnauze und die gespaltene Zunge lassen eine Verwandtschaft mit den Waranen zu, die aber nicht weiter vertieft ist. Die Verwandtschaftslinie spaltet sich mit der Zugehörigkeit zu den skinkartigen Reptilien.
Seine kräftigen Extremitäten enden in scharfen und kräftigen Krallen, die er zum Klettern und zum Graben seiner Wohnhöhlen einsetzt. Je nach Verbreitungsgebiet hält er eine Winterruhe von vier bis sechs Monaten. Der Schwarzweiße Teju hat eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren.
Gefangenschaft
In Gefangenschaft sind diese Reptilien außerordentlich neugierig und passen sich schnell den Gewohnheiten des Pflegers an. Sie stellen ihre innere Uhr nach den Mahlzeiten, werden ugs. zahm, solange sie den regelmäßigen Körperkontakt (Handling) zum Pfleger haben. Man sagt, sie beobachten den Menschen, und folgen ihm auch. Dazu gibt es Experimente mit Hundetrainern (Clickern), welche zur Erlangung der Aufmerksamkeit eingesetzt werden und die Tiere dann erkennen, dass sich der Pfleger fortbewegt, welchem sie dann folgen (Sisco & Varnyard). [1]
Agrarwert
Der Teju wird auf Farmen und in Zuchtbetrieben gehalten und dient in Südamerika als wichtiger Rohstofflieferant für die Lederindustrie, wo aus seiner Haut Gürtel, Stiefel, Uhrenarmbänder u. ä. hergestellt werden und als exotisches Produkt hohe Preise erzielen. Ferner ist sein Fleisch auf dem landesüblichen Speiseplan zu finden.
Verbreitung
Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Südamerikas. Insbesondere in Argentinien, Paraguay, Uruguay (Lagarto) und Brasilien ist er sehr weit verbreitet und stellt im adulten Alter das dominante Faunaexemplar dar. Er ist meist in der Savanne und offenen Graslandschaften zu Hause und hält sich zum Schlafen überwiegend im Unterholz auf.
Nahrung
Der Schwarzweiße Teju hat ein breites Spektrum dessen, was er frisst. Neben Insekten, Amphibien und kleinen Echsen frisst er auch Früchte. Aber auch Eier, Geflügel und Aas werden gerne angenommen. Es wurde beobachtet, dass er hauptsächlich in den frühen Morgenstunden auf Nahrungssuche geht. Größere Beutetiere packt er mit einem kräftigen Biss, schüttelt sie, bis sie tot sind und reißt sie in mundgerechte Stücke. Ist das Beutetier mundgerecht, so wird es im Ganzen verschlungen.
Fortpflanzung
Der Schwarzweiße Teju legt seine Eier unter Laubhaufen ab. Das Gelege besteht aus bis zu 65 Eiern. Nach rund 130 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Die Jungtiere sind vom ersten Lebenstag an auf sich selbst gestellt.
Literatur
- Bert Langerwerf und Gunther Köhler: Tejus. Lebensweise Pflege Zucht. Verlag Herpeton, 2000; ISBN 978-3-9806-2143-4