Stielboviste
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Stielboviste | ||||||||||||
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Winter-Stielbovist (Tulostoma brumale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tulostoma | ||||||||||||
Pers. |
Die Stielboviste (Tulostoma) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Kartoffelbovistverwandten. Die Gattung ist weltweit verbreitet und umfasst nach Dörfelt weltweit etwa 100 Arten, nach Krieglsteiner 79 bis 126 Spezies.
Merkmale
Der Fruchtkörper entwickelt sich unterirdisch und wird durch einen sich streckenden, holzigen Stiel über die Erdoberfläche gehoben. Dabei zerreißt die Außenhülle (Exoperidie), von der ein Teil manchmal an der Unterseite der die Gleba umschließenden Innenhülle (Endoperidie) hängen bleibt. Das zu einer grauen Sporenmasse zerfallende Innere des Fruchtkörpers wird als Sporenstaub durch eine zitzenförmige oder fimbriate Öffnung (Peristom) entlassen.
Ökologie und Phänologie
Es handelt sich um bodenbewohnende Saprobionten relativ trockener Standorte (Steppen, Halbwüsten und Wüsten). In Deutschland sind Trockenrasen typische Standorte.
Die Fruchtkörper erscheinen vom Spätsommer bis zum Herbst, überdauern meist den Winter und können dadurch fast ganzjährig gefunden werden.
Gefährdung
Die Stielboviste kommen in Deutschland vor allem auf Standorten vor, die durch menschliche Bewirtschaftung entstanden sind (Trockenrasen). Diese Standorte und damit die darauf angewiesenen Pilzarten sind durch Bewirtschaftungsaufgabe, Düngereintrag und daraus folgende Überwachsung gefährdet.
Arten
In Europa kommen rund 30 Taxa vor bzw. sind dort zu erwarten.[1]
Stielboviste (Tulostoma) in Europa |
Bedeutung
Die Stielboviste besitzen keinen Speisewert, wirtschaftlich sind sie unbedeutend.
Quellen
Literatur
- Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner, Wulfard Winterhoff: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-8001-3531-8.
- Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mycologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-8274-0920-1 (384 Seiten).
- Ewald Gerhardt: BLV Handbuch Pilze. 3. Auflage. BLV, München 2002, ISBN 978-3-405-14737-2 (639 Seiten; einbändige Neuausgabe der BLV Intensivführer Pilze 1 und 2).
Einzelnachweis
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Tulostoma. In: Fungiworld.com. Pilztaxa-Datenbank. 13. Juni 2008, abgerufen am 13. August 2012.