Wasser-Greiskraut
Wasser-Greiskraut | ||||||||||||
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Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Senecio aquaticus | ||||||||||||
Hill |
Das Wasser-Greiskraut, auch Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus, Syn.:Jacobaea aquatica var. aquatica) ist eine Pflanzenart der Gattung Greiskräuter (Senecio) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
Das Wasser-Greiskraut ist eine meist einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 15 und 80 Zentimetern erreicht. Es ist ein sommergrüner Hemikryptophyt. Die Pflanze verfügt meist nur an der Spitze über aufwärts gerichtete Seitenäste, wodurch sich das Wasser-Greiskraut vom später blühenden Spreizenden Greiskraut (Senecio erraticus) unterscheidet, deren Stängel sich bereits unterhalb der Mitte sparrig verzweigen. Die Grundblätter sind zum Teil ungeteilt oder wenig eingeschnitten mit mehr oder weniger großem Endlappen. Die hellgrünen Stängelblätter sind fiederschnittig mit drei bis vier Fiederpaaren. Diese sind schmal-lineal-lanzettlich und in spitzem Winkel nach oben gerichtet. Die mittleren und oberen Stängelblätter besitzen einen eiförmig-länglichen Endlappen.
Diese stehen in einer doldigen, fast blattlosen rispigen Blütenständen stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände zusammen. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von 20 bis 30 Millimeter und enthalten Zungen- und Röhrenblüten. Die Blütenkörbchen verfügen über 13 Hüllblätter und bis zu vier Außenhüllblättern. Außen ist ein Kranz mit etwa 13 hellgoldgelbe, zygomorphe Zungenblüten (0 Strahlenblüten), die 10 bis 12 Millimeter lang sind. Die Achäne ist kahl oder die inneren spärlich behaart. Der Pappus löst sich leicht ab.
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober. Die Pflanze stirbt nach der Samenbildung meist ab. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem Fliegen.
Verbreitung und Standort
Das Wasser-Greiskraut ist vor allem in West- und Mitteleuropa verbreitet, Einzelvorkommen finden sich in Süd-, Ost- und Nordeuropa. Nach Neuseeland wurde es eingeschleppt. In Deutschland kommt die Art vom Flachland bis in mittlere Gebirgslagen vor und erreicht in den Alpen Höhenlagen von bis zu 866 Meter. In Deutschland ist es vor allem im Nordwesten und im Süden verbreitet; im Nordosten ist es deutlich seltener.
Diese Pflanzenart wächst häufig in kleineren bis größeren Beständen in Nass- und Feuchtwiesen, an Gräben und Quellen auf sicker- und staunassen, kalkarmen, neutralen, humosen Tonböden. Das Wasser-Greiskraut gilt als giftverdächtiges Wiesen-„Unkraut“. Es ist nach Rauschert (1961) zusammen mit dem Raukenblättrigen Greiskraut (S. erucifolius) weniger giftig als das Jakobs-Greiskraut (S. jacobaea).
Systematik
Senecio auqaticus und Senecio erraticus werden zuweilen als Artengruppe zusammengefasst: Senecio aquaticus agg. Nach einer Bearbeitung im Jahr 2006 des „Agricultural Research Service (ARS)“ veröffentlicht im Germplasm Resources Information Network (GRIN) [1] gilt S. aquaticus als Jacobaea aquatica var. aquatica und wird mit Senecio erraticus Bertol. = Jacobaea aquatica var. erratica als eigenständige Art in Jacobaea aquatica (Hill) P.Gaertn., B. Meyer & Scherb. zusammengefasst.
Einzelquellen
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Verlag Eugen Ulmer, 5. Auflage, Stuttgart 1983, ISBN 3-8001-3454-3.
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Rauschert, S. (1961): Wiesen- und Weidepflanzen. Erkennung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Bekämpfung. − Neumann-Verlag Radebeul; 406 S.