Flaumeiche
Flaumeiche | ||||||||||||
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Flaumeiche (Quercus pubescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Quercus pubescens | ||||||||||||
Willd. |
Die Flaumeiche (Quercus pubescens, Syn.: Q. lanuginosa, Flaum-Eiche) ist eine Laubbaum-Art aus der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Flaumeiche reicht von Südeuropa über das südliche Mittel- und Westeuropa bis nach Kleinasien und dem Kaukasus. Sie kommt im östlichen Teil der Iberischen Halbinsel, in Frankreich, Italien, im Balkan und auf Sardinien und Korsika vor. Nördlich der Alpen liegen verstreute Vorkommen in Gebieten mit trocken-warmen, submediterranen Klima: im Schweizer Jura, im Oberelsaß, in der Rheinebene und am Mittelrhein, am Kaiserstuhl, in Gottmadingen auf dem Heilsperg und im Saaletal bei Jena, im Nationalpark Unteres Odertal bei Gartz.
Die Flaumeiche steigt im Wallis bis auf 1500 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Sie wächst bevorzugt auf sommerwarmen, nährstoffreichen Kalkböden. Seltener ist sie auf sauren Silikatgestein zu finden. Sie kommt auch mit flachgründigen, trockenen Standorten zurecht und wächst deswegen auch im Karst. Sie bildet Mischwälder mit der Blumenesche, der Zerreiche und der Europäischen Hopfenbuche. Die Flaumeiche ist ein typischer Bestandteil der Garigue und der Macchie, wo sie auf den degradierten Böden nur strauchförmig wächst. In Mitteleuropa kommt sie häufig mit der Traubeneiche vor, mit der sie Bastarde bilden kann.
Beschreibung
Die Flaumeiche ist ein sommergrüner, meist krummwüchsiger Baum oder Strauch. Sie kann bis 25 Meter hoch werden, erzielt Durchmesser bis 0,6 Meter und erreicht Alter bis 500 Jahre. Sie bildet eine dicke, stark zerklüftete, längsrissige Borke. Den anfangs filzig-flaumig behaarten Trieben, Knospen und Blättern verdankt sie ihren Namen. Die bis 15 Zentimeter langen Blätter stehen wechselständig und sind tiefbuchtig gelappt, sie sind oben dunkelgrün, unten graugrün und fühlen sich weich an. Die Flaumeiche ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Sie blüht im April bis Mai und ihre Eicheln reifen im Oktober. Die Eicheln sind bis 3,5 Zentimeter lang und sitzen bis zur Hälfte in der halbkugligen Cupula (die becherförmige Hülle um die Frucht).
Nutzung
Die Flaumeiche ist ein wichtiger Waldbaum in Süd- und Südosteuropa. Ihr Holz ähnelt dem der Stieleiche, ist aber schwerer, dauerhafter und weniger elastisch. Es wird zum Möbelbau und als Bauholz verwendet. Flaumeichenwälder werden oft als Niederwald zur Brennholzgewinnung bewirtschaftet. Die Eicheln dienen als Schweinefutter.
Literatur
- Peter Schütt (Hrsg.): Lexikon der Forstbotanik. ecomed, Landsberg/Lech 1992, ISBN 3-609-65800-2, S. 431–432.
Weblinks
- Flaumeiche auf baumkunde.de
- Angaben zur Flaumeiche beim Pollenwarndienst
- Zur Trockengrenze der Buche: Die Flaumeichenwälder der schwäbischen Alb und des Klettgau von Uwe Sayer
- Föhrensterben im Wallis – die Flaumeichen kehren zurück auf waldwissen.net
- Verdrängen Flaumeichen die Walliser Waldföhren? auf waldwissen.net