Jakobslilien


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Jakobslilien

Sprekelia formosissima

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Hippeastreae
Gattung: Jakobslilien
Wissenschaftlicher Name
Sprekelia
Heist.

Die Jakobslilien (Sprekelia) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die etwa zwei Arten sind in Mittelamerika beheimatet. Da die Form der Blüte an das Kreuz der Ritter von St. Jakob erinnert, haben sich in verschiedenen Sprachen Trivialnamen wie Jakobslilie eingebürgert.

Sprekelia formosissima

Sprekelia formosissima sollte die formschönste unter all der Arten sein, die früher als Amaryllis galten.

Beschreibung

Illustration von Sprekelia formosissima von William Blake für Erasmus Darwin's The Botanic Garden, 1791.

Die Sprekelia formosissima ähnelt im Aufbau den Rittersternen, obwohl sie nur etwa Wuchshöhen von etwa 30 Zentimeter erreicht und somit um einiges kleiner ist. Die schwertförmigen, grundständigen Laubblätter sind viel zierlicher. Der rötliche, hohle Blütenstandsschaft trägt, im Unterschied zu Hippeastrum, nur eine kreuzähnliche, karminrote Blüte, die sich aus einem ziemlich langen Zwiebelhals entwickelt. Die Zwiebel selbst ist rund, fast so groß wie eine Hyazinthenzwiebel und von einer dunkelbraunen Zwiebeldecke umhüllt.

Kulturbedingungen

Während der Vegetationsperiode im Frühling bilden sich aus der kleinen Zwiebel von Sprekelia formosissima ein oder mehrere Blütenstände. Davon kommt jedoch nur ein einziger zum Aufblühen.[1] Erst nach der Blütezeit setzt das Blattwachstum richtig ein. Nach der Vegetationsphase werden die Blätter eingezogen und die Zwiebel sollte den Winter an einem kühlen Ort verbringen, denn sie ist bei uns nicht winterhart. Da sie während der Ruhezeit keine starken Beeinträchtigungen erträgt, wird diese Pflanzenart in Europa fast immer in Töpfen gehalten.

Systematik

Die Gattung Sprekelia wurde 1755 durch Lorenz Heister in Beschreibung eines neuen Geschlechts, 15, 19.[2] Die Gattungsname Sprekelia ehrt Johann Heinrich von Spreckelsen (1691–1764), der die ersten Sprekelia-Exemplare an Lorenz Heister schickte[3].

Die Gattung Sprekelia gehört zur Tribus Hippeastreae in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie der Amaryllidaceae. Früher wurde sie auch in die Familie der Liliaceae eingeordnet.[4] Andere Autoren stellen diese Gattung auch zur Familie der Alliaceae. Die Gattungen Sprekelia und Hippeastrum sind eng verwandt, genauso wie diese wurden sie früher der Gattung Amaryllis zugeordnet. Somit ist die bekannteste Art, Sprekelia formosissima, in der älteren Fachliteratur immer noch mit dem alten Namen Amaryllis formosissima zu finden.

Es gibt etwa zwei Sprekelia-Arten:[5]

  • Sprekelia formosissima (L.) Herb. (Syn.: Hippeastrum formosissimum (L.) Loudon), Amaryllis formosa Salisb., Amaryllis karwinskii Zucc., Sprekelia glauca Lindl., Sprekelia stenopetala Lem., Sprekelia ringens C.Morren, Sprekelia karwinskii (Zucc.) M.Roem., Sprekelia heisteri Trew ex Kunth, Sprekelia clintiae (Traub.): Es ist die Typusart in Lorenz Heister: Beschreibung eines neuen Geschlechts, 1755, 15, 19 veröffentlicht; ihr Basionym ist Amaryllis formosissima L..
  • Sprekelia howardii Lehmiller: Diese Art wurde 2000 in David J. Lehmiller: A New Species of Sprekelia (Amaryllidaceae). In: Herbertia, 1999, 54, S. 228-231 erstbeschrieben. Sie kommt nur im südlichen Mexiko vor. Sie ist viel kleiner als Sprekelia formosissima und auch die Blütenhüllblätter sowie die Laubblätter sind schmaler.

Die Verwandtschaft der Sprekelia mit Hippeastrum ist so eng, dass mitunter Kreuzungen möglich sind.

Bilder

Sprekelia formosissima:

Quellen

Einzelnachweise

  1. R. Hay und P. Synge, Das große Blumenbuch, Ulmer, Stuttgart, 1968
  2. Eintrag bei Tropicos. abgerufen am 8. Februar 2012
  3. Umberto Quattrocchi: CRC World Dictionary of Plant Names: Common Names, Scientific Names, Eponyms, Synonyms, and Etymology. CRC Press Inc., 2000, S. 2543. ISBN 0-8493-2676-1
  4. Sprekelia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Februar 2012.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  5. Eintrag bei World Checklist bei Royal Botanic Gardens Kew. abgerufen am 9. Februar 2012

Weblinks

Commons: Jakobslilien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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