Ostracodermi


Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der bei biologie-seite.de dargestellten Systematik.
Verschiedene Ostracodermi aus der Gruppe der Heterostraci

Als Ostracodermi (Ostracodermata; griechisch ostrakon ‚Scherbe‘, ’Schale; derma ‚Haut‘[1]) wurde eine Gruppe nicht näher miteinander verwandter, ausgestorbener fischähnlicher Wirbeltiere mit einem massiven Exoskelett aus dem Erdaltertum (Paläozoikum) bezeichnet. Diese urtümlichen „Kieferlosen“ (Agnatha) traten erstmals im späten Silur auf, starben jedoch bereits im nachfolgenden Devon wieder aus. Das Maul der Ostracodermi war klein und ohne Kiefer, die (Brust-)Flossen unbeweglich. Am Kopf trugen sie einen Knochenpanzer, der Rumpf war mit einen Schuppenpanzer bedeckt. Darin ähneln sie den zeitgenössischen Placodermi, fischähnliche Wirbeltiere mit Kiefern, die ebenfalls stark gepanzerte Formen hervorbrachten.

Systematische Stellung

Früher wurden die Ostracodermen zusammen mit den Rundmäulern (Cyclostomata) zu dem heute nicht mehr gebräuchlichen Taxon der „Kieferlosen“ (Agnatha) gestellt. Zu den Rundmäulern zählten die Neunaugen (Petromyzonta) und die Schleimaale (Myxinoidea), auch Inger genannt. In der modernen biologischen Systematik werden die Taxa Ostracodermi und Cyclostomata als paraphyletisch angesehen und nicht mehr genutzt.

Die „Ostracodermi“ sind in die folgenden Taxa aufgelöst:

Einzelnachweise

  1. Ulrich Lehmann: Paläontologisches Wörterbuch. 4. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1996, S. 164.

Literatur

  • Steven M. Stanley: Historische Geologie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2001, ISBN 3-8274-0569-6
  • Oskar Kuhn: Die vorzeitlichen Fischartigen und Fische, A. Ziemsen Verlag, 1967, Wittenberg

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