Kallikrein


Kallikrein-1

Kallikrein-1

Bändermodell nach PDB 1SPJ
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 238 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name KLK1
Externe IDs OMIM: 147910 UniProtP06870   MGI: 102850
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.4.21.35  Serinprotease
MEROPS S01.160
Reaktionsart Hochselektive Hydrolyse
Substrat Kininogen
Produkte Kallidin
Vorkommen
Homologie-Familie Trypsin
Übergeordnetes Taxon Lebewesen

Kallikrein ist eine Serinprotease, also ein Enzym, das die Aminosäure Serin in seinem aktiven Zentrum enthält und Proteine zu spalten vermag. Kallikrein überführt inaktive Vorläufer von Gewebshormonen in deren aktive Form. Die Vorstufen sind in diesem Fall sogenannte Kininogene, die aktiven Formen werden als Kinine bezeichnet.

Kallikrein kommt in den Speicheldrüsen, in der Bauchspeicheldrüse und in den Nieren als glanduläres Kallikrein vor. Im Blutplasma ist die inaktive Vorstufe Präkallikrein vorhanden, die ihrerseits durch den aktivierten Blutgerinnungsfaktor XII (Hageman-Faktor) proteatisch gespalten und in aktives Kallikrein überführt wird. Als endogener Aktivator des Plasminogens ist es an der Fibrinolyse beteiligt. Das System aus Kallikrein und Kininen arbeitet in ähnlicher Weise wie das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und spielt eine Rolle bei der Blutdruckregulation, der Elektrolyt- und Wasserhomöostase und bei entzündlichen Prozessen. Insgesamt sind 15 Subtypen bekannt. Einige Subtypen sind als Tumormarker diagnostisch interessant.