Fluss-Greiskraut
Fluss-Greiskraut | ||||||||||||
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Fluss-Greiskraut (Senecio sarracenicus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Senecio sarracenicus | ||||||||||||
L. |
Das Fluss-Greiskraut (Senecio sarracenicus; Syn.: Senecio fluviatilis Wallr.) wird auch Fluss-Kreuzkraut genannt und ist eine recht seltene europäische Stromtalpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie kommt fast ausschließlich innerhalb naturnaher Abschnitte größerer Flussauen vor. Aufgrund ihrer langen Wurzelausläufer wirkt sie als Pionier und Schwemmland-Befestiger.
Merkmale
Es handelt sich um einen ausdauernden Hemikryptophyten, dessen Sprosse 60 bis 150 (ausnahmsweise 200) Zentimeter hoch werden. Die Pflanze verfügt über ein fleischiges Rhizom; zudem bildet sie weit reichende Wurzelausläufer. Als Anpassung an die sauerstoffarmen Sumpfstandorte weist die Wurzelrinde lufterfüllte Räume auf (die Art wird daher als helomorph bezeichnet). Der Stängel ist markig ausgefüllt und im oberen Abschnitt drüsenhaarig. Die Laubblätter sind ungeteilt und kahl; sie haben eine lanzettliche Form, wobei sie etwa fünf- bis sechsmal so lang wie breit sind. Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal zum Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus), dessen Blätter schmaler gebaut sind, nämlich sieben- bis fünfzehnmal so lang wie breit. Die an ihrer Basis halb stängelumfassenden Blätter des Fluss-Greiskrautes sind scharf gesägt; die Zähne sind zur Blattspitze hin ausgerichtet.
Der Gesamtblütenstand ist vielköpfig. Die Blütenköpfchen weisen eine glockige Hülle auf, die außen fünfblättrig ist. Sie bestehen aus Röhren- und Zungenblüten. Von letzteren gibt es in der Regel sieben oder acht je Blütenköpfchen; ihre Farbe ist goldgelb. Die Blütenstände werden im Spätsommer (August/September) ausgebildet. Die Bestäubung findet durch Insekten oder mittels Selbstbestäubung statt. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über Windverbreitung, Anhaftung (Klettverbreitung) und Ameisen.
Vorkommen und Gefährdung
Das Fluss-Greiskraut ist eine wärmeliebende Stromtalpflanze, die auf nassen, zeitweise überfluteten, nährstoff- und basenreichen, humosen, sandig-kiesigen oder rein tonigen Böden gedeiht. Sie kommt bevorzugt in staudenreichen Saumgesellschaften an Ufern von Flüssen und Altwassern vor. Es ist die Kennart der in Deutschland gefährdeten Flussgreiskraut-Gesellschaft (Senecionetum fluviatilis Th. Müller ex Straka in Mucina 1993).
Die Art ist subatlantisch bis subkontinental in Teilen Europas und Westasiens verbreitet. Es werden fast ausschließlich Flusstäler besiedelt; in Deutschland vor allem diejenigen von Weser, Leine, Elbe, Oder, Nieder- und Mittelrhein, Main und Donau. Im Bergland und etwa im Südwesten Deutschlands fehlt das Fluss-Greiskraut.
Bundesweit gilt es als „gefährdet“ und in einzelnen Bundesländern ist die Rote-Liste-Einstufung oft noch höher („stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“). Als wesentliche Ursachen für Bestandsrückgänge gelten Regulierungsmaßnahmen in den Lebensräumen, wie Begradigung, Deichbau, Uferbefestigung und Entwässerung.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990, ISBN 3-8001-3454-3
Weblinks
- Fluss-Greiskraut. FloraWeb.de