Yamswurzelgewächse
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Yamswurzelgewächse | ||||||||||||
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Gemeine Schmerwurz (Dioscorea communis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dioscoreaceae | ||||||||||||
R.Br. |
Die Yamswurzelgewächse (Dioscoreaceae), auch Yamsgewächse, Yamswurzgewächse oder Schmerwurzgewächse genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Yamswurzelartigen (Dioscoreales).
Zur Familie gehören drei Gattungen mit etwa 600 bis 870 Arten. Ihre Arten sind überwiegend in warmen bis tropischen Klimaten verbreitet. In Mitteleuropa ist nur eine Art der Yamswurzelgewächse heimisch, die Schmerwurz (Dioscorea communis). Einige Arten sind stärkeliefernde Nahrungspflanzen und von einigen Arten sind die Inhaltsstoffe für ihre medizinische Wirkung bekannt.
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Diese Pflanzenarten wachsen als ausdauernde krautige Kletterpflanzen oder verholzende Lianen, selten Sträucher. Sie bilden meistens Rhizome oder Knollen als Speicherorgane.
Die Laubblätter sind selten gegenständig, meist wechselständig und spiralig an der Sprossachse verteilt angeordnet. Oft sind die Laubblätter in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, das ist bei den Einkeimblättrigen Pflanzen nur selten der Fall. An den vielfach großen Blättern sind oft extraflorale Nektarien vorhanden. Die Blattspreiten sind einfach oder zusammengesetzt; die Blattnervatur ist palmat und der Blattrand glatt.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Es sind getrenntgeschlechtige, meistens zweihäusige (diözische), aber es existieren auch einhäusige (monözische) Taxa.
Die meist eingeschlechtigen, bei Stenomeris zwittrigen Blüten sind dreizählig und radiärsymmetrisch. Die Blütenhüllblätter sind gleichgestaltet und haben sechs Tepalen. In den Blüten sind Nektarien vorhanden. In den männlichen Blüten sind meistens zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Entweder sind alle Staubblätter fertil oder die eines Kreises sind zu Staminodien umgewandelt. Die drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen (synkarpen) Fruchtknoten verwachsen.
Die Blütenformel lautet:
$ \star P_{3+3}\;A_{3+3}\;G_{\overline {(3)}} $
Früchte
Es werden unterschiedliche Früchte gebildet. Es sind meist dreikantige, lokulizide Kapselfrüchte, seltener fleischige Beeren oder einsamige Samara.
Inhaltsstoffe und Nutzung
Yamswurzelgewächse enthalten Flavonole und Calciumoxalat. In Pflanzenteilen der Yamswurzelgewächse sind häufig Steroidsaponine (z. B. Diosgenin) zu finden; sie können als Ausgangsstoff zur halbsynthetischen Herstellung einiger Hormone dienen.
Viele Arten werden in den Tropen als Nutzpflanzen angebaut (Yams). Beispielsweise wird in Ostasien Dioscorea batatas angepflanzt. Ihre unterirdischen Knollen sind essbar und in den Tropen ein wichtiger Stärke-Lieferant.
Als „sukkulente“ Zierpflanzen werden einige Arten (Dioscorea elephantipes (L'Hér.) Engl., Dioscorea mexicana, Dioscorea sylvatica, Dioscorea macrostachya Bentham (Syn.: Testudinaria macrostachya (Bentham) Rowley)) verwendet; sie sind allerdings nicht sukkulent, sondern besitzen interessant geformte Knollen.
Systematik
Die Erstveröffentlichung des Familiennamens erfolgte 1810 durch Robert Brown in Prodromus Florae Novae Hollandiae, 294. Die Typusgattung ist Dioscorea L.. Lange Zeit gehörten nur die Arten, die heute in die Gattung Dioscorea eingeordnet sind, zu dieser Familie; die Arten einiger ehemaliger Gattungen sind seit 2000 in die Dioscorea eingegliedert worden. Manche Autoren gliederten auch die Tacca, die eine eigene Familie Taccaceae darstellen, hier ein. Die Gattungen der früher eigenständigen Familien Avetraceae Takht., Stenomeridaceae J.Agardh, Tamaceae Bercht. & J.Presl, Tamnaceae J.Kickx f. und Trichopodaceae Hutch. werden jetzt der Familie der Dioscoreaceae R.Br. zugeordnet.
Hier die drei Gattungen der Yamswurzelgewächse (Dioscoreaceae):
- Yams (Dioscorea L., Syn.: Borderea Miégev., Botryosicyos Hochst., Elephantodon Salisb., Epipetrum Phil., Hamatris Salisb., Helmia Kunth, Higinbothamia Uline, Hyperocarpa (Uline) G.M.Barroso, Merione Salisb., Nanarepenta Matuda, Oncorhiza Pers., Oncus Lour., Polynome Salisb., Rajania L., Rhizemys Raf., Ricophora Mill., Sismondaea Delponte, Strophis Salisb., Tamus L., Tamnus Mill., Testudinaria Salisb. ex Burch., Ubium J.F.Gmel.): Sie ist pantropisch mit heute etwa 600 (350 bis 800) Arten.
- Stenomeris Planch. (Syn.: Halloschulzia Kuntze): Mit zwei Arten im westlichen Malaiischen Archipel.
- Trichopus Gaertn. (Syn.: Avetra H.Perrier): Mit zwei Arten:
- Trichopus sempervirens (H.Perrier) Caddick & Wilkin (Syn.: Avetra sempervirens H.Perrier) auf Madagaskar.
- Trichopus zeylanicus auf dem Indischen Subkontinent und auf der malaiischen Halbinsel.
Bilder
Dioscorea balcanica:
Habitus einer blühenden Pflanze.
Quellen
- Beschreibung der Familie der Dioscoreaceae bei der APWebsite. (in englischer Sprache)
- Beschreibung der Familie der Dioscoreaceae und Beschreibung der Familie der Trichopodaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (in englischer Sprache)
- Lauren Raz: Dioscoreaceae in der Flora of North America, Volume 26, S. 479: Online.
- Chih-chi Ting & Michael G. Gilbert: Dioscoreaceae in der Flora of China, Volume 24, 2000, S. 276: Online.
- Lizabeth R. Caddick et al.: Yams and their allies: Systematics of Dioscoreales., in: K. L. Wilson & D. A. Morrison (Herausgeber): Monocots: Systematics and Evolution., Melbourne, 2000, S. 475-487.
- Lizabeth R. Caddick, Paul Wilkin, Paula J. Rudall, Terry A. J. Hedderson & Mark W. Chase: Yams reclassified: a recircumscription of Dioscoreaceae and Dioscoreales., in Taxon, 51 (1), 2002, S. 103-114.
- Eintrag in der Western Australian Flora.