Stern-Magnolie
Stern-Magnolie | ||||||||||||
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Blüten der Stern-Magnolie (Magnolia stellata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Magnolia stellata | ||||||||||||
(Sieb. & Zucc.) Maxim. |
Die Stern-Magnolie (Magnolia stellata) ist eine Pflanzen-Art aus der Gattung der Magnolien. Dieser laubabwerfende Strauch stammt aus Japan und wird heute verbreitet als Ziergehölz gepflanzt.
Beschreibung
Die Stern-Magnolie ist ein sommergrüner Strauch, der etwa zwei bis fünf Meter Wuchshöhe erreicht. Der Stamm verzweigt sich kurz über dem Boden und bildet eine breite Krone. Durch Ausläufer können ausgedehnte Dickichte entstehen. Die jungen Zweige sind gelblich grün und behaart, ältere Äste besitzen eine graue oder braune, raue Rinde.
Die wechselständigen Blätter werden zehn bis 15 Zentimeter lang und etwa fünf Zentimeter breit. Die Blattform ist schmal umgekehrt eiförmig. Die Blattspitze läuft kurz spitz aus, der Blattgrund keilförmig. Unterseits sind die Blätter heller grün als auf der Oberseite.
Vor dem Laubaustrieb im Frühjahr erscheinen die duftenden Blüten. Schon sehr junge, ein- oder zweijährige Pflanzen können blühen. Die Blüten entfalten sich aus einzeln an den Enden der Zweige stehenden, dicht behaarten Knospen und erreichen zehn bis 15 Zentimeter im Durchmesser. Der Blütenstiel ist behaart. Eine einzelne Blüte besteht aus 15 bis 36 weiß oder gelegentlich rosa gefärbten Tepalen. Die äußeren drei Tepalen sind kleiner, grünlich und fallen ab noch bevor sich die Blüte öffnet. Im Zentrum der Blüte befinden sich zahlreiche, an der Basis rosa bis violett gefärbte Staubblätter und zahlreiche Stempel. Die entstehende zylindrische, fünf bis zehn Zentimeter lange Sammelbalgfrucht ist zuerst grün und färbt sich später rotbraun. Die Samen sind von einem roten Samenmantel (Arillus) umgeben.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n=38.
Verbreitungsgebiet
Die Stern-Magnolie stammt aus Japan: bis in die 1950er Jahre waren keine natürlichen Populationen bekannt, die wenigen gefundenen Pflanzen wurden als Gartenflüchtlinge interpretiert. So war unklar, ob die Stern-Magnolie womöglich eine in japanischen Gärten entstandene Kreuzung oder Sorte sei. Erst Inami berichtete 1959 von Vorkommen in der Provinz Aichi[1], Ueda bestätigte 1988, dass diese Art ein kleines natürliches Verbreitungsgebiet in den Provinzen Gifu, Aichi und Mie auf Honshū hat.[2] Dort wächst die Stern-Magnolie an offenen, sonnigen Hängen in feuchtem, sumpfigem Gelände.
Verwendung
Schon lange wird die Stern-Magnolie als Ziergehölz in Ostasien gepflanzt. Schon Siebold versuchte, sie aus Japan nach Europa einzuführen, scheiterte aber an japanischen Handelsbeschränkungen. Erst im Jahr 1862 sandte Dr. George Rogers Hall die Stern-Magnolie zur Baumschule Samuel Parson in New York, etwa ab den 1870er Jahren erfolgte eine stärkere Verbreitung. Auch heute ist sie im Handel erhältlich.
Sorten der Stern-Magnolie:
- 'Rosea' - Blüten in der Knospe rosa, später nach weiß aufhellend, etwas kleiner als der Typ. Seit 1899 bekannt.
- 'Rubra' - Blüten dunkelrosa bis rot, Pflanzen größer, Chromosomenzahl 2n=51. Eventuell eine Hybride mit der Purpur-Magnolie. 1925 von K. Wada in Japan in den Handel gebracht.
- 'Royal Star' - Große Blüten, in der Knospe rosa, später weiß, mit 25 bis 30 Blütenblättern.
- 'Water Lily' und 'Water Lily' - unter diesem Namen sind bis zu vier verschiedene Sorten im Handel.
Hybriden mit der Stern-Magnolie:
- M. kobus × M. stellata = M. × loebneri, in den Eigenschaften zwischen den Elternarten stehend. Diese Kreuzung ist aus der Natur nicht bekannt, da sich die Verbreitungsgebiete der beiden Arten nicht berühren. Die Kreuzung wurde erstmals von Max Loebner aus Pillnitz erzielt und 1920 von Paul Kache als M. × loebneri bezeichnet. 1923 erwarb die Baumschule Kordes einige Pflanzen von Loebner, seither wurden zahlreiche weitere Sorten mit diesen Eltern erzeugt, etwa 'Leonard Messel' und 'Merrill'.
- M. salicifolia × M. stellata = M. × proctoriana, die Hybride dieser nahe verwandten Arten wurde zuerst 1925 am Arnold Arboretum der Harvard University erzielt.
- M. liliiflora × M. stellata, am U.S. National Arboretum von Francis deVos und William Korsar erzielte Hybriden. Acht Sorten mit Frauennamen, die „Eight Little Girls“, sind daraus im Handel. Alle sind triploid mit 57 Chromosomen.
Systematik und botanische Geschichte
Innerhalb der Gattung Magnolia wird die Stern-Magnolie in die Untergattung Yulania, dort in die Sektion und Subsektion Yulania eingeordnet. Verwandte Arten sind beispielsweise die Kobushi-Magnolie, Magnolia salicifolia und Magnolia biondii. Eine eigene Sektion für diese Arten (Buergeria) wird nicht mehr aufrechterhalten.[3]
Eine erste Beschreibung der Stern-Magnolie lieferte Thunberg schon 1784 unter dem Namen Magnolia tomentosa, verwechselte aber einen Herbarbeleg und legte ein Edgeworthia-Exemplar als Typusexemplar fest, was die Beschreibung ungültig machte. Der nächstjüngere Name stammt von Siebold und Zuccarini, die die Pflanze 1846 Buergeria stellata nannten; Maximowicz stellte 1872 dann die Kombination Magnolia stellata auf. Blackburn hielt 1955 die Sternmagnolie für eine Varietät der Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus var. stellata), mit dem Argument, Sämlinge der Stern-Magnolie würden zur Hälfte der Kobushi-Magnolie gleichen, außerdem sei kein natürliches Vorkommen bekannt. Inzwischen ist jedoch ein von der Kobushi-Magnolie separates Areal bekannt. Die dortigen Pflanzen zeigen eine viel geringere Variabilität als kultivierte Exemplare, was daran liegen könnte, dass die in Gärten bekannten Pflanzen Hybriden mit Kobushi-Magnolie oder Magnolia salicifolia sind.
Einzelnachweise
- ↑ K. Inami: Distribution of Magnolia stellata. In: Amatores Herbarii. Kobe 20.1959,1, 10–14.
- ↑ K. Ueda: Star Magnolia - an indigenous Japanese plant. In: Journal of the Arnold Arboretum. Cambridge Ma 69.1988,3, 281–288. ISSN 0004-2625
- ↑ Classification of Magnoliaceae. Magnolia Society International, 2004, abgerufen am 21. August 2009. , vgl. R B Figlar, H P Nooteboom: Notes on Magnoliaceae IV. in: Blumea. Leiden 49,2004,1,87. ISSN 0006-5196
Literatur
- D.J. Callaway: The World of Magnolias. Timber Press, Portland 1994, S.154ff. ISBN 0-88192-236-6