Dieffenbachien



Dieffenbachien

Dieffenbachia bowmannii

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Gattung: Dieffenbachien
Wissenschaftlicher Name
Dieffenbachia
Schott

Die Dieffenbachien (Dieffenbachia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die etwa 51 neotropischen Dieffenbachia-Arten sind von Costa Rica bis Kolumbien [1] verbreitet. Einige Sorten gehören in aller Welt zu den beliebten Zimmerpflanzen, zum einen durch ihre hübsch gezeichneten Blätter und zum anderen dadurch, dass sie auch an schattigen Standorten gedeihen; in tropischen Ländern auch als Zierpflanzen in Parks und Gärten.

Beschreibung

Illustration von Dieffenbachia daguensis aus Das Pflanzenreich, Heft 64, 1915.
Blütenstand von Dieffenbachia oerstedii.
Blütenstand einer Sorte von Dieffenbachia seguine var. seguine.

Dieffenbachia-Arten sind immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen, die manchmal strauchartig groß sind. Der aufrechte bis niederliegende[2], oft dicke Stängel ist bei älteren Exemplaren oft nur noch im oberen Bereich beblättert. Die wechselständig und meist spiralig angeordneten Laubblätter sind meist deutlich in Blattscheide, Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die meist großen Blattspreiten sind einfach, eiförmig bis verkehrt-lanzettlich und oft gemustert; einige Sorten sind panaschiert[2].

Dieffenbachia-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Ihre für Aronstabgewächse typischen Blütenstände fallen nicht einmal durch ihre einzelnen Hochblätter, bei Araceae Spatha genannt, besonders auf. Die haltbare Spatha ist röhrenförmig und etwas eingeschnürt in der Mitte. Die Spatharöhre ist meist stark verlängert, bleibt bis zur Fruchtreife erhalten[2]. Beim zylindrischen[3] Kolben (Spadix) hängt der weibliche Abschnitt eng an der Spatha und die weiblichen Blüten sind relativ locker angeordnet[2]. Die eingeschlechtigen Blüten besitzen keine Blütenhülle[2]. Die weiblichen Blüten besitzen einen Kreis auf vier bis fünf Staminodien[2].

Im Fruchtstand spaltet sich bei Reife die Spatharöhre auf um die Früchte zu enthüllen.[2] Die bei Reife scharlachroten oder orangefarbenen Beeren[2] stehen am Kolben dicht zusammen.

Die Pflanzenteile enthalten Kalziumoxalat-Kristalle und sind für Menschen wie Tiere (Beispielsweise Hauskatzen, die gerne an Zimmerpflanzen kauen) giftig.

Systematik

Die Gattung Dieffenbachia wurde durch Heinrich Wilhelm Schott 1829 mit der Typusart Dieffenbachia seguine (Jacq.) Schott in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, 1929, 3, S. 803 aufgestellt. [4] Heinrich Wilhelm Schott, der Direktor des Botanischen Gartens in Wien von 1845 bis 1865, ehrt mit dem Gattungsnamen Dieffenbachia seinen langjährigen Obergärtner Joseph Dieffenbach (1796–1863). Ein Synonym für Dieffenbachia Schott ist Maguirea A.D.Hawkes. [5]

Die Gattung Dieffenbachia gehört zur Tribus Dieffenbachieae in der Unterfamilie Aroideae innerhalb der Familie der Araceae. [5]

Es gibt etwa 51 Dieffenbachia-Arten (vollständige Artliste [5] [6]):

