Hirnrinde


Datei:Human brain superior-lateral view.JPG
Abb. 1. Konvexer lateraler Teil des Hirnmantels von außen gesehen
Datei:Gray717.png
Abb. 2. Darstellung der grauen und weißen Substanz und den von ihr ummantelten Basalganglien und Hirnventrikeln im Koronarschnitt durch das Gehirn unmittelbar vor der Brücke

Die Hirnrinde oder Cortex (lat. cortex = dt. „Rinde“), eingedeutscht: Kortex – syn. oftmals: Hirnmantel oder Pallium (lat. pallium = dt. „Mantel“) – ist eine Ansammlung von Nervenzellen in Rindenform, die sich als dünne Schicht, am äußeren Rand des Groß- und Kleinhirns befindet. Die Großhirnrinde heißt Lateinisch Cortex cerebri, die Kleinhirnrinde Cortex cerebellaris.

Großhirn

Der Hirnmantel des Großhirns besteht von außen gesehen aus einem konvexen lateralen Teil und aus einem planen medialen Anteil. Dieser stellt die Innenseiten beider Hemisphären dar, enthält also diejenigen Teile des Hirnmantels, welche die Fissura longitudinalis bilden. Der Übergang vom konvexen in den planen Anteil wird von der Mantelkante gebildet, die z. B. bei der Aufsicht auf beide Gehirnhälften erkennbar ist, vgl. die Abb. 1. - Hirnrinde ist jedoch nicht nur ein makroskopisch bestimmter Begriff, sondern vor allem auch ein mikroskopisch definierbarer Hirnabschnitt. Die Hirnrinde enthält vornehmlich „graue Nervenzellen“ (Substantia grisea) an der Oberfläche des Hirnorgans, vgl. auch die → Hirnrindenkarte sowie die Abb. 2 mit den geschlängelten, dunkelgrau gezeichneten Randzonen des Koronarschnitts durch das Gehirn. Die Dicke der grauen Substanz schwankt zwischen 1,5 bis 4,5 mm.[1] Im Gegensatz dazu enthalten die tieferen Hirnabschnitte den weißen Markmantel (Substantia alba). Dieser „weitere Mantel“ wird bisweilen auch Marklager genannt. Es besteht vorwiegend aus den langen Nervenzellfortsätzen, den Neuriten. Der graue und der weiße Mantel umhüllen gemeinsam die Stammganglien und die Ventrikel.[2]

Kleinhirn

Die Verhältnisse von Mark und Rinde sind hier prinzipiell ähnlich, jedoch ist die Zeichnung der Verteilung von Mark und Rinde durch den Lebensbaum (arbor vitae) zu veranschaulichen.

Eigenschaftswort „Cortical“

Das dazugehörige Adjektiv zu Cortex ist cortikal bzw. kortikal („die Hirnrinde betreffend“).

Einzelnachweise

  1. Benninghoff, Alfred und Kurt Goerttler.: Lehrbuch der Anatomie des Menschen. Dargestellt unter Bevorzugung funktioneller Zusammenhänge. 3.Bd. Nervensystem, Haut und Sinnesorgane. Urban und Schwarzenberg, München - 7 1964; Seite 227
  2. Ferner, Helmut: Anatomie des Nervensystems und der Sinnesorgane des Menschen. Reinhardt, München - 2 1964; Seiten 15, 136 f.

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