Zweigriffeliger Weißdorn
Zweigriffeliger Weißdorn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crataegus laevigata | ||||||||||||
(Poir.) DC. |
Der Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Weißdorne (Crataegus) und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Beschreibung
Der Zweigriffelige Weißdorn ist ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen zwischen zwei und zehn Metern erreicht. Die Stängel sind verholzt und stark verzweigt. Sie bilden eine Vielzahl von Sprossdornen aus. Die Rinde zeigt eine glatte und hellgraue Oberfläche, wohingegen die Borke braun gefärbt ist und eine rissige Struktur aufweist. Die Laubblätter sind kahl und wenig geteilt oder bis zu einem Drittel der Spreitenhälfte gelappt. Selten sind sie bis zur Hälfte gespalten. Die Blattlappen sind stumpf.
Die Art blüht im Mai mit einer Vielzahl von reinweißen Blüten, die in Doldenrispen stehen. Die Einzelblüten sind 0,7 bis 2,5 cm breit. Die Blüte haben stets zwei oder drei Griffel, die häufig auch noch an den Früchten erkennbar sind, selten tragen einzelne Blüten auch nur einen Griffel. Die Kelchzipfel sind dreieckig, breit und etwa so lang wie breit, die Spitze ist stumpf. Die Antheren sind rot.
Nach der Blüte werden die unterständigen Fruchtknoten in ein steinhartes Kerngehäuse mit zwei oder drei Steinkernen in rote Apfelfrüchte eingeschlossen.
Synonyme
Syn.: Crataegus oxyacantha auct., Crataegus oxyacanthoides Thuill.[1] [2]
Ökologie
Die Blüten sind nektarführende Scheibenblumen mit fischartigem Geruch nach Trimethylamin. Sie werden von Insekten bestäubt. Die Wurzeln sind mit ektotropher Mykorrhiza ausgestattet. Die Pflanze kann in sehr seltenen Fällen bis zu 500 Jahre alt werden.
Verbreitung
Die Art findet sich in Hecken und Waldrandgebüschen von Laubwäldern oder edellaubholzreichen Wäldern in fast ganz Europa und nördlich bis Südskandinavien.
Nach den Pflanzensoziologischen Einheiten nach Oberdorfer findet sich der Zweigriffelige Weißdorn in den Pflanzengesellschaften der Ordnungen Prunetalia spinosae (Meso- bis xerophile Hecken und Gebüsche) und Fagetalia sylvaticae (Mesophytische, buchenwaldartige Laubwälder Europas).
Der Zweigriffelige Weißdorn ist in den Florenelementen der submeridionalen montanen Zone bis zur temperaten subozeanischen Zone Europas vorhanden. In Deutschland ist er in allen Bundesländern verbreitet, kommt in den Alpen, im Schwarzwald und am Oberrhein aber nur zerstreut vor. In Ost-Schleswig-Holstein ist die Art gemein (das heißt in über 90 % aller Kartierflächen vorhanden).
Kultur
Es gibt eine Kulturform der Art, den Echten Rotdorn Crataegus laevigata 'Paul's Scarlet'.
Literatur
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Grundband. 18. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, 2002, ISBN 3827413591
- Schmeil-Fitschen, interaktiv.