  • Dieffenbachia aglaonematifolia Engl.
  • Dieffenbachia antioquensis Linden & André
  • Dieffenbachia aurantiaca Engl.
  • Dieffenbachia beachiana Croat & Grayum
  • Dieffenbachia bowmannii Carrière: Sie eine der großblättrigen Arten, die mit einigen Sorten als Zierpflanze verwendet wird; Heimat: Kolumbien, Brasilien
  • Dieffenbachia brittonii Engl.
  • Dieffenbachia cannifolia Engl.
  • Dieffenbachia concinna Croat & Grayum
  • Dieffenbachia copensis Croat
  • Dieffenbachia cordata Engl.
  • Dieffenbachia costata Klotzsch ex Schott, Heimat: Peru
  • Dieffenbachia crebripistillata Croat
  • Dieffenbachia daguensis Engl.
  • Dieffenbachia davidsei Croat & Grayum
  • Dieffenbachia duidae (Steyerm.) G.S.Bunting (Syn.: Spathicarpa duidae Steyerm.)
  • Dieffenbachia elegans A.M.E.Jonker & Jonker
  • Dieffenbachia enderi Engl.
  • Dieffenbachia fortunensis Croat
  • Dieffenbachia fosteri Croat
  • Dieffenbachia fournieri N.E.Br.
  • Dieffenbachia galdamesiae Croat
  • Dieffenbachia gracilis Huber
  • Dieffenbachia grayumiana Croat
  • Dieffenbachia hammelii Croat & Grayum
  • Dieffenbachia herthae Diels
  • Dieffenbachia horichii Croat & Grayum
  • Dieffenbachia humilis Poepp., Heimat: Brasilien, Peru
  • Dieffenbachia imperialis Linden & André, Heimat: Peru
  • Dieffenbachia isthmia Croat
  • Dieffenbachia killipii Croat
  • Dieffenbachia leopoldii W.Bull, Heimat: Costa Rica
  • Dieffenbachia longispatha Engl. & K.Krause
  • Dieffenbachia lutheri Croat
  • Dieffenbachia macrophylla Poepp.
  • Dieffenbachia ×memoria-corsii Fenzl
  • Dieffenbachia nitidipetiolata Croat & Grayum
  • Dieffenbachia obliqua Poepp.
  • Dieffenbachia obscurinervia Croat
  • Dieffenbachia oerstedii Schott
  • Dieffenbachia olbia L.Linden & Rodigas
  • Dieffenbachia paludicola N.E.Br. ex Gleason
  • Dieffenbachia panamensis Croat
  • Dieffenbachia parlatorei Linden & André, Heimat: Kolumbien
  • Dieffenbachia parvifolia Engl.
  • Dieffenbachia pittieri Engl. & K. Krause
  • Dieffenbachia seguine (Jacq.) Schott, Heimat: Westindien: Zu dieser Art gehören sehr viele Sorten, die als Zierpflanzen verwendet werden:
    • Dieffenbachia seguine var. lineata (K.Koch & C.D.Bouché) Engl. (Syn.: Dieffenbachia lineata K.Koch & C.D.Bouché )
    • Dieffenbachia seguine var. lingulata (Schott) Engl. (Syn.: Dieffenbachia lingulata Schott)
    • Dieffenbachia seguine var. seguine: Dies ist der heutige gültige Name für viele Sorten, die mit einer Reihe unterschiedlicher botanischer Namen im Handel sind, die aber heute Synonyme dieser Varietät sind (Syn.: Arum seguine Jacq., Caladium maculatum Lodd. et al., Dieffenbachia amoena hort., Dieffenbachia baraquiniana Verschaff. & Lem., Dieffenbachia exotica hort., Dieffenbachia maculata (Lodd. et al.) G.Don, Dieffenbachia picta Schott, Dieffenbachia picta var. baraquiniana (Verschaff. & Lem.) Engl. )
    • Dieffenbachia seguine var. ventenatiana (Schott) Engl. (Syn.: Dieffenbachia ventenatiana Schott)
  • Dieffenbachia standleyi Croat
  • Dieffenbachia tonduzii Croat & Grayum
  • Dieffenbachia weberbaueri Engl.
  • Dieffenbachia weirii Berk.
  • Dieffenbachia wendlandii Schott
  • Dieffenbachia williamsii Croat

Nutzung

Von einigen Arten gibt es einige Sorten, die als Zierpflanzen verwendet werden.

Die Sorte 'Camille' mit besonders hellen Laubblättern.
Eine Dieffenbachia-Sorte mit Blütenstand in Nahaufnahme: zu sehen sind die grünliche Spatha und der weiße Kolben des Blütenstandes mit noch knospigen eingeschlechtigen Blüten.

Sorten-Auswahl [1]:

  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Morlof'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Topic Alix'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Tropic Snow'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Anne'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Camille'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Exotica Compacta'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Exotica'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Perfection'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Forest'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Lancifolia'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Perfection Compacta'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Rebecca's Jewel'
  • Dieffenbachia seguine var. seguine 'Silver'
  • Dieffenbachia 'Angustior'
  • Dieffenbachia 'Bali Hai'
  • Dieffenbachia 'Bausei'
  • Dieffenbachia 'Golden Sunset'
  • Dieffenbachia 'Hilo'
  • Dieffenbachia 'Nelly'
  • Dieffenbachia 'Paradise'
  • Dieffenbachia 'Rebecca'
  • Dieffenbachia 'Starry Nights'
  • Dieffenbachia 'Triumph'
  • Dieffenbachia 'Tropic Star'
  • Dieffenbachia 'Victory'

Eine Reihe von Pflanzenkrankheiten bereiten bei der Kultur Schwierigkeiten. Besonders problematisch sind einige Bakterien und Pilze. [1]

Quellen

  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Dieffenbachien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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