Wegwarten
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Literatur/Interner Fehler
- Seiten mit Skriptfehlern
- Cichorioideen
Wegwarten | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Blütenstände der Gewöhnlichen Wegwarte (Cichorium intybus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cichorium | ||||||||||||
L. |
Die Wegwarten (Cichorium), auch Zichorien genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es gibt etwa sechs bis acht Arten. In Mitteleuropa ist nur die Gemeine Wegwarte heimisch. Sie und die Endivie sind wichtige Nutzpflanzen.
Der Trivialname bedeutet „Wegzeichen“, es ist aber nicht klar, wie die Blume zu diesem Namen kam.[1]
Merkmale
Die Wegwarten sind einjährige bis ausdauernde, krautige Pflanzen. Die ganze Pflanze führt Milchsaft. Die meist ungestielten Laubblätter sind fiederspaltig oder gezähnt, selten ganzrandig.
Die körbchenförmigen Blütenstände stehen zahlreich end- oder achselständig. Die Körbchenhülle ist zylindrisch, die Hüllblätter stehen in zwei Reihen. Die äußeren sind dabei kürzer als die inneren. Die Körbchen enthalten ausschließlich Zungenblüten. Am Körbchenboden befinden sich keine Spreublätter. Die Zungenblüten sind himmelblau.
Die Achänenfrüchte sind eilänglich und kantig. Sie besitzen keinen deutlichen Pappus, sondern nur ein bis zwei Reihen[2] unscheinbarer Schüppchen.
Inhaltsstoffe
Mehrere Arten, die als Heilpflanzen benutzt werden (Cichorium intybus, Cichorium glandulosum) enthalten Sesquiterpenlaktone, unter denen insbesondere das Lactucopikrin im Mausmodell eine schmerzstillende Wirkung zeigt.[3][4][5]
Verbreitung
Die Gattung ist in Eurasien und Nordafrika heimisch. In Amerika, Afrika und im Pazifikraum wurde besonders die Gemeine Wegwarte eingeschleppt.[2]
Systematik
Die Wegwarten gehören innerhalb der Unterfamilie Cichorioideae zur Tribus Cichorieae (Syn. Lactuceae) und zur Subtribus Cichoriinae.[6] In der Gattung gibt es etwa sechs[2] bis acht Arten:[7][8][9][10]
- Cichorium bottae A.Deflers: Heimat Jemen und angrenzendes Saudi-Arabien.
- Glatzfrucht-Wegwarte (Cichorium calvum Asch.): Heimat Äthiopien, in Mitteleuropa mit Saatgut eingeschleppt und verwildert.[6]
- Endivie (Cichorium endivia L.): Kulturpflanze, Heimat Mittelmeerraum, in Mitteleuropa selten verwildert.[6]
- Cichorium glandulosum Boiss. & A.Huet: Heimat Vorderasien.
- Gemeine Wegwarte oder Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus L.): in Mitteleuropa heimisch, auch kultiviert. Liefert u.a. Chicoree, Radicchio, und Zichorienkaffee.[6]
- Cichorium pumilum Jacq.: Heimat Mittelmeerraum.
- Cichorium spinosum L.: Heimat östlicher Mittelmeerraum.
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. die umfassende Bestimmungs- und Informationsdatenbank der Pflanzenwelt Deutschlands und angrenzender Länder ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; mit ausführlicher Begleitbroschüre. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Auflage. Berlin/New York 1967, S. 878f.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 John L. Strother: Cichorium. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York u.a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 221. , online.
- ↑ Theodore A. Bischoff, Charles J. Kelley, Yvette Karchesy, Maria Laurantos, Phuc Nguyen-Dinh, Abdul Ghafoor Arefi: Antimalarial activity of Lactucin and Lactucopicrin: sesquiterpene lactones isolated from Cichorium intybus L. In: Journal of Ethnopharmacology Band 95, Nr. 2–3, 2004: S. 455–457, doi:10.1016/j.jep.2004.06.031.
- ↑ Hankui Wu, Zhen Su, Yi Yang, Hang Ba, Haji Akber Aisa: Isolation of three sesquiterpene lactones from the roots of Cichorium glandulosum Boiss. et Huet. by high-speed counter-current chromatography. In: Journal of Chromatography A. Band 1176, Nr. 1–2, 2007, S. 217–222, doi:10.1016/j.chroma.2007.11.013, PMID 18037424.
- ↑ A. Wesołowska, A. Nikiforuk, K. Michalska, W. Kisiel, E. Chojnacka-Wójcik: Analgesic and sedative activities of lactucin and some lactucin-like guaianolides in mice. In Journal of Ethnopharmacology. Band 107, Nr. 2, 2006, S. 254–258, doi:10.1016/j.jep.2006.03.003, PMID 16621374.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3
- ↑ Harsh Pal Bais, G. A. Ravishankar: Cichorium intybus L – cultivation, processing, utility, value addition and biotechnology, with an emphasis on current status and future prospects. In: Journal of the Science of Food and Agriculture. Band 81, Nr. 5, 2001, S. 467–484, doi:10.1002/jsfa.817.
- ↑ Annemieke Kiers: Endive, Chicory, and their wild relatives. A systematic and phylogenetic study of Cichorium (Asteraceae). In: Gorteria, Supplement. Band 5, 2000, 78 S.
- ↑
- ↑ Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Cichorium. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.