Schweifblatt
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Schweifblatt | ||||||||||||
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Schweifblatt (Ornithogalum serotinum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ornithogalum serotinum | ||||||||||||
L. |
Das Schweifblatt (Ornithogalum serotinum [1]) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Scilloideae innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
Beschreibung
Ornithogalum serotinum wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 40 Zentimetern. Dieser Geophyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus, die eiförmig, 20 bis 35 × 15 bis 30 (bis 60) mm groß sind und von einer papierartigen Tunika („Zwiebelhaut“) umgeben sind. Die zwei bis vier in einer grundständigen Rosette zusammen stehenden Laubblätter sind einfach, linealisch, rinnig, 0,2 bis 0,5 cm breit und mit einer Länge von 18 bis 35 cm kürzer als der Blütenstandsschaft. Der Blattfläche ist unbehaart und der Blattrand ist glatt.
Der Blütenstandsschaft weist eine Länge von meist 20 bis 70 (10 bis 100) cm auf. Selten 3 bis meist 10 bis 16 Blüten stehen in einem lockeren, mehr oder weniger einseitswendigen, traubigenBlütenstand mit 8 bis 12 (bis 20) mm langen, lanzettlichen Tragblättern zusammen. Die Blütenstiele sind 5 bis 10 mm lang. Die zwittrigen, dreizähligen Blüten sind schmal glockenförmig. Es sind zwei Kreise mit je drei 12 bis 18 mm langen Blütenhüllblättern vorhanden. Ihre Farbe ist gelblich, bräunlich oder grünlich. Am Grund sind sie zu einem Viertel oder bis zur Hälfte verwachsen. Die drei äußeren Blütenhüllblätter sind bis zur Mitte und die drei inneren sind nur die Spitze rückwärts gekrümmt. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden; ihre kurzen Staubfäden entspringen in der Blütenhüllblattröhre und die Staubbeutel sind 2 bis 4 mm lang. Drei Fruchtblätter sind zu einem dreikammerigen, 3 bis 5 mm langen Fruchtknoten verwachsen. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich etwa 20 Samenanlagen. Der 3 bis 4,5 mm lange Griffel endet in einer dreilappigen Narbe.
Als Unterart Ornithogalum serotinum subsp. fulvum werden herbstblühende, insgesamt kräftigere Pflanzen abgetrennt. Die Blütezeit reicht von Februar bis Juni bzw. bei Ornithogalum serotinum subsp. fulvum von September bis Oktober.
Die lokulizidale Kapselfrucht ist fast kugelig bis verkehrt-eiförmig mit einem Durchmesser von 8 bis 10 mm. Die bräunlich-schwarzen, glänzenden Samen besitzen einen schmalen Flügel.
Vorkommen
Das Schweifblatt kommt in westlichen Mittelmeerraum als auch in Marokko und den Kanarischen Inseln vor. Als Standort werden Felsfluren aber auch Sand bevorzugt. Es kommt auch in Saudi Arabia, Pakistan, nördlichen Indien und Nepal vor.
Systematik
Diese Art wurde 1753 als Hyacinthus serotinus von Carl von Linné in Species Plantarum, S. 317 [2] erstveröffentlicht. Die Stellung der Arten innerhalb der Tribus Ornithogaleae wird oft diskutiert. Nach J. C. Manning et al. 2004 gehören alle Arten dieser Tribus in die Gattung Ornithogalum L.. Oft werden die Untergattungen von Ornithogalum als eigenständige Gattungen angesehen, dann hätte aber die Tribus Ornithogaleae bis zu 18 Gattungen. Wenn die Untergattung Dipcadi als eigenständige Gattung angesehen wird, dann wäre Dipcadi serotinum (L.) Medik. der gültige Name für diese Art, der 1790 von Friedrich Kasimir Medikus in Historia et Commentationes Academiae Electoralis Scientiarum et Elegantiorum Literarum Theodoro-Palatinae, 6, S. 431 veröffentlicht wurde. [1]
Literatur
- John C. Manning, Peter Goldblatt & Michael F. Fay: A revised generic synopsis of Hyacinthaceae in sub-Saharan Africa, based on molecular evidence, including new combinations and the new tribe Pseudoprospereae., In: Edinburgh J. Bot., 60, 2004, S. 533–568.
- S. I. Ali: Dipcadi in der Flora of Pakistan: Dipcadi serotinum - Online. (Abschnitt Beschreibung und Vorkommen)
- Schönfelder: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora, Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09361-1