Seifenbaumgewächse



Seifenbaumgewächse

Blasenesche (Koelreuteria paniculata)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse
Wissenschaftlicher Name
Sapindaceae
Juss.

Die Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) bilden eine Pflanzenfamilie, die zur Ordnung der Seifenbaumartigen (Sapindales) gehört.

Beschreibung

Da die Familie im heutigen Umfang aus mehreren Familien nach molekularphylogenetischen Gründen zusammengefügt wurde sind nur sehr wenige Merkmale gemeinsam.

Es sind meist verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher oder Lianen; selten sind es auch krautige Pflanzen. Sie sind immergrün oder laubabwerfend. Die Laubblätter sind wechselständig und spiralig oder gegenständig an den Zweigen angeordnet. Die meist funktional eingeschlechtigen Blüten sind vier- oder fünfzählig. Meist drei (zwei bis sechs) Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Es werden sehr unterschiedliche Früchte gebildet. Die Samen besitzen oft einen Arillus, der giftig sein kann so lang sie unreif sind.

Verbreitung

Die Seifenbaumgewächse sind vor allem in den Tropen sehr reich entwickelt. Sie besiedeln das gesamte tropische Südamerika, Afrika und Asien, dazu auch noch Australien, Neuseeland und Ozeanien. In den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel, in Nordamerika, Europa und Ostasien, kommen nur wenige Gattungen vor wie beispielsweise die Ahorne (Acer).

Systematik

Die Familie wurde 1789 unter dem Namen „Sapindi“ durch Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum, S. 246 [1] aufgestellt. Synonyme für Sapindaceae Juss. sind: Aceraceae Juss., Aesculaceae Burnett, Allophylaceae Martinov, Dodonaeaceae Kunth ex Small, Hippocastanaceae A.Rich., Koelreuteriaceae J.Agardh, Paulliniaceae Durande, nom. inval., Paviaceae Horan. [2] Der botanische Name setzt sich aus den lateinischen Wörtern sapo für Seife und India für Indien zusammen.

Die Familie ist in drei Unterfamilien sowie eine nicht eingeordnete Gattung gegliedert; sie umfasst etwa 142 Gattungen mit fast 1600 Arten.

Neue Erkenntnisse haben ergeben, dass auch die Gattungen der bisherigen Ahorngewächse (Aceraceae) und die Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae), eingeordnet in die Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae), in die Familie der Seifenbaumgewächse eingruppiert werden müssen. Gemeinsam ist allen Sapindaceae ursprünglich die Ausbildung eines Diskus am Grund der Blüte, der sekundär bei windbestäubten Arten fehlt. Die vier Unterfamilien werden nach dem Bau des Fruchtknotens unterschieden; die Sapindoideae besitzen nur eine einzige Samenanlage, die Hippocastanoideae haben zwei Samenanlagen, die Dodonaeoideae weisen zwei bis mehrere Samenanlagen und die Xanthoceroideae sechs bis acht Samenanlagen je Fruchtknotenfach (entspricht einem Fruchtblatt) auf.

Hier die Unterfamilien mit ihren Gattungen [2]:

  • Hippocastanoideae Burnett: Mit vier Gattungen und etwa 130 Arten.
Enthaltene Gattungen und weitere Informationen unter Hippocastanoideae.
  • Sapindoideae Burnett: Mit etwa 135 Gattungen und 1185 Arten:
Enthaltene Gattungen und weitere Informationen unter Sapindoideae.
  • Dodonaeoideae Burnett: Die meisten Arten gibt es in Australien und Südostasien. Mit nur zwei Gattungen und etwa 70 Arten:
    • Dodonaea Mill.: Mit etwa 65 bis 70 Arten im tropischen und gemäßigten Afrika, auf Pazifischen Inseln und hauptsächlich in Australien (61 Arten).
    • Euphorianthus Radlk.: Es ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art:
      • Euphorianthus euneurus (Miq.) P.W.Leenhouts: Sie hat Vorkommen im östlichen Malesien von den Philippinen bis nach Vanuatu, den Neuen Hebriden.
  • Xanthoceroideae Thorne & Reveal: Mit der einzigen Gattung:
    • Xanthoceras Bunge: Es ist eine monotypische Gattung mit der einzigen Art:
      • Gelbhorn (Xanthoceras sorbifolia): Die Heimat ist das nördliche und nordöstliche China und Korea.

Nutzung

Viele Ahorn-Arten und -Sorten werden in den gemäßigten Breiten als Zierpflanzen in Parks und Gärten genutzt. Auch Blasenesche, Rosskastanien-Arten und -Sorten (Aesculus) sind Ziergehölze für gemäßigte Breiten.

Das Holz von vielen Acer-Arten werden vielseitig genutzt [3], siehe Ahornholz. Einige Aesculus-Arten werden zur Holzgewinnung genutzt [4].

Viele tropische Arten dienen der Holzgewinnung. Von zwei Pometia-Arten ist das Holz als „kasai“, „matoa“, „megan“, „taun“ im Handel [5]. Harpullia pendula liefert auch gutes Holz.

Verschiedene Arten werden medizinisch, als Gemüse oder als Fischgift genutzt. In einigen Gattungen gibt es Zierpflanzen Cardiospermum, Dictyoneura, Filicium, Koelreuteria, Lepisanthes für tropische Gebiete. Mit Dodonaea angustifolia eingezäunt. Als Schattenbäume dienen Dodonaea angustifolia und Filicium-Arten. Viele Arten aus der Familie der Sapindaceae liefern eßbare Früchte: Longan (Dimocarpus longan), Litchi (Litchi chinensis) oder Rambutan (Nephelium lappaceum) und eßbare Samen. [6]

Zur Gewinnung von Nahrungsmitteln wird auch Akee (Blighia sapida) genutzt. Einige Diploglottis-Arten liefern Marmeladen und Säfte. Die Blätter und junge Triebe von Cardiospermum halicacabum und Koelreuteria paniculata werden gegart wie Spinat gegessen. Die Blüten und Blätter von Gelbhorn (Xanthoceras sorbifolium) werden gegart gegessen. [7] Ahornsirup ist bekannt.

Einige Arten die Fruchtschalen von Westlicher Seifenbaum (Sapindus saponaria) oder die Rinde von Jagera pseudorhus werden zur Herstellung von Seife verwendet. Zum Waschen verwendet werden auch die Früchte des Waschnussbaum (Sapindus mukorossi) oder Produkte daraus.

Quellen

  • Nianhe Xia & Paul A. Gadek: Sapindaceae in der Flora of China, Volume 12, 2007, S. 6: Online und Tingzhi Xu, Yousheng Chen, Piet C. de Jong, Herman John Oterdoom & Chin-Sung Chang: Aceraceae in der Flora of China, Volume 11, 2008. S. 516: Online. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Seifenbaumgewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien