Entomophilie
Entomophilie bezeichnet die Anpassung von Blumen an die Bestäubung durch Insekten. Der häufig verwendete Begriff Entomogamie sollte vermieden werden, da die Endung -gamie Befruchtung bedeutet.
Insekten stellen den Großteil der tierischen Bestäuber (Zoophilie). Durch die große Vielfalt gibt es keine Merkmale, die über die allgemeinen Merkmale der Tierbestäubung hinausgehen: Anlockung durch Farbe und/oder Duft, Belohnung durch Nektar und/oder Pollen.
Bestäubung durch Insekten ist der ursprüngliche Bestäubungsmechanismus bei den Bedecktsamern. Die Evolution des Fruchtblattes wird mit dem Schutz der Samenanlagen vor den bestäubenden Käfern in Verbindung gebracht. Auch einige Gruppen der Nacktsamer werden durch Insekten bestäubt, so die Palmfarne (Cycadales) und die Welwitschie (Welwitschia mirabilis).
Die Anpassung an einzelne Bestäubergruppen hat zu bestimmten Merkmalssyndromen geführt:
- Cantharophilie (Käfer)
- Lepidopterophilie (Schmetterlinge), darunter:
- Psychophilie (Tagfalter)
- Sphingophilie (Nachtschwärmer)
- Phalaenophilie (Nachtfalter)
- Melittophilie (Bienen und Hummeln)
- Myiophilie (Zweiflügler)
- Myrmekophilie (Ameisen)
- Sphecophilie (Wespen)
Literatur
- Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.
- Peter Leins, Claudia Erbar: Blüte und Frucht. Aspekte der Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion und Ökologie. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2000, ISBN 3-510-65194-4.